Am 27. November 2011 hatte ich den Blogbeitrag über die sogenannten Stolpersteine hier im Blog veröffentlicht. Diese waren mir damals auf den Bürgersteigen in meinem Stadtteil zum ersten Mal aufgefallen gewesen. Am 22. Januar dieses Jahres hatte heise online eine Meldung veröffentlicht, dass der Westdeutsche Rundfunk eine Mobile App für die Geschichten hinter der in Nordrhein-Westfalen gesetzten, sogenannten Stolpersteine programmieren und veröffentlichen ließ. Mit dem Smartphone können so die Lebens- und Leidenswege der Menschen erlebbar werden, an die auf vielen Straßen mit den Messingtafeln erinnert wird.
Schade bei der Sache ist dabei, dass die Mobile App nur auf die Informationen der Stolpersteine in NRW Zugriff hat. Bei meiner Recherche im iOS App Store bin ich noch auf ein paar andere Apps mit Hintergrundinformationen über Stolpersteine gefunden. Diese beziehen sich aber leider nur auf bestimmte Regionen in Deutschland und in den Niederlanden. Es wäre also wünschenswert, wenn es eine Stolpersteine-App für ganz Hessen oder zumindest für Frankfurt am Main geben würde. Idealerweise wäre es natürlich super, wenn es eine Stolpersteine-App für das ganze Bundesgebiet von Deutschland geben würde.
Bis es aber vielleicht dahin so weit ist, habe ich mit der App vom WDR, sowie die der anderen deutschen Regionen trotzdem mal aus dem App Store auf mein Smartphone installiert, sodass ich mir Hintergrundinformationen der betroffenen Menschen mal abrufen kann, sobald ich deren Gegenden reise.
Im vergangenen November hatte ich mir für meine be quiet! Bastel- und Retro-Workstation einen 3,5″ USB Floppy Emulator über das Internet bestellt gehabt. Hintergrund ist, dass wenn ich an der Workstation andere Versionen von Betriebssystemen (zum Beispiel DOS, Windows et cetera), welche ursprünglich mal mit Disketten ausgeliefert wurden, ausprobieren und installieren möchte, ich die aus dem Internet bezogenen Disketten-Images nicht erst auf leere Disketten übertragen muss. Diese Prozedur vor der Installation durchzuführen, ist sonst immer sehr zeitaufwendig. Der Aufbau und das Funktionsprinzip eines USB Floppy-Emulators ist recht einfach. Der Floppy-Emulator, der die Größe eines handelsüblichen 3,5″-Diskettenlaufwerk für Disketten bis 2,88 MB besitzt, ist über das 34-polige Flachbandkabel mit dem Floppy-Controller, sowie mit einem 4-Pin Molex-Kabel mit dem PC-Netzteil für die Stromversorgung verbunden. Die GOTEK USB Floppy-Emulatoren besitzen an der Frontseite einen USB-A Port, in welchen ein USB-Stick mit den Disketten-Images eingesteckt wird, zwei kleine Taster, mit welchen das gewünschte Image ausgewählt wird, eine numerische LED-Anzeige aus drei 7-Segment LEDs, welche die Nummer des gewählten Disketten-Image anzeigen, sowie eine kleine LED für den Lese-/Schreibzugriff auf das gewählte Disketten-Image. Es gibt auch Floppy-Emulatoren, die statt den 34-Pin- und Molex-Anschlüssen eine Micro-USB-Buchse besitzen. Damit kann der Emulator an einen freien USB-A Port des Computers angeschlossen werden und dieser wird als USB-Diskettenlaufwerk vom Computer erkannt.
In erster Linie wurden die Floppy-Emulatoren für ältere Computer, elektrische Klaviere (elektr. Orgeln, (MIDI-) Keyboards) und Maschinen der industriellen Automatisierung (z.B.: Strick-, CNC- oder Fräsmaschinen) entwickelt. Diese älteren Geräte können aufgrund der Kosten, der Anforderung nach kontinuierlicher Verfügbarkeit oder nicht verfügbarer Upgrades schwer zu ersetzen oder aufzurüsten sein. Ein ordnungsgemäßer Betrieb kann erfordern, dass Betriebssystem, Software und Daten von und auf Disketten gelesen und geschrieben werden, was Benutzer dazu zwingt, Diskettenlaufwerke auf unterstützenden Systemen zu unterhalten. Allerdings werden inzwischen so gut wie keine Disketten mehr produziert, oder die in den Geräten verbauten Diskettenlaufwerke gehen mit der langen Nutzungsdauer kaputt. Im Computerzeitalter, in dem im Desktop- und Office-Bereich Disketten schon längst von USB-Sticks verdrängt und Mikrocontroller immer leistungsfähiger, sowie billiger wurden, war die Entwicklung von einem „Diskettenlaufwerk“, welches dieses nur emuliert und auf einen einzelnen Datenspeicher mit deutlich mehr als nur 2,88 Megabyte zum Speichern von Dutzenden Disketten zurückgreift, eine sehr pfiffige Idee.
Zu dem GOTEK USB Floppy-Emulator musste ich mir noch einen 5,25″ Einbaurahmen für ein 3,5″ Laufwerk mitbestellen, da das be quiet! Gehäuse nur drei Einbauschächte für 5,25″ Laufwerke besitzt. Beim Einbau des Floppy-Emulators in den Einbaurahmen hat sich aber herausgestellt, dass bei der Frontblende des Floppy-Emulators nicht sonderlich auf korrekte Maße geachtet wurde. Hier musste ich nachträglich mit einer Feile den überstehenden Kunststoff zu Leibe rücken. Ich habe mir für ein weiteres Retro-PC-Projekt (ein Blog-Artikel wird noch folgen) einen weiteren GOTEK USB Floppy-Emulator bestellt. Beim Versuch, diesen statt des ersten gekauften Emulators in den 5,25″ Einbaurahmen einzusetzen, stieß ich an den selben Seiten des Emulators wieder an überstehenden Kunststoff. Letztendlich stammen alle GOTEK USB Floppy-Emulatoren aus derselben chinesischen Produktionsstraße, wobei bei der Erstellung der Gussform für die Frontblenden der Emulatoren bereits bei den Maßen unsauber gearbeitet wurde. Auch hier musste ich mit einer Feile nachhelfen.
Je nach Handelsname des GOTEK USB Floppy-Emulators bekommt man noch eine Mini-CD mit einem Durchmesser von 8 Zentimeter mitgeliefert, auf der sich Software und Dokumentationsmaterial befindet, die aber eher unbrauchbar ist. – Allein schon deswegen, weil das meiste Material in Mandarin-chinesischer Sprache vorliegt.
Was dem GOTEK USB Floppy-Emulator grundsätzlich fehlt, ist eine vernünftige Managementsoftware für die Disketten-Images. Je nach Speicherkapazität des USB-Sticks kann der Floppy-Emulator bis zu 1000 virtuelle Disketten verwalten. Leider ist es aber nicht damit getan, dass man einfach die Image-Dateien mit dem Dateimanager auf einen USB-Stick kopiert. Der USB-Stick muss mit einem speziellen Diskettenmanager formatiert und verwaltet werden. Steckt man den USB-Stick dann normal an einen Computer ohne Verwendung eines Diskettenmanagers, so hat man nur Zugriff auf die erste virtuelle Diskette (Diskette 0). Für den Zugriff auf alle weiteren virtuellen Disketten ist wieder die Verwendung des Diskettenmanagers nötig. Eine sehr praktische Diskettenmanagement-Software ist das kostenlose Batch Manage Tool USB Floppy Emulator V1.40i vom deutschen Entwickler ipcas. Das Programm läuft auf Windows-PCs und ist bis zu Windows 10 kompatibel. Der einzige Nachteil von dem Programm ist aber, dass maximal nur 100 Disketten je USB-Stick verwaltet werden können.
Ich möchte dieses Mal die ‚Ultimate Boot CD‘ empfehlen. Die Ultimate Boot CD (UBCD) ist eine zu einem ISO-Image für beschreibbare CD- beziehungsweise DVD-ROMs zusammengefasste Software-Sammlung, die allerlei Programme und Tools zur Analyse, Konfiguration und Benchmarking für die PC-Hardware-Komponenten enthält. Jedes dieser Programme ist zwar auch für sich als Freeware oder Open-Source-Programm aus dem Internet zu beziehen, wird aber durch die UBCD als eine umfassende Sammlung für einen einzigen Datenträger zusammen gestellt. Je nachdem, ob eines dieser Werkzeuge für eine Linux- oder DOS-Umgebung entwickelt wurde, wird bei Bedarf von dem Live-Medium ein kleines Linux oder FreeDOS gestartet. Die Ultimate Boot CD beinhaltet neben Programmen für einen Stresstest des Prozessors, Diagnose-Programmen für das vollständige PC-System oder einzelner Komponenten wie Peripherie oder Arbeitsspeicher, auch jede Menge Werkzeuge, um bei Festplatten (oder anderen Speichermedien) den Bootmanager zu bearbeiten, Daten wieder herzustellen, Partitionen zu verwalten oder die Datenträger schlichtweg sicher zu löschen.
Allerdings ist die Zusammenstellung inzwischen so weit gewachsen, dass das ISO-Image mit 850 Megabyte fast schon nicht mehr auf einen CD-Rohling passt und man schon auf einen DVD-Rohling ausweichen muss. Dies muss aber dennoch nicht sein, da die Ultimate Boot CD so aufgebaut ist, dass es möglich, Programme oder Werkzeuge zu entfernen oder andere hinzuzufügen. Kurz: es ist möglich, sich den Umfang der Programme und Werkzeuge selbst individuell zusammen zustellen. Da aber immer mehr Standard-PCs inzwischen ohne optische Laufwerke ausgeliefert werden, bietet die Ultimate Boot CD auch die Möglichkeit, das ISO-Image auf einen USB-Stick zu übertragen.
Hintergrund, dass ich mich mit der Ultimate Boot CD beschäftigt habe, ist der, dass ich auf einem meiner Computer bei einer bestimmten Operation immer wieder einen ‚Segmentation Fault‘ Fehler (zu Deutsch Schutzverletzung) zurückerhalte. Die Gründe, warum auf einem Computer diese Schutzverletzungen entstehen, können aber sehr vielfältig sein. Ein Grund könnte sein, dass der Arbeitsspeicher fehlerhaft arbeitet, was wiederum auf einen Defekt des RAMs hinweisen könnte. Um nun zu prüfen, ob der RAM fehlerfrei arbeitet, wurde mir das Programm Memtest86 empfohlen. Sowohl Memtest86, als auch die als Open Source weiterentwickelte Variante Memtest86+, lassen sich von einem bootfähigen Wechseldatenträger wie USB-Stick oder CD-ROM an einem PC ausführen, bei dem der Arbeitsspeicher dann einem Stresstest unterzogen wird. Da aber mein Computer mit der Schutzverletzung nicht über ein optisches Laufwerk verfügt, musste ich die ISO-Images von Memtest86(+) auf einen USB-Stick übertragen. Nur leider habe ich es nicht hinbekommen gehabt, die Images so auf den USB-Stick zu übertragen, sodass der Computer danach von diesem auch tatsächlich bootete. Und so ruhte dann das Vorhaben, diesen Computer einem RAM-Stresstest zu unterziehen, um herauszufinden, ob der Arbeitsspeicher nicht vielleicht die Ursache ist. Nach einigen Wochen bin ich aber nun zufällig auf einen YouTube-Kanal gestoßen, in dessen Videos der Protagonist sich regelmäßig mit („älterer“) PC-Hardware auseinandersetzt. Dabei verwendet er durchwegs die Ultimate Boot CD, die er auf seiner Hardware für Fehlerüberprüfungen der Komponenten einsetzt. – Und eben auch das Programm Memtest86+ um den Arbeitsspeicher zu überprüfen. Also unternahm ich einen erneuten Versuch, meinen Computer mit der Schutzverletzung einem Stresstest für den Arbeitsspeicher unterziehen zu wollen.
Im Prinzip gibt es zwei Varianten, wie man die Ultimate Boot CD auf einen USB-Stick überträgt. Die eine ist ein Batch-Script, mit welchem ein USB-Stick formatiert und die Programmdaten von dem Ultimate Boot CD-Image übertragen werden. Trotz der gegebenen Voraussetzung, dass dieses auf einem Computer mit Windows 7 von mir ausgeführt wird, hat dies trotz mehrmaliger Versuche leider nicht funktioniert. Die zweite Variante ist das Formatieren und Übertragen der Image-Dateien unter Hilfenahme des Programms ‚Bootable USB drive preparation tool‘ (kurz RMPrepUSB). Mit diesem kleinen Programm konnte ich dann die Ultimate Boot CD auf einen USB-Stick übertragen, meinen Computer mit der Schutzverletzung von diesem booten lassen und endlich den Arbeitsspeicher dem Stresstest von Memtest86+ unterziehen.
Willkommen im Club ist das vierte Album der 1997 in Berlin gegründeten, deutschen Elektro-Pop-Band MiA und erschien am 05. September 2008. Willkommen im Club sollte im Gegensatz zu seinen Vorgängern wieder tanzbarer klingen und es kamen wieder verstärkt elektronische Elemente zum Einsatz. „Es ist schnörkelloser, aber es ist trotzdem detailverliebt.“ Inhaltlich dreht es sich um Neugier und Aufgeschlossenheit (Kapitän), um Fehlbarkeit, es dreht sich um Macken, die einem selber nerven, es dreht sich eben um die Dinge, die wir nicht unter Kontrolle haben. Es ist der Versuch diese Dinge wagemutig zu kombinieren, mit Zuversicht, mit Humor, mit Perfektion (Mausen). Es dreht sich auch um Missverständnisse (Magisch). Es zeigt aber auch, wie weit man manchmal von zu Hause weg fahren muss, um zu fühlen, wo zu Hause wirklich ist (Glücksstern). Und dann zum Ende flüstert die Sängerin Mieze und ihre Stimme schmiegt sich auf das ruhige, rauschende Soundbett (Aussicht). Diese Aussicht hat was für sich.
Nachdem im vergangenen Herbst beim Ausmustern und Entrümpeln alter IT-Hardware noch ein externes SCSI-Gehäuse mit einer 3,5″ Festplatte durch meine Hände gewandert ist, hat in der Woche vor den Weihnachtsfeiertagen tatsächlich eine SCSI-Festplatte im Formfaktor 5,25″, voller Bauhöhe – also die Höhe von zwei übereinander gestapelten CD/DVD-Laufwerken – den Weg zum Elektroschrott gefunden.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Firma Quantum Corporation im Jahr 1996 mit der Festplattenreihe Quantum Bigfoot Laufwerke zu niedrigen Preisen für die IDE-/ATAPI-Schnittstelle mit höheren Speicherkapazitäten in den Markt eingeführt hatte. Man wollte damit auch gezielt dem niedrigpreisigen PC-Markt Festplattenlaufwerken mit höherer Speicherkapazität anbieten. Das erste Modell im Frühjahr 1996 hatte eine Speicherkapazität von 1,2 Gigabyte. Bis in die späten 1990er Jahre wurden Laufwerke mit Kapazitäten von bis zu 19,2 Gigabyte angeboten. Die Laufwerke konnten deshalb zu deutlich niedrigeren Preisen produziert werden, da Quantum die Kapazitäten je Laufwerk dadurch erhöhte, in dem sie nicht die Datendichte auf den Plattern erhöhte, sondern aus dem bereits fest etablierten 3,5″ Formfaktor wieder auf den 5,25″ Formfaktor für diese Modellreihe wechselte. Dadurch wurde einfach die physische beschreibbare Fläche je Platter-Seite bei gleicher Datendichte wie die der 3,5″ Laufwerke vergrößert und es können so mehr Daten gespeichert werden. Die Höhe dieser 5,25″ Laufwerke wurde aber auf die der 3,5″ Laufwerke belassen, sodass sie im Gegensatz zu den 5,25″ Festplattenlaufwerke in den 1980er Jahren noch nicht mal die Höhe dieser mit halber Bauhöhe erreichten und in die moderneren PC-Gehäuse auch eingebaut werden konnten. Allerdings erreichten die Laufwerke der Quantum Bigfoot Serien eher nur unterdurchschnittliche Leistungswerte, da die Umdrehungsgeschwindigkeiten mit etwa 3600 U/min zu Anfangs gering und die Zugriffszeiten recht groß waren. Außerdem waren sie laut. Zumindest bei Laufwerken mit IDE-/ATAPI-Schnittstelle war Quantum der einzige Laufwerkshersteller, der diesen Weg zurück zu physisch größeren Laufwerke für einige Zeit ging.
Als mir Mitte Dezember letzten Jahres aber dann diese 5,25″ SCSI-Festplatte mit voller Bauhöhe in die Augen fiel, war für mich schon sehr auffällig, wie modern und hochintegriert die Platine für die Steuerelektronik wirkte. Es kann sich also auf alle Fälle nicht um ein Laufwerk handeln, welches aus der ersten Hälfte der 1990er oder gar aus den 1980er Jahren stammt. Die Platine wirkt auch deutlich hochwertiger als die der IDE-/ATAPI-Laufwerke aus den 1990er Jahren. Die Wide-SCSI Schnittstelle wurde mit dem SCSI-2 Standard bereits ab 1989 spezifiziert, Laufwerke mit 68-Pin Controller-Kabel waren aber erst ab 1995 verfügbar. Meine Recherche über das Modell ergab, dass es sich um eine Seagate ST446452W mit einer Speicherkapazität von 62 Gigabyte unformatierter, beziehungsweise 47 Gigabyte formatierter Speicherkapazität handelt. Neben der 68 Pin Ultra SCSI-Schnittstelle besitzt das Laufwerk einen 4.096 Kilobyte großen Cache und arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5.357 U/min. Bei meiner Recherche bin ich auf ein Support-Dokument für dieses Festplattenmodell gestoßen, dessen erste Version im Februar 1998 durch Seagate veröffentlicht wurde. Leider konnte ich aber bisher keine Informationen darüber finden, zu welchen Preisen diese Festplatte bei Markteinführung angeboten wurde. Da der Straßenpreis einer Seagate ST19171N mit einer Speicherkapazität von 9,1 Gigabyte formatiert im Herbst 1997 noch bei etwa 2049,- DM lag, mag man sich nicht ausmalen, wie viel dieses 47 Gigabyte-Laufwerk bei Markteinführung zu dieser Zeit gekostet haben mag. Prinzipiell muss man wohl konstatieren, dass es in einem Enterprise-Markt für große Speichersysteme wohl Bedarf für Anwendungsfälle gegeben haben muss, dass Seagate dazu veranlasste im Jahr 1997/98 ein Laufwerk mit 47 Gigabyte anzubieten. Allerdings war es zu der Zeit nicht möglich, Laufwerke mit einer auch nur annähernden hohen Speicherkapazität im 3,5″ Formfaktor zu produzieren. So war Seagate also gezwungen, wieder auf den Formfaktor 5,25″ und voller Bauhöhe auszuweichen.
Bei dem Laufwerk, welches nun bei uns im Elektroschrott landete, war jemand schon lange zuvor so neugierig gewesen, dass der Deckel des Laufwerks aufgeschraubt wurde, um das Innenleben zu Gesicht zu bekommen. Sowohl die Schrauben für die Gehäuseabdeckung, als auch das Staubfilterkissen für den Luftdruckausgleich fehlen bereits und die Platter haben auch schon gut Staub angesetzt. Letztlich mangels eines 68-Pin-Kabels ist es also auch keine gute Idee mehr, zu versuchen dieses Laufwerk nochmals in Betrieb zu nehmen. Ich bin aber aktuell immer noch auf der Suche nach einem wirklich schönen Plätzchen, wo sich dieser jetzt historische Datenträger als Ausstellungsstück gut macht.
Update 14. März 2022 20:51 Uhr:
Gestern habe ich mal wieder in Bezug von Festplatten im deutschen Wikipedia-Artikel etwas recherchiert und gestöbert. Das Gute am deutschen Wikipedia-Artikel zum Festplattenlaufwerk ist, dass es im Abschnitt zur Geschichte eine Tabelle über die ‚Entwicklung der Speicherkapazitäten der verschiedenen Baugrößen‘ gibt. In dieser Tabelle wird die Seagate ST446452W als letzten Meilenstein in der Entwicklung von 5,25″-Laufwerken genannt. Aus der Tabelle ist heraus zu lesen, dass nach dieser keine weiteren Festplattenmodelle im 5,25″-Format mehr entwickelt wurden. Als Quelle für die ST446452W wird dazu noch auf eine heise-Online-Meldung vom 14. November 1997 verwiesen. In dieser hieß es, dass Seagate schon Testexemplare der Festplatte mit Veröffentlichung der Meldung begann auszuliefern, die Produktion größerer Stückzahlen startete dann ab dem 1. Quartal 1998. Als Preis gab Seagate 2995,- US-Dollar für ein Laufwerk an. Ich habe also dann mal recherchiert, wie der durchschnittliche Wechselkurs von US-Dollar zur Deutschen Mark im Januar 1998 war und bin bei etwa 1,814 DM je US-Dollar auf einen theoretischen Kaufpreis von 5435.70 DM gekommen. Für knapp 5500,- DM einschließlich Mehrwertsteuer hat man als Endverbraucher entweder einen sehr hochwertigen PC als reine Zentraleinheit ohne Peripherie oder ein gutes, recht umfangreiches Komplettpaket bekommen.