Facebook – Soziales Netzwerk?

Was sind Soziale Netzwerke? – Zumindestens bei Netzwerken im Internet kann ich das nicht so genau sagen, was da ein Soziales Netzwerk ist oder nicht. Das liegt wohl wahrscheinlich daran, dass ich von Natur aus kein Mensch bin, der sofort jeden neuen Trend mitmacht. Sei es weil mir das Geld fehlt, oder ich oft einige Zeit benötige bis ich verstanden habe wozu etwas Neues da ist, beziehungsweise auch nicht sofort weiß wie das Neue funktioiniert. Oft liegt es aber schlicht einfach auch nur daran, dass ich während meiner Freizeit mich in Personenkreisen bewege, wo bestimmte Themen des Mainstreams auch nur sehr untergeordnete Rollen spielen. So sind bereits zahlreiche Plattformen des Internets wie Myspace, StudiVZ oder Werkenntwen an mir achtlos vorbei gezogen. Dennoch mache ich im Internet bei vielem – zum Teils auch unsinnigen – Quatsch mit. So besitze ich schließlich einen Twitter-Account, nutze die Plattform Letterboxd als Datenbank zum Dokumentieren bereits von mir gesehenen Filmen, oder die Plattform Discogs zum Verwalten meiner Musik-CD-Sammlung.
Vor vielen Jahren konnterte ein nun bereits ehemaliger Arbeitskollege von mir auf meine Aussage, dass „Twitter kein Soziales Netzwerk ist“, mit: „Twitter ist ein assoziales Netzwerk!“ – Stimmt, denn in gewisser Weise hatte er damit auch Recht gehabt. Denn letztendlich wird ein Kommunikationskanal nur zu dem was der überwiegende Teil der Nutzer bereits ausmacht, und mit der Zeit bildet sich für jedes Individium die eigene sogenannte Echokammer.

Nun ist es so, dass ich mich bei Facebook – dem nach wie vor derzeitg größtem „sozialen Netzwerk“ im Internet – immer noch nicht registriert und somit auch keinen Account erstellt habe. Da ich aber sehr gerne Podcasts höre, bekomme ich durch deren Gespräche über Bande mit, was bei Facebook so mit die vorherrschenden Themen sind, aber auch wie sich Facebook aus deren Sicht entwickelt hat. Denn obwohl ich nicht selber auf Facebook agiere, lebe ich bereits innerhalb einer Filterblase in diesem Facebook. Nämlich der, die es auch gleichzeitig schrecklich und abstoßend finden und es am liebsten für Verboten erklärt haben möchten.
In der Wrintheit-Podcastfolge WR901 finden Holgi und Alexandra aus meiner Sicht betrachtet die schönste Metapher zu Facebook, wie es sich als Außenstehenden darbietet.:

Facebook, das ist so, als wenn du in eine große Papiermülltonne kletterst und da so herum wühlst. Und ja! – Hin und wieder findest du etwas interessantes, wie zum Beispiel einen Brief von Tante Berta oder so. Aber das meiste was du da findest, sind Sachen die jeder normale Mensch wegwirft. Und wenn du wirklich die Motivation hast was interessantes zu lesen zu haben, dann gehst du um die Ecke und gehst in die öffentliche Bibliothek. Und da findest du auch gute Inhalte, ohne stundenlang im Müll herum wühlen zu müssen.

Im übrigen finde ich diese Aussage gleichzeitig als ein gutes Plädoyer sich in der örtlichen und öffentlichen Stadtbibliothek anzumelden.

Soziale Netzwerke – das sind für mich keine Kommunikationskanäle in einem Computernetzwerk, sondern das Knüpfen von Kontakten mit Menschen aus dem realen alltäglichen Umfeld wie: Die Arbeitsstelle mit den Arbeitskollegen. Die Familie. Die Ärzte, egal ob niedergelassen oder ein ganzes Krankenhaus mit Pflegern, Physiotherapeuten und Sozialdienst. Ämter und Behörden wie das Versorgungsamt. Die Kirchengemeinde oder ein Verein. Ein soziales Netz kann sogar das Büdchen um die Ecke sein.

Update 15.04.2019 01:50 Uhr

Als Nachtrag fiel mir noch folgende witzige Situation ein.:

Vor vielen Jahren habe ich die Unterhaltung von ein paar Arbeitskollegen mitverfolgt, wie diese sich darüber austauschten, ob sie sich bei den solzialen Netzwerken werkenntwen und Facebook registriert haben und wer aus der Belegschaft dort noch zu finden ist. Auf die Frage, ob ich den auch bei werkenntwenn, Facebook oder anderen Netzwerken sei, antwortete ich, dass ich lediglich Twitter nutze, und Twitter aber jetzt weniger ein „Soziales Netzwerk“ ist. Darauf bekam ich dann nur die Reaktion: „Stimmt, Twitter ist asozial!“ – Und wie das so ist: Überall steckt ein Körnchen Wahrheit.

Tatsächlich habe ich mich gut ein halbes Jahr nach der Unterhaltung zur Wiedererlangung eines sehr persönlichen Kontaktes bei werkenntwen registriert. Den Vorsatz die Löschung meines Profiles zu beauftragen, musste ich letztendlich nicht mehr umsetzen, da im Juni 2014 der Betrieb von werkenntwen offiziell eingestellt wurde.

Link: Mein Tweet darüber, dass Twitter ein asoziales Netzwerk sei

Frohes Fest


Dieses Jahr beglücken Jan-Philipp S. und Malte F. das Internet nun zum 10. Mal mit ihren ganz persönlichen Jahresrückblick. Angefangen haben sie 2009 – das Jahr in dem der King of Pop verstorben ist – mit ihrer festlichen Neuinterpretation der Mutter aller Jacko-Lieder, dem „Man in the Mirror“.

Danke Ihr beide! Auf dass Ihr für die mindestens nächsten 10 Jahre meinen Weihnachtsfeiertagen den eigenen Höhepunkt schenkt.

Direktlink: YouTube-Channel zwergpisncher

Thimbleweed Park

Endlich ist es soweit! Nach gut zweieinhalb Jahren Entwicklungszeit ist das auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanzierte Point-&-Click-Adventure Thimbleweed Park am 30. März veröffentlicht worden. Im Herbst 2014 hatte ich mich mit 50,-$ während der Finanzierungskampagne daran beteiligt. Sehr witzig dabei finde ich nach wie vor die Beschreibungen zu den abgestuften Finanzierungsbeiträgen. Diese reichten von einer reinen Spende für die Absolution, weil man die alten LucasArts-Adventure-Spiele in seiner Jugend raubkopierte, bis hin zu 10.000,-$ mit einer Namenspende für einen Charakter im Spiel und jeder menge Goodies.

Thimbleweed Park

Das Spiel ist auch von den LucasArts Adventure-Design-Legenden Ron Gilbert und Gary Winnick entwickelt worden. Und das sieht man dem Spiel an. Es ist grafisch und funktional den LucasArts-Adventure-Spielen der späten 80er und frühen 90er Jahren sehr stark angelehnt. Grobpixilige Grafik mit moderneren Effekten, Verben und Objekte im unteren Bildschirmteil, die zum Lösen der Rätsel miteinander kombiniert werden müssen, und wie einst bei Maniac Mansion und Zak McKracken üblich: Mehrere Charaktere, die abwechselnd gesteuert werden müssen.

Sehr nett: Die Entwickler haben in ihrem Blog und in einem eigenem Podcast während der Entwicklungszeit einen Einblick in den Fortschritt, den Aufbau der Spielmechanik und der Programmierung gegeben. Am Ende musste noch der Veröffentlichungstermin verschoben und Geld nach geschossen werden damit das Spiel fertig wird. Einziges Manko: Die deutsche Übersetzung ist nicht so rund geglückt, wie es bei den alten Klassikern Monkey Island, Maniac Mansion und Zak McKracken der Fall war. Aber es hat sich gelohnt! Ich denke, ich werde es mit großer Begeisterung spielen.

Absolution für die raubkopierten Versionen von Maniac Mansion and Monkey Island in der Jugend.

Auch ein netter Zufall ist es, dass Ron Gilberts Designnachfolger Tim Schafer bei LucasArts mit seiner im Jahr 2000 gegründeten Firma Double Fine Productions nach der überarbeiteten Neuauflage von Day Of The Tantacle im Frühjahr des letzten Jahres, so ziemlich fast Zeitgleich jetzt am 18. April die Neuauflage seines ursprünglich bei LucasArts im Jahr 1995 erschienen Adventures Full Throttle auch eine Neuauflage veröffentlichen wird. Eines von den alten Spielen, welches ich selber tatsächlich noch nicht gespielt habe.

Die kommenden Monate werden also zeitlich für mich dann doch etwas haarig werden, weil ich eigentlich im Moment keine Zeit für komplexere Spiele habe. – Zumindest wird mir aber nicht langweilig werden.

Links:
1. Thimbleweed Park auf Kickstarter
3. Website zu Thimbleweed Park
4. Blog zu Thimbleweed Park
5. Thimbleweed Park Audio Podcast der Entwickler im iTunes Podcast-Verzeichnis
6. Gamasutra-Artikel zu Thimbleweed Park
7. Double Fine Productions, Inc.
8. Veröffentlichung von Full Throttle Remastered im April

Bahn-Ansage

Einen sehr angenehmen und amüsanten Twitter-Account den ich folge ist Bahnansagen. Dort werden allerlei Sprüche gepostet, welche die Zugbegleiter bei ihrer täglichen Arbeit hin und wieder durch die Zugdurchsagen verbreiten. Heute hatte ich auch mal das Glück, einen dieser gut gelaunten Mitarbeiter während meiner Fahrt mit dem Regionalexpress von Regensburg nach Nürnberg anzutreffen. Folgende Situation ergab sich.:

Die Schaffnerin erreichte während ihrer Fahrkartenkontrolle die Vierer-Sitzgruppe in der ich saß. Die eine junge Frau mir gegenüber überreichte der Bahnmitarbeiterin ihren Fahrschein und bat diese, doch ihren Kugelschreiber für sich selbst mal kurz zu verleihen, damit sie ihren Ausweis – vermutlich einen Studentenausweis oder es war auch die BahnCard – noch schnell unterschreiben kann. Darauf bemerkte die Schaffnerin ganz spöttig: „Über den Bistro-Service ist dann später ein Kaffee nach zu reichen. – Denn das ist günstiger als die 7,50€ Strafgebühr für das nicht Bereithalten eines gültigen Ausweisdokumentes. Der Kaffee ist hier meistens schön stark.“

Schön, wenn das Zugpersonal die Fahrgäste auf ihren formalen Misstand so charmant hinweisen und Kulanz zeigen.