Menü-Auswahl des Betriebsrestaurants

Ich selber muss schon ganz schön aufpassen, dass ich beim Schreiben die Konzentration nicht verliere. Egal ob beim Schreiben mit Papier und Stift oder beim Tippen am Computer. Denn dort nehme ich auch gerne die eine oder andere nebenliegende Taste mit, so dass das Wort nicht mehr richtig lesbar ist. Wenn also ich nicht gerade noch Informationen mit anderen vertausche, dann sind schlicht und einfach nur die Worte falsch geschrieben.
Bei der Erstellung des wöchentlichen Menü-Plans hat die Restaurantleitung meiner Arbeitsstätte bei einem Gericht schlicht einen Buchstaben vergessen gehabt, aber so, dass das vorangestellt Adverb eine völlige neue Bedeutung erhält. So ist durch das Weglassen des Buchstaben W aus dem „Schwäbisches Linsengemüse …“ das „Schäbisches Linsengemüse …“ geworden. Aus dem Gericht mit regionalem Bezug eben ein Gericht mit voran gestellter Abwertung.

In diesem Kontext möchte ich dann doch mal auf meinen bis jetzt Lieblings-Blog-Post des gesamten Internets eingehen.
Die Podcasterin und Buchautorin Alexandra Tobor hat vor vielen Jahren ein tumblr-Blog begonnen, wo ich allein schon den Titel als ein sehr bemerkenswertes Gedicht halte.: „Kühlturmsprengung unter Palmen“ – Einfach nur grandios! – In dem Blog-Post um den es mir geht, hat Alexandra sich Gedanken gemacht, mit welchen Gerichten man das Menü ihrer Universitäts-Mensa ein wenig erweitern könnte. Deswegen zitiere ich mal ein paar wenige.:

1. Mongolische Schlodder-Pfanne mit Sprudelkruste

2. Pellhoden in geklöppelter Barschbartel-Soße

3. Geschreddertes mit tiefgekühlten Crunchy-Nutten im Pustelteig

4. Geschnackselte Blähkartoffel mit Zwiebelfasern und Wurstschaum-Kringeln

„Mensa-Menü, Auswah“l auf „Kühlturmsprengung unter Palmen“ bei tumblr

Da ist doch für jedes vor Tränen lachendes Auge etwas leckeres dabei.

Ihr Betriebsrestaurant wünscht allen Mitarbeitern einen Guten Appetit!

Links:
Kühlturmsprengung unter Palmen: Mensa-Menü, Auswahl
Alexandra Tobor (dt. Wikipedia)

SpaceX – Start zur ISS

Seit fast zweieinhalb Jahren vollziehe ich nun das Experiment, dass ich bei mir zu Hause keinen Festnetz-Internetanschluss mehr habe. Der Grund dafür ist, dass ich in den knapp drei Jahren zuvor nur sehr wenige Wochen in Frankfurt zu Hause wahr und den Rest des Jahres im Raum Regensburg verbrachte. Also hatte ich dann auch zeitnah meinen 100 MBit Unitymedia-Kabelvertrag gekündigt gehabt. Für was brauche ich also einen Internetvertrag, der seinerzeit schon langsam überteuert war und sich automatisch jährlich wieder für ein weiteres Jahr verlängerte, aber ich dennoch wegen meiner anhaltenden Abwesenheit nicht nutzen konnte. Über meinen Mobilfunkvertrag habe ich derzeit einen Tarif mit 7 Gigabyte ungedrosseltem Datenvolumen im Monat. Das reicht auch für E-Mail, Online-Banking, ein wenig im Internet surfen und den Download der wichtigsten Podcasts.

Nun ich kann mich gut erinnern, dass ich vor so ziemlich genau 9 Jahren die Starts der beiden letzten Space Shuttle Missionen über den Internet-Livestream der NASA auf Grund meiner Schichtarbeitszeiten in Echtzeit mitverfolgen konnte. Der Start eines Space Shuttles mit seinen Astronauten war nicht mehr nur ein 20 sekundenlanger Kurzbeitrag in den Nachrichten der 20:00 Uhr Tagesschau, sondern die Teilnahme in Echtzeit dank des Internets, mit zweistündigem Countdown voran gehend und durch die Wiederholung des Startgeschehens aus allen erdenklichen Kameraperspektiven neu zu Erfahren.
Am 8. Juli 2011 starteten mit dem Space Shuttle Atlantis zum letzten Mal NASA-Astronauten mit der bemannten Raumfahrtmission STS-135 aus den Vereinigten Staaten aus in den Erdorbit. Das Raumfahrtprogramm mit den Space Shuttle wurde nach der Landung der Atlantis nach 30 Jahren und zwei verlorenen Orbitern eingestellt. NASA-Astronauten wurden ab danach nur noch mit den russischen Sojus-Raketen zur internationalen Raumstation und wieder zurück zur Erde gebracht. – Bis gestern!
In den mehr als zehn vergangenen Jahren wurde mit dem privatwirtschaftlichen US-Raumfahrtunternehmen SpaceX ein neueres und moderneres Raumfahrtprojekt aufgebaut, dass am vergangenen Mittwoch zum ersten mal auch mit NASA-Astronauten zu einer bemannte Mission zur ISS aufbrechen sollte. Ganz klar dass die NASA über ihre Webseite wieder einen Internet-Livestream für den Start der Rakete geschalten hatte. Nur leider hätte ich durch das Fehlen eines gescheiteren Internetanschlusses als den über meines Mobilfunks dem Raketenstart nicht beiwohnen können. Da einerseits der Countdown zum Raketenstart am 27. Mai auf Grund des schlechten Wetters über Florida abgebrochen wurde musste und der neue Starttermin auf gestern Abend mitteleuropäischer Zeit terminiert wurde, sowie auch nach neun Jahren Abhängigkeit der USA für bemannte Missionen durch die russische Raumfahrtagentur angewiesen war, wurde dem Startereignis auf dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Phoenix einem anderthalb stundenlanger Sendebeitrag mit Liveberichterstattung gewidmet. Denn zum ersten Mal sind die NASA-Astronauten wieder vom Kennedy Space Center in Florida, USA aus wieder in den Weltraum gestartet. – Das war dann für mich Glück und ich habe fürs Erste das Verfolgen dieses Ereignisses keinen Internetanschluss benötigt. Ich bin aber gespannt, ob ich mir aus diversen Gründen als nur der NASA-Live-Berichterstattung wie gestern, doch wieder bald einen Festnetzinternetanschluss buchen werde.
Es wurde gestern bei Phoenix darauf hingewiesen dass der Sender auch das Andockmanöver des Falcon Dragon-Raumschiffes an die ISS mit einer Live-Berichterstattung mitverfolgen will.

… Ich bin gespannt!

Update 14. Juni 2020 18:46 Uhr

ISS-Docking-Simulator:
Ein ehemaliger Dozent aus meiner Zeit in Regensburg hatte in seinem Blog „Regensburger Tagebuch“ darauf hingewießen, dass die NASA einen 3D-Modell-Simulator zum Üben des Andockmanövers zur Verfügung stellt.

– ISS-Docking-Simulator: https://iss-sim.spacex.com/

ISS-Simulator:
Ferner wieß er noch auf ein interaktives 3D-Modell der Internationalen Raumstation hin. Bei diesem ISS-Simulator läuft dabei auch in Echtzeit der Erdglobus im Hintergrund mit.

– ISS-Simulator: https://www.heavens-above.com/ISS_3D.aspx

Links:
Space Shuttle (dt. Wikipedia)
STS-135 (dt. Wikipedia)
Sojus Raumschiff (dt. Wikipedia)
Kennedy Space Center (dt. Wikipedia)
SpaceX (dt. Wikipedia)
SpX-DM2 (dt. Wikipedia)
Blog: Regensburger Tagebuch

Netzwerk-Bridge unter Linux mit TUN/TAP

Seit längerem trage ich bereits das Projekt in meinem Kopf herum, einen Mainframe-Computer der VAX-Reihe von Digital Equipment Corporation (kurz DEC) zu emulieren und auf diesem emulierten System wiederum das auch von DEC dazu entwickelte ‚Virtual Memory System‘ (kurz VMS später OpenVMS) als Betriebssystem zu installieren um damit ein wenig herum zu spielen. Ich habe aber bereits NetBSD, das ebenfalls von DEC entwickelte und proprietäre Unix Ultrix, als auch OpenVMS auf die emulierte Maschine kurz installiert. Nur waren diese Unternhmungen eher halbherzig, denn eine wichtige Komponente hatte ich bisher nie mit einbezogen. Nämlich die Netzwerkfähigkeit eines dieser Systeme. Ohne Netzwerk ist so eine emulierte Maschine zwar schön zum anschauen und herum probieren, aber sie verharrt weiterhin als eine Art Insellösung, wie früher, als die Computer in den häuslichen Wohnstuben noch nicht mit einem (Drahtlos-) Netzwerk verbunden waren und selbst das Internet mittels eines Modemzugangs noch teuer und keine Selbstveständlichkeit waren. Erst die Kommunikation von Computern untereinander macht sie flexibel und nochmals interessanter. Mit einer Netzwerkanbindung lassen sich Betriebssystem und Programme updaten oder gar upgraden, Dateien und Nachrichten hin und her übertragen und eigene Dienste anbieten.

Die Möglichkeit der Netzwerkkonnektivität ist aus meiner Sicht zumindest bei der Desktop-Virtualisierung eine recht einfache Sache. Denn die VMWare’s, Parallels und VirtualBox’es dieser Welt richten während ihrer Installation eine Netzwerkbridge in Software für das Wirtssystems automatisch mit ein, da sie die nötigen Treiber bereits mitbringen. So kann für eine virtuelle Maschine der Bridge-Modus zum direkten Zugriff auf ein physikalisches Netz, ein geteiltes Subnet mit NAT für mehrere virtuelle Maschinen untereinander oder eine Peer-To-Peer Verbindung zum Wirtssystem angeboten werden.

Bei der Emulationssoftware simh ist das etwas anders. Das Programm bringt keinen eigenen Treiber für eine Netzwerkbridge mit. Das Programm selber ist zwar netzwerkfähig, aber es ist nötig einen virtuellen Netzwerk-Kernel-Treiber wie TUN/TAP zu installieren, um die Netzwerkgeräte zu simulieren.

TUN simuliert dabei ein Ende-zu-Ende-Netzwerkgerät (ISO OSI-Schicht 3) und kommuniziert mit IP-Paketen mit der Software, während TAP eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung mittels Ethernet-Gerät simuliert (ISO OSI-Schicht 2) und über Ethernet-Frames mit der Software kommuniziert.

In meinem DokuWiki habe ich einen ersten Workaround zur Erstellung einer Netzwerk-Bridge unter Linux mit TUN/TAP erstellt.:
Netzwerk-Bridge mit TUN/TAP für eine Computer-Emulation

Links:
TUN/TAP (engl. Wikipedia)
TUN/TAP (Projektseite auf source forge)
SIMH (dt. Wikipedia)
DEC VAX (engl. Wikipedia)
DEC OpenVMS (engl. Wikipedia)
Ultrix (engl. Wikipedia)
NetBSD (dt. Wikipedia)

Unser kurzes Leben

Wie rennt doch die Uhr ohne sich zu eilen,
mit solcher Sicherheit dass sie Jahre verschlingt.
Die Tage sind kleine vergängliche Trauben,
die Monate abgelöst von der Zeit verblassen.
Niemand vermochte das fliehender Wasser aufzuhalten,
man hielt es nicht mit Liebe, nicht mit Gedanken auf.
Weiter floss es, weiter zwischen Sonne und Menschen.

„Unser kurzes Leben“ – Brigitte Reimann

Am vergangenen Wochenende kam im Mitteldeutschen Rundfunk die DDR-Literaturverfilmung „Unser kurzes Leben“ nach dem gleichnamigen Roman von Brigitte Reimann. Eine schöne, unterhaltsame und angenehme Geschichte. Und aus diesem Film stammt dieses kleine Gedicht über die Zeit.

Links:
Film „Unser kurzes Leben“ (dt. Wikipedia)
Brigitte Reimann (dt. Wikipedia)

Untergang der Titanic

Irgendwann im Spätsommer des letzten Jahres habe ich mit meinem kleinen DVB-T-/DVB-C-USB-Stick gegen Nachmittag das Programm der ARD laufen lassen. Dabei lief die seit mehreren Jahren für die ARD produzierte Dokumentationsserie „Verrückt nach Meer“. Ich bin ehrlich, denn dieses Programmformat ist absolut unterhalb meines Anspruchs an den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, doch ich wollte etwas Geräuschberieselung im Hintergrund, während ich am Computer saß.

Irgendwann habe ich währenddessen akkustich mitbekommen, dass der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes – ich weiß aber leider nicht mehr, wie er hieß und auf welchem Schiff er der oberste Kommandant war – in einem kleinen Interview darüber berichtet hatte, dass er auf einer Kreuzfahrtreise von Europa nach New York mitten auf dem Atlantik südöstlich von Neufundland das Schiff plötzlich zum Stehen gebracht habe. Er erzählte, dass er direkt nach diesem „Manöver“ von einigen Gästen angesprochen wurde, da diese das sofort bemerkten und eher Sorge hatten, dass etwas passiert sei, was die entspannte Überfahrt an die USA-Ostküste behindere. Der Kapitän beruhigte erstmal und sprach, dass er recht bald eine Durchsage auf dem gesamten Schiff über den Grund des unerwarteten Halts auf hoher See an Crew und Passagiere machen werde.
Es stellte sich nämlich heraus, dass es sich um die nautische Position im Nordatlantik handelte, an der die durch ihren Untergang berühmt gewordene Titanic am 14. April 1912 nach einem Zusammenstoß mit einem Eisberg der Arktis auf ihrer Jungfernfahrt sank. Dabei wurde die Titanic als Transatlantik-Liner schon während der Planungs- und Bauphase als das größte und unsinkbare Schiff seiner Zeit betitelt.
Der Kapitän in der Fernseh-Dokumentation beabsichtigte mit dem Stopp mitten auf dem Atlantik, und derselben Schifffahrts-Route auf der Kreuzfahrt, die ausschließlich zum Vergnügen, Erholung und Urlaub gedacht ist, eine kurze Andacht, für die Menschen, die bei dieser Katastrophe ihr Leben verloren und mit der Titanic in den kalten Atlantik versanken.

Es ist wichtig sich klar zu machen, dass das Unglück der Titanic zu einer Zeit stattfand, als es noch keinen Reiseflugverkehr gab. Es fand zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Wettbewerb um das Blaue Band statt, welches der Reederei immer wieder neu zugesprochen wurde, welche einen neuen Rekord für die schnellere Überfahrt zwischen Europa und den USA gelang. Damals dienten die Schiffsreisen zwischen den Kontinenten eher selten als Vergnügen. Für viele Menschen war die Schiffsreise sowohl Hoffnung und die Möglichkeit, aus Europa in die noch neue Welt Nordamerikas zu immigrieren, in der Hoffnung, ein besseres Leben sich dort aufbauen zu können und den prekären Zuständen Europas zu fliehen.
Nach der Andacht nahm der Kapitän des Kreuzfahrtschiffs die Fahrt wieder auf.

Mich hat diese Anekdote berührt, weil ich als Kreuzfahrturlauber mit so einem Manöver auf hoher See auch absolut nicht gerechnet hätte. Dennoch war der Untergang der Titanic als Katastrophe ein wichtiges Ereignis. So wurden im Seerecht Änderungen auf den Weg gebracht, die es verhindern sollen, dass sich Katastrophen wie die des Untergangs der Titanic nicht wiederholen sollen.
Was ich allerdings sehr grenzwertig empfinde, ist, dass im Nachmittagsprogramm der Kreuzfahrttourismus völlig unreflektiert und nur einseitig positiv als Unterhaltung thematisiert wird. Es ist inzwischen klar, diese Form des Tourismus ökonomisch und ökologisch für weitreichende Schäden verantwortlich ist.

Links:
Verrückt nach Meer (Wikipedia)
RMS Titanic (Wikipedia)