Teletext auf dem Raspberry Pi generieren

Im Herbst 2018 veröffentlichte der Heise-Verlag zum ersten Mal das Sonderheft c’t-Retro. Neben den Themen zu alten Computern wie den ZX Spectum oder Commodore C64 sowie anderen Technik-Bereichen der IT aus der Sicht längst vergangener Tage, hatten die Redakteure ein Raspberry Pi Projekt vorgestellt, mit dem es möglich ist, selber den Fernseh-Teletxt zu erstellen und auszugeben.

Teletext, hier in Deutschland eher unter dem Begriff Videotext bekannt, ist ja das textuelle Zusatzangebot der Fernsehsender für die eigenen Programminformationen, sowie aktuelle Sportergebnisse und Nachrichten. Übertragen wird der Teletext mit dem PAL-Normsignal in der Austastlücke.

Zum Nachbau des Projektes braucht es nicht viel an Hardware. Glücklicherweise habe ich noch einen Raspberry Pi der ersten Generation mit einer Buchse für den Composite Video Cinchstecker. – Die neueren Generationen haben statt der Chinchbuchse nur einen GPIO-Pin für die analoge Videoausgabe. Mein elektronischer Aufbau ist daher recht übersichtlich.:

Am Composite-Ausgang des Raspberry Pi’s geht ein Chinchkabel auf den Adapter für S-Video und Composite meines Elgato TV-Hybrid DVB-T USB-Sticks. Der DVB-T Stick ist also der „Fernseher“, der mit seiner Fernseh-Software EyeTV das PAL-Signal wieder als Bild ausgibt.
Der Raspberry Pi selber besitzt in seiner jetzigen finalen Aufbaustufe eine SD-Karte mit einem Respbian-Linux für die Teletext-Software und einen kleinen USB-WiFi-Dongel, um sich auf ihn über W-LAN zu administrativen Zwecken mittels SSH verbinden zu können.

Ist der Raspberry Pi so konfiguriert, dass die Bildschirmausgabe über das PAL-Signal an den „Fernseher“ geht und eine USB-Tastatur direkt am Raspberry Pi angeschlossen ist, dann fällt direkt die enorme Latenz auf, die durch den analogen Umweg entsteht. Ist der Raspberry Pi über seinen HDMI-Ausgang an einem gewöhnlichen Computerbildschirm angebunden, besteht die enorme Latenz nicht.
Wird dann der Teletext-Dienst VBit2 gestartet, so ist über die Teletext-Taste des „Empfangsgerätes“ der Videotext, der aus den vorinstallierten Tafeln besteht, zu sehen und es lässt sich wie bei den klassischen Fernsehsendern durch ihn hindurch navigieren.
Es gibt aber bereits eine Teletext-Tafel, in der die Temperatur des ARM-Chips und die lokale IP-Adresse des Rasperry Pi’s ausgelesen und angezeigt werden.
Die c’t-Redaktion hatte sich dann entsprechende Tafeln erstellt, mit denen die Meldungen und Nachrichten aus dem Heise-Newsticker als Teletxt abgerufen werden können.

In meinem Wiki habe ich eine entsprechende Installationsanleitung erstellt, wie die Software VBit2 auf dem Raspbian zu installieren ist.
Link: http://sommteck.net/wiki/doku.php?id=linux:vbit2_teletext-generator

Sobald ich meine ersten eigenen Gehversuche bei dem Erzeugen eigener Teletext-Tafeln erfolgreich durchschritten habe, werde ich dazu ein Update schreiben.

Update 05. April 16:05 Uhr:

Von der genannten Teletext-Tafel, in der die Temperatur des ARM-Chips und die lokale IP-Adresse des Rasperry Pi’s ausgelesen und angezeigt werden kann, gibt es natürlich auch ein Foto. Ich habe alle Bilder in einer eigenem Album.:
Link Fotoalbum VBit2

Links:
Heise c’t-Artikel: Teletext auf dem Raspberry Pi generieren
Links Teletext auf dem Raspberry Pi generieren
Projekt Heise Raspi Newstext (Github)
Teletext Page Editor im Browser
Teletext (dt. Wikipedia)
Raspberry Pi (dt. Wikipedia)
Composite Video (dt. Wikipedia)
Geniatech EyeTV (ehemals Elgato)

Kurzeinstieg zum ed-Editor

Nachdem ich vor ungefähr 11 bis 12 Jahren begann, mich mit der Bedienung des Texteditors vi für BSD-Unix und Linux anzufreunden, ist dieser auf einer Shell inzwischen auch für mich der Texteditor erster Wahl. Im Kontext einer Linux User Group hatte ich bereits damals mitbekommen, dass dieser Texteditor – sowie dessen weiterentwickelter Nachfolger vim – bei durchaus langjährigen Linux-Anwendern beziehungsweise -Administartoren sehr geschätzt wird, während Neulinge durch das ungewohnte Bedienungskonzept eher erst einmal irritiert und verschreckt reagieren und ihn dann mit Unverständnis begegnen.
Es ist durchaus interessant zu wissen, dass der vi zu einer Zeit entwickelt wurde, in der Computererminals mit einer Tastatur ausgestattet waren, die im Umfang an verfügbaren Tasten noch Schreibmachinen glichen und es eben noch keine Cursor-Tasten gab, um im Text zeilen- und spaltenweise den Cursor zu navigieren. Er arbeitet stattdessen kontextbasiert. Mit einem Befehlsmodus, einem Einfügemodus, bei dem der Text direkt bearbeitet werden kann, sowie dem Kommandozeilenmodus.

Zur Zeit beschäftige ich mich zunehmend mal mit Unix-Versionen, die inzwischen einen historischen Status genießen. Bei diesen ist zum einen vermutlich aus Speicherplatzgründen des Installationsmediums, und in einem anderen Fall auf Grund des enormen Alters der Unix-Version, kein vi vorhanden und stattdessen als einziger Texteditor der ed verfügbar.

Bei dem ed handelt es sich auch wie beim vi um einen kontextbasierten Texteditor. Allerdings arbeitet Dieser nicht Seitenbasiert mit den Text-Dateien, sondern nur zeilenorientiert. Das liegt daran, dass er natürlich älter als der vi ist, und zu einer Zeit Anfang der 1970er Jahre von Ken Thompson mit Unix mit entwickelt wurde, als die Programmierer die Computer noch mit einem Fernschreiber als Ein- und Ausgabegerät bedienten und noch keine elektrischen Bildschirmterminals zur Verfügung standen, die Dateien seitenweise ausgeben konnten.

Vor vielen Jahren bin ich dann beim Durchstöbern des Internets auf eine ISO-Datei gestoßen, die für einen normalen PC bootfähig ist und einen etwa 10 Megabyte großen Emulator zur Ausführung des ‚Unix Time-Sharing System Seventh Edition (V7)‘ vom Januar 1979 beinhaltet. Bei dem Emulator habe ich dann damals recht schnell wieder das Handtuch geworfen, weil ich trotz meiner bereits bestenenden Erfahrung hinsichtlich der Bedienung des vi’s zusätzlich nur mit der zeilenweisen Ausgabe einer Textdatei nicht zurecht kam.

Vor ein paar Tagen habe ich schließlich noch einmal einen Versuch erfolgreich gestartet und mich mit den wichtigsten Befehlen – beziehungsweise dessen Kommandozeilenmodus vertraut gemacht. Als Einstieg hat mir dabei auch der Beitrag „Eine Anleitung für Anfänger zur Verwendung des ed Editor unter Linux“ des Blog’s HowtoForge geholfen.

Die wichtigsten Kommandos und Befehle habe ich mir auch noch einmal zusätzlich in eine eigen kleine Tabelle ins Wiki gestellt.
Link: – Kurzübersicht ed Editorkommandos (eigenes Wiki)

Weitere Links:
Ersterfahrungen mit NetBSD (Blog-Artikel vom 25. Oktober 2008)
Texteditor vi (dt. Wikipedia)
Texteditor vim (dt. Wikipedia)
Texteditor ed (dt. Wikipedia)
Eine Anleitung für Anfänger zur Verwendung des ed Editor unter Linux (HowtoForge)

Tastatur-Layouts unter dem X Window System

Gestern Abend habe ich mal wieder meine BSD-Grundkenntnisse mit dem aktuellen Release von NetBSD aufgefrischt. Für die Einstellung des verwendeten Tastatur-Layouts bin ich bei meiner Internetrecherche auf die Manpage des OpenBSD-Befehls xkeyboard-config gestoßen. Wobei eine Auflistung der am meisten gebräuchlichsten Tastatur-Modellen und -Layouts für die Sprache eigentlich in jedem Betriebssystem und Anwendungsprogramm zur Bearbeitung von Texten enthalten ist. Aber in keinem Dokument habe ich sie so übersichtlich veranschaulicht gesehen. – Meine Güte, es gibt – oder es gab zumindest mal – ein ‚Yahoo Internet Keyboard‚?

Mehr noch: Neben Tastatur-Typ und -Layout gibt es noch Möglichkeiten zur Konfiguration für einen Wechsel zwischen unterschiedlichen Sprach-Layouts mit bestimmten Tastenkombinationen, der Konfiguration über das Verhalten der Windows-Taste, oder der Kompatibilität zu dem Tasten-Code von Sun’s alten Solaris-Betriebssystem.

Es gibt in der Konfiguration von Spracheinstellungen, sowie Zeichensätzen, bei Betriebssystemen und Anwendungen so einige tiefe Fässer, in die ich nicht gerne hineinschaue, weil man für den korrekten Betrieb einiges Beachten muss. Aber diese Manpage von OpenBSD hat zumindest mir etwas Licht in das Dickicht zu den Einstellungsmöglichkeiten einer Tastatur gebracht.

Links:
Guide Konfiguration X Window System unter NetBSD
Manpage setxkbmap NetBSD
Guter tabellarische Übersicht der Tastaturlayouts in OpenBSD

Ich habe die tabellarische Übersicht der OpenBSD-Version zusätzlich mal in mein Wiki eingepflegt.:
https://sommteck.net/wiki/doku.php?id=openbsd:manpage_xkeyboard-config

Meine eigene Fotogalerie

Eine eigene Online-Bildergalerie ist im Jahr 2019 nun wahrlich keine Wissenschaft mehr. Vor knapp 12 Jahren habe ich angefangen, meine Fotos auf der bereits für Hobbyfotografen etablierten Plattform Flickr hoch zu laden und war über die Jahre hinweg immer sehr angetan von dem Community- und dem sozialen Netzwerk-Aspekt der Nutzer untereinander. Daran wird sich hoffentlich in Zukunft auch erstmal nichts ändern. Auch, und gerade vielleicht deshalb, weil Flickr auf ein für mich – wie für viele andere auch – moderates und annehmbares Finanzierungsmodell bisher setzte.

Als ich vor 8 Jahren davon überging, mein Blog nicht nur als ein Nutzer von vielen bei WordPress.com  direkt zu führen, sondern es stattdessen auch selber zu Hosten, habe ich mich aus mehreren technischen Gründen für eine virtuelle Maschine eines bestimmten – auch in Deutschland nieder gelassenen – Hosters entscheiden. Allerdings ist bei dem für mich ausreichenden Einstiegspaket direkt eine Festspeicherkapazität von 100 Gigabyte im Angebot immer enthalten. Darunter für weniger Geld gibt es leider bei dem Anbieter nichts. Den Anbieter zu wechseln ist für mich aber auch keine Option, da ich mit dem Service, sowie dem Kunden-Support bisher immer recht zufrieden war. So blieben bisher von den pauschal-vertraglichen 100 GB gut über 90 Prozent immer ungenutzt.

Als ich vor zwei Jahren ein 6-monatiges Praktikum bei einem kleinen Datacenter in Frankfurt am Main absolvierte, bestand eine Aufgabe für mich darin, in einem zugewiesenen Web-Space eine Bildergalerie zu erstellen, um einerseits für Neukunden einen optischen Eindruck über das Unternehmen mittels Fotos zu den Unternehmensräumlichkeiten zu präsentieren. Andererseits sollten über diese Bildergalerie mit den bestehenden Kunden die Paketlieferungen der Computerhardware optisch auf Unversehrtheit dokumentiert werden. Im Rahmen der Recherchen für dieses kleine Projekt, habe ich mich für die Piwigo-Bildergalerie entschieden. Als großes Plus für Piwigo steht neben der seit 2002 kontinuierlichen Weiterentwicklung der Software, auch eine stete Weiterentwicklung von Smartphone-Apps sowohl für Android, als auch für Apple iOS.

Leider hat es nicht nur zu viel Zeit bis jetzt gebraucht, bis ich meinen Webserver auf eine neue virtuelle Instanz mit einem aktuelleren Linux migriert habe, sondern ich auch die Chance ergriffen habe, das Thema mit der Piwigo-Fotogalerie selbst auf den bisher ungenutztem Online-Speicherplatz für mich umzusetzen. In den kommenden Wochen werde ich dann alle Fotos, die ich bisher nur auf Flickr veröffentlicht habe, hier in meine eigene Galerie hochladen.

Update 22.12.2019 13:25:

Nun habe ich alle Fotos von meinem Flickr-Account, sowie viele von den inzwischen neuen Fotoalben auf meinem Smartphone in die eigene Piwigo-Galerie hoch geladen.

Links:
Piwigo (Wikipedia)
Piwigo Projektseite
eigenes Flickr-Fotoarchiv
eigene Piwigo-Gallerie
Piwigo-App für Apple iOS
Piwigo-App für Android (Google Play Store)

Hilfreichen Konsolen-Befehlen für macOS

Die deutsche Apple-Nachrichtenseite MacTechNews hatte vor 3 Wochen einen Artikel mit einer kurzen Sammlung an Terminal-Befehlen für den Mac. Die Seite beruft sich auf den GitHub-User Marcel Bischoff, der eine von ihm selbst kuratierte englischsprachige Liste mit Terminal-Kommandos, fein säuberlich sortiert nach Anwendungszwecken und Aufgaben pflegt. Von der bereits von MacTechNews gekürzten Auswahl an Befehlen, habe ich mir die für mich interessantesten Befehle genommen und in diesem Artikel aufgelistet.

1. Dateien und Ordner

Immer alle Dateinamens-Erweiterungen im Finder anzeigen:
defaults write -g AppleShowAllExtensions -bool true
Inhalte von zwei Ordnern vergleichen:
diff -qr /Pfad/zu/Ordner1 /Pfad/zu/Ordner2
.DS_Store-Dateien entfernen:
find . -type f -name '*.DS_Store' -ls -delete

2. Time Machine

Backup-Intervall anpassen:
sudo defaults write /System/Library/LaunchDaemons/com.apple.backupd-auto StartInterval -int Intervall_in_Sekunden
Beispiel: Intervall auf eine Stunde setzen:
sudo defaults write /System/Library/LaunchDaemons/com.apple.backupd-auto StartInterval -int 3600
Backups lokal speichern, wenn das externe Speichermedium nicht verfügbar ist:
sudo tmutil enablelocal

Diese Einstellung kann mit sudo tmutil disablelocal wieder rückgängig gemacht werden. Beide Befehle funktionieren nur bis einschließlich macOS 10.12 Sierra, ab macOS 10.13 High Sierra sind sie obsolet.

3. Festplatten, SSDs und Volumes

Alle Platten und Partitionen anzeigen:
diskutil list
Dateiberechtigungen reparieren:
sudo diskutil repairPermissions /

Dieser Befehl funktioniert nur bis einschließlich macOS 10.10 Yosemite, da spätere Versionen die Systemdateiberechtigungen automatisch schützen.

4. Betriebssystem

Ausführlichen Systembericht erzeugen:
sudo sysdiagnose -f ~/Desktop/
Status der Kernelerweiterungen anzeigen:
sudo kextstat -l

Über diese Auswahl an Befehlen hinaus sind auf der GitHub-Seite von Marcel Bischoff noch zahlreiche weitere Kommandos zu finden, beispielsweise aus den Themenbereichen Netzwerk, Audio, Sicherheit und Apps. Darüber hinaus stellt er in einer weiteren Übersicht eine ganze Reihe von Kommandozeilen-Apps vor.

Ein weiteres Thema ist persönlich bei mir, dass ich die Konfigurations-Datei .profile im Benutzerstammverzeichnis regelmäßig bearbeite. Zum Beispiel – und das ist das wesentliche bei mir – um Aliases zu erstellen und bearbeiten. Um die Datei neu einzulesen, dachte ich mir immer, müsse man sich als Benutzer immer wieder im System ab- und wieder neu anmelden. Aber zum Glück gibt es da aus der restlichen Unix-Derivaten- und Linux-Welt den Befehl source. Einfach eintippen mit dem Pfad der Konfigurationsdatei, die geändert wurde.:

source Example:
source ~/.profile

Links:

    MacTechNews-Artikel vom 03. Oktober 2019
    GitHub-User Marcel Bischoff – Appearance
    GitHub-User Marcel Bischoff – Command Line Apps