Im Zuge meines Vorhabens dass ich mir nach langer Zeit wieder ein MS-DOS virtualisiert habe, stand ich auch wieder vor dem Problem ein individuelles ISO-CD-Image mit Computerdateien unter macOS zu erstellen. Im graphischen Programm ‚Disk Utility‘ (dt.: Festplattendienstprogramm) ist dies leider nicht direkt möglich. Allerdings muss im ‚Disk Utility‘ über das Menü ‚File‚ -> ‚New Image‚ -> ‚Blank Image …‚ ein leeres Image erstellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass im Dialogfenster unter ‚Partitions‘ ‚CD/DVD‘ und bei ‚Image Format‘ ‚DVD/CD-Master‘ als Optionen ausgewählt sind.
Somit ist erst einmal ein Image mit der Dateierweiterung .cdr erstellt, das mit Dateien gefüllt werden kann. Um daraus nun ein CD-ROM-konformes ISO-Image zu erstellen, ist das Kommandozeilenprogramm hdiutil nötig.
Der Befehl lautet:
hdiutil makehybrid -iso -o CD-ROM.ISO CD-ROM.cdr
Bei der Benennung der Output-Datei ist es aber nicht nötig .ISO als Dateierweiterung an zu hängen, da hdiutil dies automatisch tut.
Erst einmal eine Sache vorweg: Auch wenn ich bei der Lösungserstellung VMWare Fusion für Mac als Desktop-Virtualisierung verwendet habe, wird diese aber auch mit VMWare Desktop für Linux oder Windows, den Virtualisierungslösungen Parallels Desktop oder Oracle VirtualBox, und sogar mit diversen x86-Emulatoren funktionieren.
Der Hintergrund warum ich diesen Artikel erstellt habe ist, dass ich mich vor einigen Tagen in ein Gespräch mit zwei mir mehr und weniger bekannten Personen dazu gesellt habe, wo es um eine Software zur Erstellung von Partituren im MIDI-Format ging. Ich berichtete, dass ich im Alter von 15 bis 17 Jahre selber eine Windows-Software besaß, mit der es möglich war in Form einer Partitur MIDI-Songs zu erstellen, um die musikalischen Partner für das Üben zu ersetzen. Die Software die ich damals einsetzte – und auch heute auf Diskette noch habe, heißt „MIDI Recording Session“. Auch wenn es sich bei dieser um ein 16-bittige Windows 3.x Anwendung handelt, so konnte ich sie dennoch ohne Probleme in einer bestehenden virtuellen Maschine mit Windows XP starten und benutzen. Allerdings kam mir bereits bei dem ersten Gedanken das Programm nach so langer Zeit mal wieder zu Starten auch die Idee, nach recht langer Zeit ein MS-DOS mit Windows 3.11 mal wieder zu virtualisieren. So habe ich meine Disketten-Images aus dem Schrank geholt und das Microsoft DOS 6.2 in eine virtuelle Maschine installiert. Um das Windows for Workgroups in der Version 3.11, sowie das Microsoft Works für Windows Version 2 von CD-ROM in die DOS-VM installieren zu können, bedarf es allerdings auch noch einen Treiber um überhaupt auf das optische Laufwerk zugreifen zu können.
Bei meiner Recherche nach einem adäquaten DOS-Treiber für das virtualisierte MS-DOS bin ich auf das Technology Blog von Werner Ziegelwanger gestoßen. Dieser hatte es sich zu seinem Hobby gemacht einen DOS-PC zusammen zu bauen und ist bereits auf das selbe Problem gestoßen wie ich, nur mit der zusätzlichen Schwierigkeit im Gegensatz zu mir, dass er eben kein virtualisiertes System verwendet, wo sich die (Pseudo-) Hardware immer gleich verhält, sondern dass er mit den Herstellereigenen Besonderheiten der Laufwerke zu kämpfen hatte, die immer für Fummelarbeiten bei den Treibern unter einem nativ ausgeführten DOS sorgten. Ziegelwanger hat die Arbeitsschritte sehr schön dokumentiert, so dass es mir ohne Probleme möglich war das optische Laufwerk aus der virtualisierten DOS-Umgebung ansprechen zu können. Ich habe sie als Anleitung nochmals in mein Wiki übernommen.
Darüber hinaus stand ich vor dem Problem, Dateien, wie zum Beispiel eben die Treiber für den Zugriff auf das CD-Laufwerk, von meinem Host-System (macOS) in die virtuelle Maschine zu übertragen. Der Trick ist für das erste aber recht einfach.:
Über das Terminal unter macOS (Linux, BSD) ein leeres Disketten-Image mit dem Konsolenprogramm dd erstellen. dd if=/dev/zero bs=512 count=2880 of=msdos-floppy.img
Das erstellte Disketten-Image mit dem Virtualisierungsprogramm als Diskettenlaufwerk verbinden und mit dem Befehl format a: mit dem Dateisystem FAT12 unter DOS formatieren.
Image von der VM wieder lösen und im Dateimanager (macOS Finder oder dem jedes anderen Host-Systems) wieder mounten und dann die Dateien hineinkopieren.
Zuletzt das Image wieder aus dem Dateimanager auswerfen und mit der virtuellen Maschine verbinden. Die Dateien können gelesen beziehungsweise wenn nötig verändert werden.
Auf Dauer ist dies aber natürlich keine Lösung und ziemlich umständlich sowie nervend.
Am gestrigen Sonntag habe ich zum ersten Mal das Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main besucht und es hat meine Erwartungen voll übertroffen.
Die aktuelle Dauerausstellung hat das Motto „Mediengeschichten neu erzählt! Von der Keilschrift bis zur Datenbrille“. Es handelt von einer Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation. Mit 44 Themeninseln wird exemplarisch die Entwicklung durch die vier zentralen Phänomene Beschleunigung, Vernetzung, Kontrolle und Teilhabe erzählt und gezeigt. Und das schöne dabei ist, dass viele Themeninseln interaktiv sind, sowie einige Exponate der inzwischen historischen Technologien zum selber ausprobieren einladen.
Eines der Highlights war für mich ein Fernschreiber (Teleprinter Exchange, kurz: Telex), der aktiv war und den Nachrichten-Feed der Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mitlauschte. Sobald eine Meldung die FAZ Online-Redaktion veröffentlichte, empfang er diese und erzeugte einen Schreibmaschinendruck auf seinem Endlospapier.
Fernschreiber im Museum für Kommunikation Frankfurt am Main Direcktlink
Neben der Dauerausstellung gab es auch einige Sonderausstellungen, die zum Mitmachen einluden. So zum Beispiel eine über menschliche Gesten, sowie eine Ausstellung über Geheimnisse.
Ich kann das Museum für Kommunikation jeden weiterempfehlen. Es ist nicht nur da um sich an Vergangenes zu erinnern, sondern auch eine Spielwiese durch die Zeit für Technikbegeisterte, die selber auch mal etwas selber noch einmal in die Hand nehmen möchte.
Im Herbst 2018 veröffentlichte der Heise-Verlag zum ersten Mal das Sonderheft c’t-Retro. Neben den Themen zu alten Computern wie den ZX Spectum oder Commodore C64 sowie anderen Technik-Bereichen der IT aus der Sicht längst vergangener Tage, hatten die Redakteure ein Raspberry Pi Projekt vorgestellt, mit dem es möglich ist, selber den Fernseh-Teletxt zu erstellen und auszugeben.
Teletext, hier in Deutschland eher unter dem Begriff Videotext bekannt, ist ja das textuelle Zusatzangebot der Fernsehsender für die eigenen Programminformationen, sowie aktuelle Sportergebnisse und Nachrichten. Übertragen wird der Teletext mit dem PAL-Normsignal in der Austastlücke.
Zum Nachbau des Projektes braucht es nicht viel an Hardware. Glücklicherweise habe ich noch einen Raspberry Pi der ersten Generation mit einer Buchse für den Composite Video Cinchstecker. – Die neueren Generationen haben statt der Chinchbuchse nur einen GPIO-Pin für die analoge Videoausgabe. Mein elektronischer Aufbau ist daher recht übersichtlich.:
Am Composite-Ausgang des Raspberry Pi’s geht ein Chinchkabel auf den Adapter für S-Video und Composite meines Elgato TV-Hybrid DVB-T USB-Sticks. Der DVB-T Stick ist also der „Fernseher“, der mit seiner Fernseh-Software EyeTV das PAL-Signal wieder als Bild ausgibt. Der Raspberry Pi selber besitzt in seiner jetzigen finalen Aufbaustufe eine SD-Karte mit einem Respbian-Linux für die Teletext-Software und einen kleinen USB-WiFi-Dongel, um sich auf ihn über W-LAN zu administrativen Zwecken mittels SSH verbinden zu können.
Ist der Raspberry Pi so konfiguriert, dass die Bildschirmausgabe über das PAL-Signal an den „Fernseher“ geht und eine USB-Tastatur direkt am Raspberry Pi angeschlossen ist, dann fällt direkt die enorme Latenz auf, die durch den analogen Umweg entsteht. Ist der Raspberry Pi über seinen HDMI-Ausgang an einem gewöhnlichen Computerbildschirm angebunden, besteht die enorme Latenz nicht. Wird dann der Teletext-Dienst VBit2 gestartet, so ist über die Teletext-Taste des „Empfangsgerätes“ der Videotext, der aus den vorinstallierten Tafeln besteht, zu sehen und es lässt sich wie bei den klassischen Fernsehsendern durch ihn hindurch navigieren. Es gibt aber bereits eine Teletext-Tafel, in der die Temperatur des ARM-Chips und die lokale IP-Adresse des Rasperry Pi’s ausgelesen und angezeigt werden. Die c’t-Redaktion hatte sich dann entsprechende Tafeln erstellt, mit denen die Meldungen und Nachrichten aus dem Heise-Newsticker als Teletxt abgerufen werden können.
Sobald ich meine ersten eigenen Gehversuche bei dem Erzeugen eigener Teletext-Tafeln erfolgreich durchschritten habe, werde ich dazu ein Update schreiben.
Update 05. April 16:05 Uhr:
Von der genannten Teletext-Tafel, in der die Temperatur des ARM-Chips und die lokale IP-Adresse des Rasperry Pi’s ausgelesen und angezeigt werden kann, gibt es natürlich auch ein Foto. Ich habe alle Bilder in einer eigenem Album.: Link Fotoalbum VBit2
Am vergangenen Dienstag hatte sich die hr2-Redaktion in der Sendung Der Tag mit dem Thema Tabus beschäftigt. Ein Tabu in der heutigen Zeit ist das Thema Tod.
Der Frankfurter Schriftsteller Robert Gernhardt hat kurz vor seinem eigenen Tod einen humorvollen direkten Umgang damit gesucht und gefunden.: