Vor knapp einem Jahr habe ich damit aufgehört Fernsehen zu schauen. Dies wahr, wie ich finde, eine absolute Befreiung. Selbst ungefähr drei Monate zuvor hatte ich schon damit begonnen, abgesehen von der des Senders Pro Sieben ausgestrahlten Zeichentrickserie Die Simpsons, nur noch das öffentlich-rechtliche Programm zu schauen, da das werbefinanzierte Fernsehen eh nur noch zum grössten Teil aus Schrott besteht. Zu den letzten Weihnachtsfeiertagen und Silvester hatte ich mich dann aber doch mal wieder dazu durchgerungen meine TV-Karte im PC wieder zu reaktivieren. Es gab nämlich nichts schöneres als zu Hause vor dem Filzlatschenkino herum zu dösen, während es draussen nass, kalt, grau ist und sowieso nichts passiert. Ganz nett, mal wieder so ein paar Filmschinken gesehen zu haben. Egal ob Hollywood-Klassiker aus den 60ern mit Marlon Brando oder ein drittklassischer Horrorfilm von 1979. Ich hätte auch nicht geglaubt, dass die im NDR gezeigten Volksbühnenstücke in Dialekt recht amüsant statt langweilig sein können. Mit Beginn des neuen Jahr habe ich dann doch wieder nur gelegentlich für die Simpsons zur Fernbedienung gegriffen.
Um ehrlich zu sein, ist mir das Fernsehen, wie man es seither kennt und nutzt, doch inzwischen ziemlich unterirdisch. Dass man sich nämlich immernoch dabei einem Zeitdiktat unterwerfen muss und zum Teil mit penetranter Werbung bombardiert wird. Von der Qualität der werbefinanzierten mal ganz abzusehen. Das soll jetzt aber zum Glück nicht heißen, dass das Fernsehen perse schlecht ist. Denn gerade die öffentlich-rechtlichen Anstalten bieten meiner Meinung nach ein sehr qualitativ hochwertiges und informatives Programm. Darunter zählen die Sender arte, 3sat und Phoenix. Aber auch einzelne Sendungen wie der ARD-Weltspiegel oder Quarks & Co sind zu empfehlen. Eine absolute Perle an Reportagen bietet das ZDF mit der Reihe „Vor 30 Jahren“, welche zwar leider immer extrem spät in der Nacht läuft aber wie der Name schon vermuten lässt, Reportagen aus dem Archiv kramt die zum derzeitigen Sendezeitpunkt schon dreissig Jahre alt sind und somit einen Blick der Korrespondenten und Reporter von damals liefert.
Da ich meinen grossen Allround-PC mitsamt der analogen TV-Karte vor zwei Wochen abgegeben habe, steht mir abgesehen von dem Kabelanschluss, technisch somit keine Möglichkeit mehr, Broadcast im klassischen Sinne zu konsumieren. Aber auch hier kann ich dennoch dank der Weiterentwicklungsfähigkeit des öffentlichen Rundfunk von deren Programmangebot partizipieren. Denn durch das Podcasting kann man schliesslich viele Programme mit Hilfe des Internets Zeit- und Ortsunabhängig ansehen. Zudem landen viele Sendungen und Reportagen auf Videoportale wie Youtube oder Google-Video, auf die man dank diverser Blog’s wie dem vom Holgi hingewiesen wird.