Corona-Krise

Aufgrund der weltweit pandemischem Verbreitung des Corona-Virus wurde hierzulande die Bevölkerung zumindest darum gebeten, sich so wenig wie möglich in der Öffentlichkeit aufzuhalten und keine Menschenansammlungen zu bilden. Außerdem wurde der Einzelhandel bis auf Drogerien und den Supermärkten heruntergefahren, von den Dienstleistungen wie Friseure, Nagelpflege, Massage und Fitness-Studios wegen der Körperkontakte mal ganz zu schweigen.
Das Corona-Virus bedeutet für die Zivilgesellschaften nicht nur insofern eine Krise, als dass die Gesundheit oder das Leben von Menschen auf dem Spiel steht, sondern auch das Leben von Personen die nicht von dem Virus selber betroffen sind, auf den Kopf gestellt ist.
Wer kann, soll nun von zu aus Hause arbeiten. Plötzlich werden die Schulen außerhalb der Ferienzeiten für die meisten Schüler geschlossen und diese sollen zu Hause unter zu Hilfenahme des Internets ihren Lernstoff durcharbeiten. Auf einmal steigt die tägliche Dauer der sozialen Interaktion von Familien von wenigen Stunden auf fast den ganzen Tag. Freizeitgestaltung in der Öffentlichkeit in Form von Vereinen, Volksfesten und jeglichen kulturellen Angeboten sind untersagt. Es entsteht für die Menschen ein neuer, unbekannter struktureller Rahmen des Daseins.
Aus diesen psychosozialen Veränderungen können weitere Krisensituationen wie soziale Isolationen entstehen, oder das berufliche und damit finanzielle Existenzen zerstört werden.

Psychosozialer Dienst Frankfurt am Main – Höchst

Aber aufgrund dieser Maßnahmen soll und wird eine Sensibilität geschaffen, in der so viele Menschen wie möglich vor dem Virus geschützt werden sollen. Auch kristallisiert sich aus der Erhöhung der klinisch behandlungsbedürftigen Infektionspatienten die Schwächen unserer arbeitsteiligen Gesellschaften heraus. Blicke auf andere Länder und Kulturen und wie diese mit der derzeitigen Situation und in früheren Zeiten mit infektiösen Erkrankungen umgingen, können den eigenen kulturellen und nationalen Horizont deutlich erweitern.
Zum Beispiel ist es meiner Beobachtung nach zumindest in Japan üblich, dass Menschen die selbst nur mit einer Erkältung, viralen Infekt oder eine Grippeinfektion nur dann sich in die Öffentlichkeit bewegen, wenn sie einen Mundschutz tragen, aus Höflichkeit den Mitmenschen gegenüber, diese nicht durch die Tröpfcheninfektion zusätzlich noch zu infizieren.

Eine andere Sache ist: Wir haben jetzt den Anlass dazu, mal wieder ernsthaft darüber nachzudenken, eben nicht nur Berufsgruppen ausreichend zu entlohnen, die für die Erhöhung der Produktion für wirtschaftliches Wachstum zuständig sind, sondern die Menschen würdigen die sich für die soziale Reproduktion der Mitmenschen einsetzen. Sprich also: Ärzte, Pfleger, Sozialarbeiter oder Lehrer.
Diese Krise bietet also auch das Vorhandensein von Möglichkeiten!

Museum für Kommunikation Frankfurt

Am gestrigen Sonntag habe ich zum ersten Mal das Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main besucht und es hat meine Erwartungen voll übertroffen.

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Die aktuelle Dauerausstellung hat das Motto „Mediengeschichten neu erzählt! Von der Keilschrift bis zur Datenbrille“. Es handelt von einer Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation. Mit 44 Themeninseln wird exemplarisch die Entwicklung durch die vier zentralen Phänomene Beschleunigung, Vernetzung, Kontrolle und Teilhabe erzählt und gezeigt. Und das schöne dabei ist, dass viele Themeninseln interaktiv sind, sowie einige Exponate der inzwischen historischen Technologien zum selber ausprobieren einladen.

Eines der Highlights war für mich ein Fernschreiber (Teleprinter Exchange, kurz: Telex), der aktiv war und den Nachrichten-Feed der Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mitlauschte. Sobald eine Meldung die FAZ Online-Redaktion veröffentlichte, empfang er diese und erzeugte einen Schreibmaschinendruck auf seinem Endlospapier.

Fernschreiber im Museum für Kommunikation Frankfurt am Main
Direcktlink

Neben der Dauerausstellung gab es auch einige Sonderausstellungen, die zum Mitmachen einluden. So zum Beispiel eine über menschliche Gesten, sowie eine Ausstellung über Geheimnisse.

Ich kann das Museum für Kommunikation jeden weiterempfehlen. Es ist nicht nur da um sich an Vergangenes zu erinnern, sondern auch eine Spielwiese durch die Zeit für Technikbegeisterte, die selber auch mal etwas selber noch einmal in die Hand nehmen möchte.

Links:
Webseite: Museum für Kommunikation Frankfurt am Main
eigene Bildergalerie Museum für Kommunikation
Telex (dt. Wikipedia)

Robert Gernhardt – Ach

Am vergangenen Dienstag hatte sich die hr2-Redaktion in der Sendung Der Tag mit dem Thema Tabus beschäftigt. Ein Tabu in der heutigen Zeit ist das Thema Tod.

Der Frankfurter Schriftsteller Robert Gernhardt hat kurz vor seinem eigenen Tod einen humorvollen direkten Umgang damit gesucht und gefunden.:

Direktlink

Links:
Sendung hr2 ‚Der Tag‘ – Die unsichtbare Grenze – neue und alte Tabus
Robert Gernhardt (dt. Wikipedia)

Der Aufstieg der Empörten

David Kriesel über die aus seiner Sicht maßgebliche, gesellschaftliche Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts und seine Anregung zu einer Kultur, in der es ungern gesehen wird, alles mögliche einfach nur anzuprangern.:

„… Verlassen wir uns nicht auf die Medien, denn die Leben vom Aufruhr, auch wenn es positive Gegenbeispiele gibt. Verlassen wir uns nicht auf irgendwelche Stars. Die leben von Likes – und die kriegt man am besten durch Zuspitzung. – In der Regel sind die Teil des Problems. Verlassen wir uns nicht auf Politiker, die achten wegen der Shitstorm-Kultur nur noch darauf, bis zur nächsten Wahl nicht anzuecken und zu viele von denen haben ohnehin nie außerhalb der Politik gearbeitet. Was soll da schon kommen? …“

Quelle:
Vortrag „BahnMining – Pünktlichkeit ist eine Zier“ zum 36. Chaos Communication Congress in Leipzig, 28.12.2019
Link: https://media.ccc.de/v/36c3-10652-bahnmining_-_punktlichkeit_ist_eine_zier

36c3 Vortragsempfehlungen