Auf meiner Arbeitsstelle müssen wir Mitarbeiter von der IT-Administration derzeit in ein anderes Betriebsgebäude umziehen. Mal abgesehen davon, dass die neuen Räumlichkeiten weniger Fläche besitzen werden, ist so ein Umzug immer eine gute Gelegenheit, in den eigenen Räume und Läger mal so richtig zu entrümpeln. Dabei kommen – wie es jetzt auch wieder einmal der Fall ist, alte Technik mit ihrem Zubehör wieder zum Vorschein, welche irgendwann in der Vergangenheit aus einer bestimmten Notwendigkeit angeschafft werden musste, aber mit den Jahren oder Jahrzehnten ihre Bedeutung wieder verloren hatten und deswegen nie gleich entsorgt wurden, sondern stattdessen immer erst einmal aufgehoben wurden und dadurch in Schränken und Regalen nach ganz hinten verschüttet gingen,- bis eben jetzt, wo nun die Notwendig besteht, sich von allem Alten und nicht mehr Brauchbaren trennen zu müssen, weil die bald nun ehemaligen Räumlichkeiten Besen-rein an dem Vermieter zurück zu übergeben sind.
Im Konkreten bin ich auf ein sogenanntes ‚Modem Adapter Kit 1 for Europe‘ der Firma Targus gestoßen.
Hintergrund ist, dass es sich bei dem Kunden, für den ich mit meinem derzeitigen Arbeitgeber arbeite, um einen Konzern handelt, welcher durchaus auch global handelt. Natürlich hat dieses Unternehmen als Hersteller von Produkten auch eine eigene Vertriebsstruktur mit Außendienstmitarbeitern, die zumindest von dem Standort Frankfurt am Main aus fast im ganzen europäischen Ausland agieren könnten. Mit der Entwicklung der (IBM-kompatiblen) PCs zu praktikableren Laptops und Notebooks ab den späten 1980er Jahren etablierte sich langsam die EDV auch für die Handelsvertreter. Spätestens aber mit der Internet-Revolution in den 1990er Jahren wollte man dann mit den Geschäftsgeräten seine Daten nicht wieder nur auf Papier ausdrucken und versenden, sondern auch bei den Geschäftsreisen elektronisch mit den IT-Service-Diensten des eigenen Unternehmens abgleichen. Lebte man in Deutschland, konnte man so das PC-Modem an den im Jahr 1989 von der Deutschen Bundespost eingeführten Telekommunikations-Anschluss-Einheit (kurz: TAE) mittels TAE-Adapter an den Haus-Telefonanschluss anschließen. – Um es mal sehr vereinfacht zu sagen. Musste man dann mal die Landesgrenze in das benachbarte europäische Ausland übertreten und dann die sogenannte „Dial-up“ -Verbindung aufbauen, stand man dann mit seinem RJ-11 auf TAE-Adapter vor der nächsten Hürde: Der noch von der Deutschen Bundespost eingeführte TAE-Stecker passt nur in Deutschland. Um dennoch im europäischen Ausland aus dem öffentlichen Telefonnetz seine Dial-up-Verbindung zu dem eigenen Internet-Provider mittels Modem aufbauen zu können, brauchte es nun mal dann einen RJ-11 Adapter für die Telefonanschlussdose des jeweiligen Landes.
Man muss aber sagen, dass obwohl dieses Adapter-Set „Modem Adapter Kit 1 for Europe“ heißt, es dennoch auch außerhalb der europäischen Grenzen weltweit in vielen Ländern einsetzbar war – oder acuh noch ist. Dies liegt daran, dass Länder wie Groß Britannien, Frankreich, Spanien oder Portugal bis in das zwanzigste Jahrhundert weltweit sehr viele Kolonien besaßen, die nach ihrer Unabhängigkeit als Nationalstaat die technischen Standards ihrer ehemaligen Kolonialmächte noch beibehalten beziehungsweise übernommen haben. Noch heute lässt sich sicherlich der RJ-11-Adapter für England in Australien anwenden, da der Kontinent noch zum heute bestehenden Commonwealth of Nations angehört. In einem anderen Modem Adapter Kit muss es dann vielleicht die Adapter für Japan oder Russland (mit den ehemaligen Sowjet-Republiken) geben.
Reine Modem-Einwahlverbindungen zu Internet-Providern waren in den Industrienationen noch bis vor etwa zehn bis fünfzehn Jahren üblich. – Oder sind vielleicht in der einen oder anderen abgelegen Region auch heute noch die einzige Möglichkeit, eine Verbindung zum weltweiten Internet aufbauen zu können. Mit der Verbreitung der immer leistungsfähigeren Smartphones – die auch die Funkstandards mit höher wertenden Bandbreiten nach sich zogen – zum einen, und der Verbreitung von privaten und öffentlichen WLAN-Hotspots zum anderen, benötigen Notebooks nun keine kabelgebunden Modems mehr. – Wenn nicht in den Notebooks noch bereits ein analoges Modem eingebaut war. Inzwischen wird in Deutschland das zu Beginn der 2000er Jahre eingeführte UMTS (3G Breitband Mobilfunkstandard) wieder langsam abgebaut, um Frequenzen für die kommenden Mobilfunkstandards wieder zur Verfügung zu haben.
The Understanding ist das zweite Studioalbum des norwegischen Elektronik-Duos Röyksopp. Elektro-Pop von etwas durchschnittlich, über Bombast (Alpha Male), bis hin zu episch (What Else Is There?). Nicht zuletzt wurde das Album deswegen so bekannt, weil ein Teil der Songs für Werbespots und als Soundtrack lizentiert wurden.
Dieses Musikalbum hat sich bei mir deswegen so eingebrannt, weil es in den frühen Morgenstunden auf den Metarheinmain Chaosdays 2007 (mrmcd110b) in Dauerschleife abgespielt wurde, während ich dort ein wenig geschlafen habe. Bis zu dieser Veranstaltung kannte ich die Musik von Röyksopp aber überhaupt noch nicht. Die mrmcd110b fanden vom 07. bis 09. September 2007 an der Technischen Universität Darmstadt statt und waren für mich meine erste Nerd-Veranstaltung im Chaos Computer Club Umfeld.
Die Folge 39.5 von Anfang September mit dem Thema „Mein eigener Server“ des c’t Uplink Podcasts hat auch bei mir wieder Lust auf einen eigenen Home-Server geweckt. In den letzten zwölf Monaten habe ich verstärkt auf meine digital gespeicherte Musiksammlung – also im Wesentlichen MP3-Dateien – zurückgegriffen. Sei es, weil mein einfacher, kleiner MP3-Player unerwartet kaputtgegangen ist und ich mir einen neuen kaufte, ohne dass ich die Ordnerstruktur mit den Musikdateien vorher noch vom alten Player auf einem Computer zwischenspeichern konnte, oder weil mein Hörinteresse insgesamt in dem benannten Zeitraum auch wieder von den Podcasts weg zu mehr Musik gewandert ist. Anders als viele andere möchte ich aber kein Network Attached Storage (kurz NAS) betreiben und habe es auch bisher noch nicht. Stattdessen habe ich die archivierten Dateien auf einer externen Festplatte gespeichert, wie viele einfache Computernutzer es auch handhaben. – Allerdings mit dem Unterschied, dass ich sie auf zwei externen Festplatten gespeichert habe, um immer wenigstens noch einen redundanten Datenträger zu haben, falls eine kaputtgeht. Der Nachteil gegenüber einem NAS ist aber, dass ich nicht von jedem Gerät immer sofort auf die Dateien zurückgreifen kann. Das liegt zum einen daran, dass die Gehäuse der externen Festplatten unterschiedliche Schnittstellen haben, und zum anderen daran, dass sie mit einem Apple Dateisystem formatiert sind. Je nach Computer und dem darauf installiertem Betriebssystem kann ich also nicht eine der externen Medien immer direkt anschließen, an dem ich sie verarbeiten möchte. Ich muss sie also immer an einen bestimmten Mac mit der richtigen Schnittstelle anschließen und die Dateien mittels einem flexibleren Wechseldatenträger wie einem mit dem Dateisystem exFAT formatierten USB-Stick auf meinen Zielcomputer übertragen, was sehr umständlich und zeitraubend ist. Ich muss nicht immer regelmäßig auf alle meine archivierten Dateien zugreifen, aber da es sich bei denen, wo es in letzter Zeit der Fall ist, um Audio-Dateien handelt, liegt doch der Gedanke nahe, einen Streaming-Server für Musik zu bauen, von dessen mit jedem Gerät sofort die gewünschte Musik abgespielt werden kann. Das sorgt außerdem dafür, dass wenn die Dateien nicht auf dem Endgerät vorhanden sind, sie auch nicht den begrenzten Festspeicherplatz des Endgeräts in Anspruch nehmen und auch die Backups dieser unnötig vergrößern.
Vor dreizehn Jahren habe ich mir für meinen ersten Home-Server das Alix.1C Embedded Board von PC Engines angeschafft. Anfangs einige Zeit mit NetBSD und später durchgängig mit OpenBSD betrieben, diente der Computer für irssi in einer Screen-Session, dann mal als Konsolen-Torrent-Client oder Tor Middle-Node und war meistens über dynamischen DNS aus dem öffentlichen Internet im eigenen Heimnetzwerk erreichbar. Auf die 32 Gigabyte CompactFlash-Karte, die ich einige Jahre später dazu gekauft habe, würde ich meine MP3-Sammlung zwar gespeichert bekommen, aber die Karten sind in ihrer Lese- und Schreibgeschwindigkeit sehr langsam gegenüber den moderneren Festplatten (späte IDE- und generell SATA-Laufwerke). Zum Glück habe ich aber noch irgendwo eine gebrauchte SATA-SSD mit 256 Gigabyte Speicherkapazität herumliegen. Da die Alix-Boards noch einen 44-Pin IDE Port für 2,5″ IDE-Laufwerke besitzt, bin ich das Wagnis eingegangen und habe mir für 12 Euro mal einen 2,5 Zoll SATA (Female) HDD Drive auf IDE 44 Pin Konverter bestellt. Ich war anfangs etwas skeptisch, aber so ein SATA auf 44 Pin IDE-Konverter funktioniert doch problemlos. Der einzige Nachteil, der durch den Konverter entstanden ist, ist der, dass er mit dem 2,5″ Medium die Höhe des schmalen Gehäuses etwas überschreitet und ich das System nicht mehr geschlossen bekomme. Das SATA-Medium wird durch den IDE-Controller vom Board wie ein IDE-Medium erkannt und angesteuert.
Ich habe in den letzten vier Jahren das Alix-System zwar nicht mehr nennenswert im Einsatz gehabt, aber vor gut zwei Jahren musste ich feststellen, dass das System von dem OpenBSD Installations-Image auf einem USB-Stick spätestens seit der damaligen Version 6.5 nicht mehr in der Lage ist zu booten. Was der Grund für den Fehler ist, konnte ich bis jetzt nicht herausfinden. Auch der Versuch von einem OpenBSD Installations-Image für die x86 64-Bit statt der x86 32-Bit hat nicht geholfen und die Gesamtsituation hat sich bis zu der vor gut zwei Wochen erschienen OpenBSD Version 7.0 nicht gebessert. Zum Glück hatte ich mir zu Anfang dieses Jahres die be quit! Bastel- und Retro-Workstation zusammengebaut, um von dem Installationsmedium aus zu booten und das System auf den Zieldatenträger zu übertragen. Der erste Boot-Vorgang von dem Zieldatenträger als Hauptdatenträger im Alix-System funktioniert dann zum Glück wieder fehlerfrei, sodass die weitere Konfiguration damit kein Problem darstellt.
Mit dem nun nach wie vor unter OpenBSD betriebenen Alix-System als wirklich sinnvollen Home-Server habe ich mir auch das Ziel gesetzt, einen eigenen benutzerdefinierten Kernel zu kompilieren. Die Standard-Kernel der drei großen bekannten BSD-Systeme sind zwar schon wesentlich kleiner als die der großen bekannten Linux-Distributionen, aber in Hinblick darauf, dass das Alix-System nur 256 MiB Arbeitsspeicher besitzt, finde ich es nicht verkehrt, es noch Resourcen-schonender zu konfigurieren. Bisher hatte ich benutzerdefinierte Kernel unter NetBSD und zu Anfangs mal kurz unter FreeBSD erstellt. Die Verfahrensweisen und Abläufe sind aber prinzipiell bei allen BSD-Betriebssystemen identisch. Bei meinem jetzt unter OpenBSD 7.0 selbsterstellten Kernel habe ich die Treiber für alle auf dem Alix-Board verbauten Hardware-Komponenten beibehalten und alle diejenigen entfernt, die auch nicht auf dem Board verbaut wurden. Zusätzlich habe ich noch die Unterstützung für einige Dateisysteme entfernt, mit denen ich hier zu Hause eh nicht (mehr) mit dem Alix-System in Berührung kommen könnte (Linux ext2, UDF, CD9660 und NFS). Außerdem habe ich die Software-RAID Funktionalität entfernt und die Farbgebung für Kernel-Ausgaben auf den seriellen Konsolen von der standardisierten weißen Schrift auf blauen Hintergrund zu der für mich angenehmer zu lesenden weißen Schrift auf schwarzem Hintergrund. Ich hätte gerne noch alle Funktionalitäten des Point-to-Point Netzwerkprotokolls und die Unterstützung der VPN-Protokolle entfernt, aber der Kernel hat auf der Standardausgabe während des Boot-Vorgangs (noch) zu viele Fehler geworfen, auch wenn der Rest trotzdem funktioniert hätte. Trotzdem konnte ich die Größe des Kernels signifikant verkleinern. War die ausführbare Kernel-Datei des generischen Kernels noch fast 15 Megabyte groß, war die Datei meines Kernels nur fast 5 Megabyte groß. Während der generische Standard-Kernel im Arbeitsspeicher 20 Megabyte belegte, benötigte mein Kernel nur noch die Hälfte im RAM. Für die Statistik: Da der AMD Geode LX Prozessor – bassierend auf AMDs K7 Mikroarchitektur – nur 500 Megahertz, 2 mal 64 KiB Level-2 und nur 128 KiB Level-2 Cache besitzt, dauert der Kompiliervorgang des generischen Standard-Kernels von OpenBSD 7.0 zwei Stunden und 55 Minuten. Der Kompiliervorgang meiner Kernel-Konfiguration hat dann nur noch 41 Minuten gedauert.
Ich habe mir gedacht, dass es prinzipiell nicht verkehrt sein kann, dass auf dem Alix-Home-Server auf alle Fälle auch ein FTP-Server verfügbar sein sollte, denn schließlich will ich die MP3-Dateien von der an einen meiner Mac’s angeschlossenen, externen Festplatte auf den zukünftigen Musik-Streaming-Server übertragen, beziehungsweise die MP3-Dateien auf einen mobilen Computer oder Abspielgerät für unterwegs herunterladen. – Wie gesagt, ich möchte nicht immer jedes Mal eine der beiden externen HDDs herauskramen müssen.
Da ich mich alleine in meinem privaten Heimnetz befinde, habe ich auf eine Transportverschlüsselung für FTP verzichtet. Nachdem ich meine MP3-Sammlung also via FTP auf dem Server transferiert habe, musste ich feststellen, dass beim Versuch die MP3s via FTP zu lesen und wieder auf ein Endgerät zu kopieren, der FTP-Client bei einigen Dateien Fehlermeldungen ausgab. Offensichtlich sind bei dem Transfer der Dateien auf den FTP-Server bei den betroffenen Dateien einige Bits gekippt. Erst nachdem ich auf dem FTP-Server die Sammlung gelöscht und anschließend die Dateien statt via FTP mit scp erneut auf den Server transferiert habe, funktionierten sie auch alle ausnahmslos. Die effektive Transferrate bei scp ist allerdings etwas geringer als bei FTP, sodass der Datei-Transfer auch etwas länger dauert, aber das macht nichts. Für den eigentlichen Streaming-Audio-Server hatte ich mir zwei Software-Lösungen ausgesucht.: Den Icecast, welcher von Internetradios gern für das Streamen verwendet wird, und die Media-Streaming-Weboberfläche Ampache.
Ampache: Ampache ist ein Kofferwort aus Amplifire und dem bekannten Web-Server Apache. Mit Ampache kann man seine Musik-Bibliothek verwalten, ähnlich wie mit iTunes und bietet verschiedene Berechtigungsstufen. Es ist aber auch möglich, eine Playliste als reinen HTTP-Stream in einem Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Von den Entwicklern wird nur Linux und FreeBSD unterstützt. Unter FreeBSD habe ich Ampache nicht zum Laufen bekommen, sondern leider nur unter einem Debian 10 Buster, was schon unter die Kategorie old-stable fällt. Ich hatte mir schon gedacht, dass die 500 Megahertz und 256 MiB RAM der Alix zu wenig sind für Webserver, PHP und SQL-Datenbank sind. Die ganze Implementation ist zwar nicht sehr schnell, aber es funktioniert wie es soll. Problematisch bei der begrenzten Rechenleistung wird es aber mit ffmpeg. Bei einer MP3-Datei mit 320 kbps und einer Spielzeit von zwei Stunden hat sich dann der ffmpeg-Enkoder verschluckt und der Prozessor lief am Limit. Konnte Ampache dann wieder andere, kleinere MP3-Dateien mit ffmpeg verarbeitenund abspielen, sah es so aus, dass von den großen MP3s noch ffmpeg-Zombieprozesse übrig blieben, die es zu killen galt. Für das Alix-System dann doch keine so zufriedenstellende Lösung.
Der Icecast-Server ist prinzipiell so ausgelegt, dass er aus einer Audioquelle an der Soundkarte einen HTTP-Livestream ins Netz stellt. Icecast kann aber auch von Audio-Dateien einen Stream erzeugen. Dafür ist eine Textdatei nötig, die als Playliste fungiert. Um sich spontan eine Liste zusammen zustellen ist dies aber doch etwas umständlich. Da auch Icecast sich ffmpeg bedient, wird das auch hier wieder der Bottleneck bei großen Audio-Dateien sein, auch wenn Datenbank und PHP nicht nötig sind.
Da ich auf meinen Desktop-Computern relativ kleine und schlanke Medienplayer mit einer einfachen Listenfunktionalität benutze, die Drag-and-drop fähig sind, wollte ich mal ausprobieren, wie diese damit klarkommen, wenn sie direkt auf die Dateien von einem gemounteten FTP-Share zugreifen sollen. Sowohl der ältere Cog als auch der moderne IINA laden alle Dateien immer vollständig. Sind es viele auf einmal wie zum Beispiel ein Ordner mit 200 Stück, sind die Player je nach Menge zu Anfangs immer etwas ausgelastet. Der Vorteil: alle ID3-Tags und weitere Meta-Daten wie Album-Cover sind verfügbar. Der Nachteil ist, dass das Hörvergnügen zu Anfangs kurze Startschwierigkeiten haben kann. Der VLC Media Player verhält sich da schon ganz anders. Bei dem Lesen der Dateien von einem FTP-Share wendet dieser tatsächlich das Streaming-Prinzip an. Das heißt, dass er kontinuierlich immer nur das benötigte Stück der Audio-Datei lädt. Damit werden die langen Ladezeiten eliminiert. Die Nachteile sind aber, dass er erstens die Meta-Daten von den Dateien nicht lädt, zweitens kommt der VLC überhaupt nicht damit klar, wenn die Dateinamen sich mit Zeichen aus der aktuellen UTF-Implementation bedienen, die nicht mit den Buchstaben des ASCII-Codes übereinstimmen. Kurz gesagt: enthält der Dateiname beispielsweise einen Akzent über einem Vokal oder er enthält einen kyrillischen Buchstaben, kann der VLC Media Player die Datei nicht lesen.
Fazit: Alles in allem ist die Lösung, dass ich mit einem lokalem Medienplayer auf einem meiner Endgeräte auf die Dateien via FTP zugreife, für mich zurzeit die am gangbarsten. Allerdings werde ich extra für den VLC Media Player jetzt nicht alle Dateinamen mit Buchstaben aus dem ASCII-Zeichensatz ersetzen.
Vor einem Monat fiel diese Seite ja einem WordPress Redirect Hack zum Opfer. Ein verwendbares Backup war gut zwei Jahre alt, was insofern für mich gut war, dass ich der Manipulation des Blogs nachgegangen bin und selber wieder korrigieren konnte. Hätte ich ein aktuelles Backup gehabt, dann hätte ich vermutlich recht schnell den Restore durchgeführt und wäre dann wieder auch wieder in dasselbe Problem gerannt. Aber, es ist trotzdem wichtig, dass man regelmäßig Backups erstellt. Da durch die Piwigo-Fotogalerie die ich als Unterverzeichnis vom Blog angelegt habe, das gesamte Verzeichnis nun sehr viel Speicherplatz benötigt, komme ich mit der kostenlos-Variante vom WordPress-Plugin Duplicator nicht mehr weiter. – Mal ganz davon abgesehen, dass ich den Einsatz von Plugins doch von Anfang an etwas kritisch gesehen habe und mit dem Hack diese Haltung eher noch verstärkt hat.
Da ich mir für dieses Blog bei meinem Hoster nun keinen reinen Webspace, sondern eine virtuelle Computerinstanz mit einem Linux gebucht habe, stehen mir dadurch auch alle üblichen Kommandozeilenwerkzeuge und Programme zur Verfügung, mit denen ich mir mein eigenes Backup-Programm in Form eines kleinen Shellscripts basteln kann. Das ist dann spätestens jetzt die Gelegenheit sie auch mal zu nutzen. Und so habe ich inzwischen einen ersten funktionierten Entwurf im chaos.expert GitLab veröffentlicht, in der Hoffnung, dass ich es schaffe, mit der Zeit etwas auszubauen und zu optimieren. – Auf jedem Fall wird dieses Shellscript mittels einen Cron-Jobs einmal wöchentlich aufgerufen und es sollen immer die letzten vier Archive für einen Restore auf der Instance lokal gespeichert bleiben. Sprich: Kommt ein neues Archiv hinzu – es muss dann schon wenigstens das „Fünfte“ sein, wird dann das älteste Archiv wieder gelöscht.
Für den Fall dass die komplette virtuelle Linux-Server-Instanz ohne Ersatz offline geht und bei meinem Hoster gekündigt wird, muss ich mir noch ein Konzept für die dezentrale Speicherung der Archive überlegen, falls ich zu einem späteren Zeitpunkt den Webserver mit den alten Inhalten wieder online bringen möchte. Es soll also spannend bleiben!
In meinem Blog-Artikel zu dem 5,25″ Diskettenlaufwerk habe ich es ja bereits angesprochen, dass ich im vergangenen Winter wegen der Corona-Pandemiemaßnahmen durch YouTube auch ein bisschen in das Retro-PC-Loch gefallen bin. Hauptmotivation war, dass ich wieder einen PC mit einem entsprechenden Laufwerk für meinen alten 5,25″ Disketten habe. Und wie ich auch bereits geschrieben habe, waren die Anschaffungskosten für ein funktionierendes Diskettenlaufwerk durch das Lehrgeld sehr hoch. Ich bin bei meiner weiteren Recherche unter den YouTubern auf ein Video gestoßen, wo jemand mit einem Gigabyte Mainboard für die Intel Core 2 Duo Plattform erfolgreich unter Windows 10 ein Diskettenlaufwerk mit 1,2 MB High Density Disketten in Betrieb nehmen, die Medien auslesen und wieder beschreiben konnte. Das Mainboard, welches da konkret zum Einsatz gekommen war, ist das Gigabyte GA-965P-DS3 mit dem Intel P965 Chipsatz aus dem Jahr 2006.
Prinzipiell muss man sagen, dass die Mainboard-Chipsätze für die Prozessoren ab der Intel-Core- und ab etwa der AMD K9 Architektur nur noch ein 1 Laufwerk unterstützten statt wie bei den vorigen 2. Der gute Aspekt an der Sache ist aber, dass alle Chipsätze noch die 5,25″ Laufwerke für 360 Kilobyte Disketten mit Double Density ansprechen können. Das Betreiben von zwei 5,25″-, zwei 3,5″- oder je ein 5,25″ und ein 3,5″-Laufwerk geht nicht mehr. Außerdem haben die Mainboard-Herstelle ab den späten 1990er Jahre nur noch Floppy-Kabel beigelegt, mit denen nur eines der kleinen 3,5″ Laufwerke an den Mainboard-Controller angeschlossen werden konnten, obwohl dieser immer noch für zwei Laufwerke abwärtskompatibel war. Entsprechende Floppy-Kabel für den Anschluss der großen 5,25″ Laufwerke müssen also seitdem über den Gebrauchtmarkt oder Fachhandel bezogen werden. Bezüglich der Arbeit mit den 3,5″ Disketten (sowohl DD- als och HD-Medien) stellt dies kein Problem dar, da viele BIOSe und UEFIs nach wie vor externe Laufwerke über die USB-Schnittstelle unterstützen und auch von diesen aus booten können. So ist es in der Konsequenz unter bestimmten Einschränkungen immer noch möglich, ein MS-DOS, Digital Research DOS oder IBM PC-DOS von Diskette zu starten und auf ein internes Festspeichermedium zu installieren.
Die letzten Mainboards für Intel-Prozessoren, die noch einen Disketten-Controller besaßen, waren welche für die erste Intel Core i Generation (Nehalem-Architektur) mit den Prozessor-Sockeln LGA1156 und LGA1366. Die letzten Mainboards mit Chpsätzen, die noch IDE- und Disketten-Controller für AMD-Prozessoren besaßen, waren einige mit dem AM3+ Sockel bis in das Jahr 2014. Die Mainboards mit den genannten Sockeln würden für mich die Schnittmenge mit der maximal möglichen Leistung für den PC in Kombination eines noch verfügbaren Disketten- und IDE Festplatten-Controller bieten. Das Problem dabei ist aber, dass der Markt gebrauchte Komponenten, diese Mainboards zu vernünftigen Preisen erst einmal auch hergeben muss. – Wenn überhaupt! Und dann hat man im Zweifel erst einmal nur das Mainboard. Es muss dann noch in eine passende CPU mit Kühlkörper und Lüfter, sowie Arbeitsspeicher investiert werden. Am Ende kann dann die Summe der Komponenten für das PC-System wieder recht schnell in die Höhe gehen.
Nach meiner noch anfänglichen YouTube-Recherche hatte ich aber schon direkt Glück gehabt und bin bei eBay auf ein Gebot des Gigabyte GA-965P-DS3 Mainboards für 12 Euro zuzüglich Versand gestoßen. Das Mainboard selber war noch mit ATX I/O-Blende vollständig, inklusive 4 mal 1 GiB DDR2-RAM, Intel Core 2 Duo E6600 Prozessor mit Original Lüfter und einer ATI Radeon HD4530 Grafikkarte. Leider hat aber die ATI-Grafikkarte entweder die Lagerung beim Vorbesitzer oder den Transport nicht überstanden. Dennoch sind die 15 Euro für das Mainboard/CPU/RAM-Bundle ein schnelles und gutes Schnäppchen gewesen.
Prinzipiell ist es auch gut, dass das Mainboard neben dem Disketten-Controller auch noch einen IDE-Controller mit einem 39 Pin Anschluss für 2 IDE-Laufwerke hat. Der Grund ist, dass ich tatsächlich noch die eine oder andere IDE-Festplatte habe, sowie noch einen IDE zu CompactFlash-Karten-Konverter. Mit diesem Konverter ist es mir möglich, ein System auf eine CompactFlash-Karte anstatt auf einer Festplatte oder SSD zu installieren. Sei es für die Retro Workstation selber oder für ein anderes Embedded-System. In Bezug auf Speicherkapazität, Handling und Performance sind CompactFlash-Karten ideal für native Anwendungen unter einem originalen (MS-) DOS System.
Ein Arbeitskollege hatte für mich noch einen USB 3.0 Controller für PCI-Express überlassen. Leider unterstützt dieser Controller nur die USB 3.1 Gen. 1 Spezifikation, bei der noch kein USB Attached SCSI Protokoll (kurz UASP) integriert wurde. Sowohl die verbaute 500 GB Festplatte und der DVD-RAM Brenner sind auch gebrauchte Komponenten.
Als Neuware habe ich mir das be quiet! SILENT BASE 600 Window Orange Tower-Gehäuse, das be quiet! Pure Power 11 400W CM PC-Netzteil und 2 SATA Kabel zum Anschluss für Laufwerke gekauft. Das be quiet! SILENT BASE 600 Window Gehäuse zeichnet sich dadurch aus, dass es wie der Name es schon verrät, an der linken Seite ein großes Fenster besitzt, durch den ein Blick ins Innere des PCs möglich ist. Die zwei weiteren Highlights sind zum einen, dass es breit genug ist, um von der Vorderfront aus gesehen an der rechten Seite Platz für das Kabelmanagement bietet, sodass diese nicht die Luftströme zum Kühlen der Hardware im Gehäuseinneren stören. Zum zweiten besitzt es an der Vorderseite eine Art Tür, hinter der man die 5,25″ Laufwerksschächte verbergen kann und sie so auch noch ein wenig vor Staub geschützt werden. Sehr bemerkenswertes Detail: Diese Tür lässt sich vom Gehäuse lösen und man hat die Möglichkeit, die Scharniere so zu montieren, dass die Tür sich je nach Bedarf nach links oder nach rechts öffnen lässt. So viel Flexibilität hatte ich selbst bei meinem hochwertigen ThermalTake Xaser III V1000 Gehäuse nicht gehabt. Auch sind die Filtersiebe zum Schutz vor Staub viel größer und in der Handbarkeit besser designt als beim früheren Thermaltake Xaser III Gehäuse. Als Netzteil habe ich mich für ein bis zu 400 Watt starkes der Pure Power 11 Reihe entschieden, da es modular ist und so für ein noch besseres Kabelmanagement geeignet ist. Kabel die nicht benötigt werden, müssen auch erst gar nicht eingebaut werden. Dies verhindert im Gegensatz zu den Standard-Netzteilen, dass die ungenutzten Stromschienen nicht zusammengebunden im PC-Gehäuse verstaut werden müssen, den Kühlluftstrom nicht behindern können und das Gehäuse sehr aufgeräumt bleibt.
Um die Ergonomie bei Umbauten an der Workstation selber und bei der Reinigung des Wohnzimmers zu erhöhen, habe ich mir als Rollenuntersatz ein einfaches Rollbrett mit gummierten Rädern gekauft, wie es für Wohnungsumzüge oder dem ständigen Transport von Kisten gedacht ist. Es ergeben sich mit diesem Rollbrett 3 positive Nebeneffekte: die Workstation muss nicht angehoben werden, sondern braucht zum gewünschten Platz im Raum nur gerollt zu werden. Dies schont den Rücken. Das Rollenbrett erhöht die Workstation etwas vom Fußboden, sodass man sich bei Umbauarbeiten an ihr nicht so tief bücken muss. Und zum Dritten erhöht sich der Abstand zwischen dem Fußboden und dem Lufteinsaugfilter an der Unterseite der Workstation und des Netzteils, sodass der Filter nicht so schnell sich mit Staub und Wollmäusen zusetzt.
Als Hauptbetriebssysteme kommen auf einer 500 GB SATA Festplatte ein Debian-Linux und Windows XP zum Einsatz. Windows XP deswegen, weil einige Windows-Spiele, sowie das von mir vor etwa 17 Jahren gekaufte Ahead Nero 6 Burning ROM nicht mehr auf Windows 7 lauffähig sind. Nero 6 Burning ROM ist aber meine flexibelste Anwendung in Bezug auf Erstellung und Verarbeitung von CD/DVD-Images.
Hier nochmal alle technischen Merkmale aufgelistet.:
Mainboard
Gigabyte GA-965P-DS3
CPU
Intel Core 2 Duo E6600
Taktfrequenz
2,4 GHz
Level 2 Cache
4 MiB
RAM
4 GiB PC2-6400 DD2 DIMM
Grafikkarte
nVideo Quadro K620
Grafikspeicher
2 GiB DDR3
HDD
Western Digital WD5001AALS Caviar Black 500GB SATA
DVD-Laufwerk
PLDS DVD-RW/DVD-RAM Recorder DH16ACSH
Soundkarte
Realtek ALC 888 8 Channel Audio Codec (onboard)
Netzwerkkarte
Marvel 8056 Gigabit LAN Controller (onboard)
Diskettenlaufwerk
5,25″ 1,2 MB HP Epson SD-680
USB 3 Controller
USB 3 Controller ASMedia ASM1042, PCIe 1x, 2 x USB A
Netzteil
be quiet! Pure Power 11 400W CM PC-Netzteil
Gehäuse
be quiet! SILENT BASE 600 Window Orange Tower-Gehäuse
Merkmale der Workstation
Neben den Haupteinsatzzwecken der Workstation als Windows XP Retro-PC und Emulationsplattform unter Linux, hat sich die Flexibilität der Hardware-Möglichkeiten schon für einen anderen Zweck bewährt. Spätesten seit der Version 6.7 von OpenBSD ist es nicht mehr möglich, dass mein Alix 1C Embedded-Computer von dem Installations-Image auf einem USB-Stick bootet. Hier kann ich jetzt zum Glück mit dem USB-Stick als Installationsquelle und dem Zielmedium – also CompactFlash-Karte oder 2,5 “ IDE-Festplatte – auf die Workstation ausweichen. Es genügt lediglich, dass ich mit ihr vom Installationsmedium aus booten kann, das System auf das Zielmedium übertragen wird und noch vor dem ersten Boot-Vorgang der Zieldatenträger wieder aus der Workstation in die Alix zurückgebaut wird.