Plädyer zum Nichtstun

Vor ungefähr zehn Jahren habe ich im Radio bei ‚hr2 – Der Tag‘ zum ersten und bis neulich zum einzigen mal die ‚Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral‘ gehört. Aber obwohl sie mir richtig gut gefiel, hatte ich vergessen, wie sie hieß und von wem sie war. Doch glücklicherweise ist Alexandra Tobor im Rahmen ihres Podcasts ‚In trockenen Büchern‘ in der Ausgabe zu Faulheit auf dieses Werk eingegangen, welches doch nicht so alt ist, wie ich es vermutet hatte, und vom deutschen Schriftsteller Heinrich Böll stammt. Die Anekdote ist sehr kurz und es geht in ihr um ein Gespräch zwischen einem einfachen aber dennoch zufriedenen Fischer und einem Touristen.

Link zur ‚Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral‘

Die Alexandra geht noch auf die Philosophen, Zivilisationskritiker und Verweigerer der Geschäftigtheit Jean-Jacques Rousseau und Diogenes von Sinope ein. Besonderst gut hat mir die Haltung Diogenes gefallen. Es gibt von ihm keine schriftlich gesicherten Überlieferungen, sondern nur Anekdoten. Im wesentlichen ist er dafür bekannt gewesen, dass er in einer Tonne hauste und damit glücklich war. Und die wohl berühmteste Anekdote, die von ihm überliefert ist, ist, dass ausgerechnet Alexander der Große vor ihn getreten sein soll und die Worte sprach: „Fordere was Du wünschst!“ Und das Einzige, was Diogenes einfiel, ist: „Geh mir aus der Sonne!“