Lagacy Workarounds für Dateisysteme unter macOS

Software entwickelt sich mit der Zeit weiter und oft werden auch Komponenten, Funktionen oder auch alte Kompatibilitäten entfernt. So unterstützt Apples Festplattendienstprogramm (englisch: Disk Utility) seit einigen Jahren nicht mehr das im Jahr 1980 eingeführte Dateisystem FAT12, sowie das 1984 eingeführte Dateisystem FAT16. Für mich als Retro-Computer-User, der mit Wechseldatenträger wie 3,5″ Disketten und USB-Sticks über entsprechende Seriel-Controller unter (MS-) DOS Systemen hantiert sehr ärgerlich. Obwohl das grafische Festplattendienstprogramm und auch das entsprechende Kommandozeilenprogramm diskutil einem suggeriert, dass es mit der Option FAT (MS-DOS), beziehungsweise mit dem Parameter MS-DOS FAT16 ein Medium zu formatieren, ist es am Ende doch das modernere FAT32. Ganz zu schweigen von FAT12 für Disketten. Einziger Wermutstropfen ist, dass im derzeitig aktuellen macOS immer noch das alte Kommandozeilenprogramm newfs_msdos enthalten ist. Und so müssen der Formatierungsprozess auf zwei Programmbefehle inzwischen aufgeteilt werden.

Als Beispiel sei ein USB-Stick genommen, auf dem die FAT16 Partition erstellt werden soll. Mit dem Befehl diskutil list wurde herausgefunden, dass es sich um das physische Geräte /dev/disk2 handelt. Zuvor wurde mit diskutil list die physische Datenträgernummer ermittelt.

sommteck@MacBook-Pro ~ % diskutil list
/dev/disk0 (internal, physical):
   #:                       TYPE NAME                    SIZE       IDENTIFIER
   0:      GUID_partition_scheme                        *500.3 GB   disk0
   1:                        EFI EFI                     314.6 MB   disk0s1
   2:                 Apple_APFS Container disk1         500.0 GB   disk0s2

/dev/disk1 (synthesized):
   #:                       TYPE NAME                    SIZE       IDENTIFIER
   0:      APFS Container Scheme -                      +500.0 GB   disk1
                                 Physical Store disk0s2
   1:                APFS Volume Macintosh HD - Data     154.9 GB   disk1s1
   2:                APFS Volume Macintosh HD            11.2 GB    disk1s2
   3:              APFS Snapshot com.apple.os.update-... 11.2 GB    disk1s2s1
   4:                APFS Volume Preboot                 2.4 GB     disk1s3
   5:                APFS Volume Recovery                1.3 GB     disk1s4
   6:                APFS Volume VM                      1.1 GB     disk1s5

/dev/disk2 (external, physical):
   #:                       TYPE NAME                    SIZE       IDENTIFIER
   0:     FDisk_partition_scheme                        *4.1 GB     disk2
   1:                 DOS_FAT_32 USB-DRIVE               4.1 GB     disk2s1

Mit diskutil muss trotzdem erst einmal Partitionsschema erstellt werden.:

sommteck@MacBook-Pro ~ % diskutil partitionDisk /dev/disk2 1 MBR MS-DOS FAT16-USB 1G

Mit newfs_mnsdos wird dann die Partition formatiert.:

sommteck@MacBook-Pro ~ % sudo newfs_msdos -F 16 -v "FAT16-USB" -c 32 /dev/disk2s1

Am Ende ist bei einer Cluster-Größe von 32 Sektoren eine etwa 1 Gigabyte große FAT16 entstanden. Der Parameter für die Cluster-Größe ist prinzipiell optional, aber muss ein realistischer Wert angegeben werden, wie physische Speicherkapazität des Mediums größer als die maximal unterstützte Größe des zu verwendeten Dateisystems ist. Mit dem Befehl diskutil /dev/disk2s1 info lässt sich das Ergebnis noch überprüfen.


Ein anderes Problem, welches ich mit einem USB-Stick neulich hatte, war, dass das darauf enthaltene Dateisystem FAT32 scheinbar korrupt war und macOS sich weigerte das Medium einzubinden. Der Trick ist, den Mount-Prozess unter macOS manuell durchzuführen. Im Verzeichnis /Volumes werden in macOS alle interne Datenträger, sowie die Wechseldatenträger eingebunden. Der problematische USB-Stick bekam also erst sein eigenes Unterverzeichnis und mit dem alten Unix-Programm mount_msdos wurde es händisch eingebunden. – Auch wurde zuvor mit diskutil list die physische Datenträgernummer ermittelt.

sommteck@MacBook-Pro ~ % mkdir /Volumes/Testvolume
sommteck@MacBook-Pro ~ % sudo mount_msdos /dev/disk2s1 /Volumes/Testvolume

Danach konnten die Dateien von dem inkonsistenten USB-Stick herunter kopiert und anschließend das Medium erst einmal neu formatiert werden.


Links:

Team QuickSnap – erste Ergebnisse

Im Frühling 2017 hatte ich ja das Projekt ‚Team QuickSnap‘ ins Leben gerufen und die 2er-Packung mit Einweg-Kamera QuickSnap von Fujifilm gekauft. Hintergrund war das Erstellen von Schnappschüssen im Alltag, den belichteten Film lange nach dem empfohlenem Datum entwickeln zu lassen, um dann zu sehen, welche Farben entstehen, weil sich die Chemie des alternden Films verändert. In meinem Blogbeitrag von Mai 2017 hatte ich bereits über diese Intention geschrieben.

Im vergangenen Juni war nun die erste Einwegkamera der 2er-Packung voll geknipst und ich habe den Film dieser neulich über ein professionelles Fotolabor entwickeln, sowie auch Abzüge erstellen lassen.
Mit dem Ergebnis bin ich jetzt allerdings nicht zufrieden, weil die Bilder und deren Farben von den Abzügen nicht so unerwartet anders ausgefallen sind als erhofft.
Von den auf der Kamera versprochenen 27 Bildern wurden nur 21 tatsächlich entwickelt und auch Abzüge erstellt. Hat hier das beauftragte Fotolabor etwa bereits eine Vorauswahl erstellt, und die Bilder, die so schlecht oder erst gar nicht belichtet wurden, bereits in der weiteren Bearbeitung weggelassen? Die Körnigkeit der Bilder im 35 Millimeter Kleinbildformat ist deutlich zu sehen. Auf einigen Abzügen sind auch Lichtschäden erkennbar. Dennoch sind die Farben im Wesentlichen noch im realistischen Bereich, sodass die Motive auf den Abzügen immer noch natürlich wirken.
Eine bekannte Person von mir meinte, nachdem ich ihr meine Intension mit der analogen Kleinbildfotografie geschildert habe, dass ein belichteter Film vor dem Entwickeln deutlich mehr als zehn Jahre nach dem Ablaufen des Verfallsdatums erst liegen muss, bis sich auch an den Farben durch die veränderte Chemie etwas sichtbar verändert. Das erste Foto auf der ersten QuickSnap entstand vor acht Jahren direkt nach dem Kauf der Einwegkamera, wenige Wochen oder Monate vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums.
Die zweite QuickSnap werde ich wohl am besten, nachdem das letzte Bild belichtet wurde, nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums wenigstens zwölf bis fünfzehn Jahre – besser noch länger – vor dem Entwickeln liegen lassen.

Womit ich mich aber mit den Ergebnissen der ersten QuickSnap deutlich schwergetan habe, ist die Frage, mit welchen Einstellungen ich die Abzüge wieder digitalisiere? Mein Flachbettscanner bietet nativ eine maximale Auflösung von 600 x 600 dpi, sowie 1200 x 1200 dpi interpoliert. Bei den Abzügen im Kleinbildformat mit sichtbarer Körnung wären die 600 x 600 dpi mehr als ausreichend gewesen, aber ich war dann der Meinumg: Viel hilft viel! So waren dann auch mit jedem gescannten Abzug eine circa 60 Megabyte großes TIFF entstanden, weil ich kann mir ja dann erst einmal in aller Ruhe überlegen, in welche finale Auflösung, sowie Pixeldichte ich die Scans für das Archiv herunterskaliere. Und so lagen dann auch die unkomprimierten TIFF-Dateien ein dreiviertel Jahr auf meinem Computer. Schließlich hatte ich mir diese Woche dann doch den Ruck gegeben, weil im CCC-Ffm das Thema Analogfotografie aufkam, die Bilder auf etwas Erträgliches herunterzuskalieren. Da man glaube ich, bei der Körnung sowieso nicht in ein Bild so weit hineinzoomen möchte und ich persönlich nicht sehr auf große Monitore stehe, gebe ich mich nun mit einer Auflösung im Full-HD Bereich bei 300 dpi zufrieden. Die JPEGs haben nun eine Größe zwischen 600 Kilobyte und einem Megabyte. Sollten diese für genauere Betrachtungen zu grob-pixelig sein, können die Abzüge ja auch erneut eingescannt werden.

Links:

Internationaler Tag des offenen Hackspace am 29. März

Am Samstag, dem 29. März 2025 – also Übermorgen – findet wieder der Internationale Tag des Hackerspaces statt. Nachdem der Chaos Computer Club Frankfurt e.V. wegen des Auszugs aus den alten Vereinsräumen in der Häuser Gasse an der Teilnahme aussetzen musste, ladet er in diesem Jahr wieder dazu ein, in der Zeit zwischen 13:37 und 20:42 Uhr im neuen Hackquarter vorbei und den Hackern über die Schulter zu schauen.

Auf dem Programm stehen unter anderen:

  • ein Löt-Workshop
  • das Erlernen wie ein 3D-Drucker funktioniert
  • Vorstellung und Workshop des OpenBikeSensors für Fahrräder unter Beteiligung des ADFCs Frankfurt/Main & Bad Nauheim/Friedberg
  • ein Linux Showcase zum Installieren, Ausprobieren, sowie Herumspielen der freien Betriebssystemalternative
  • Das beim CCC-FFM allseits beliebte Mzltiplayer-Spiel NewtonWars, rund um Planeten und Gravitation

Ich werde mit der Vorstellung meines persönlichen Hardware-Projekts, der Restauration und Weiterinbetriebnahme eines IBM PC XTs aus den frühen 1980er Jahren, wieder vertreten sein. Ein Oldtimer die ständige Pflege und Reparaturen benötigt.

Weitere Informationen zu der lokalen Veranstaltung des CCC-FFMs gibt es im Blog zum Verein.

Weitere Informationen zu weiteren teilnehmenden Hackerspaces gibt es unter https://wiki.hackerspaces.org/International_Open_Hackerspace_Day_2025

Links:

Eröffnung HQ4

Nachdem das alte Hackquarter (HQ3) in Bockenheim zu klein geworden ist, war es nach fast einem Jahr Suche und Ausbau so weit. Der Chaos Computer Club Frankfurt e.V. (kurz: CCC-FFM) hat am Donnerstag, den 13. März ab 15:00 Uhr mit einer feierlichen Eröffnung seine Türen für die Öffentlichkeit geöffnet.

Die neuen Räumlichkeiten in der ‚Neuen Teefabrik‘ befinden in zentraler Lage zwischen Frankfurter Hauptbahnhof und Skyline Plaza und bieten deutlich mehr Platz für Projekte, Vorträge, sowie den Besuchenden. Neben den Offenen Abenden soll es aber auch wieder vermehrt Vorträge, Workshops sowie Kooperationen mit anderen Vereinen und mehr geben.

Neben der offiziellen Eröffnungsveranstaltung, bei der auch Pressevertreter eingeladen waren, fand vergangenen Samstagabend noch die dazugehörige Einweihungsparty für die überregionale CCC-Community statt.

Adresse und Zugang

Hohenstaufenstraße 8
60327 Frankfurt am Main

Der Eingang befindet sich im Hinterhof auf der linken Seite bei der überdachten Treppe.

Link zur Adresse auf OpenStreetMap

Links:

DooM (4)

Inzwischen habe ich auch nach einer mehrmonatigen Phase das von id Software entwickelte und bereits im Jahr 2016 veröffentlichte DooM – umgangssprachlich zur besseren Unterscheidung auch DooM 4 oder DooM 2016 genannt – zu Ende gespielt.
Das Schöne an dem Spiel ist erst einmal, dass es dem Geist der Originale treu bleibt. Ein schnelles, unkompliziertes Ego-Shooter Spiel mit dem Fokus auf eine schnelle Bewegung und aggressiver Spielweise. Auch das Leveldesign ist im Gegensatz zu dem im Jahr 2004 erschienenen DooM 3 wieder stärker an den Originalen orientiert mit offenen, labyrinthischen Arealen und versteckten Geheimnissen. Auf der anderen Seite ist aber auch die Handlung wie bei den Originalen recht minimalistisch. Hier hätte ich mir dann doch etwas mehr Tiefe in der Story wie bei DooM 3 gewünscht. Auch fand ich in DooM 3 das Lesen der Logbucheinträge bestimmter Charaktere gut, um an die Sicherheits-Codes von Schränken mit Waffen, Munitionsvorräten, sowie Health-Pickups zu gelangen. Bei an Konsolen reichte nicht nur ein einfacher Klick auf eine Aktionstaste aus, sondern man musste sich durch Menüs hangeln, um eine bestimmte Aktion auslösen zu können, beziehungsweise konnte in den Menüs auch etwas herumstöbern.

Wie für viele moderne Videospiele üblich, gibt es auch bei DooM 4 die Möglichkeit, jede Menge Errungenschaften zu sammeln. Darunter unter anderem eine durch das Finden aller Datenprotokolle im gesamten Spiel, oder dass alle Herausforderungen einer Mission abgeschlossen werden. Hier war ich dann doch etwas zu ambitioniert, weil ich mir gedacht habe, wenn es keine Tiefe in Bezug auf Story gibt, dann möchte alles einsammeln, alle Meisterschaften absolvieren und alle Level entdecken. Leider habe ich dann doch nicht alle Datenprotokolle gefunden und in der letzten Mission habe ich eine Herausforderung nicht geschafft.
Ein sehr schönes Gimmick hingegen ist, dass es in jeder Mission einen versteckten Raum im Stil eines klassischen DooM-Levels gibt. Ist dieser Raum je Mission gefunden, wird das klassische Level dazu als Bonus freigeschaltet. Die Wände haben dabei die originalen Texturen. Die enthaltenen Dämonen und Pickup-Gegenstände sind die von DooM 4. Das richtig tolle an den Bonusleveln ist, dass die Musik der Level mit dem jeweiligen Original-Soundtrack belegt ist, der Klang der Instrumente aber auch sehr realistisch!
Der Soundtrack der eigentlichen Kampagne ist aber hingegen sehr beliebig und unpregnant. Hier und dort ist ein kurzes Stück des neu arrangierten Original-Soundtrack aus dramaturgischen Gründen dazwischen gemischt, aber wenn es fast ausschließlich das eigentlich sehr epische Suspense aus Phobos Lab ist, dann bleibt es weiterhin etwas einseitig.

Ein kleines Easter Egg, welches kein reguläres Geheimnis oder eine Errungenschaft ist

Fazit:

Die originalen DooM Teile aus den 1990er Jahren sind entsprechend ihrer Zeit schon alt. Wenn ich also als Erwachsener diese Computerspiele-Hits immer und immer wieder spielen möchte, so ist das auch die Zeitreise in meine Kindheit mit der begrenzten Technik und Spielmechanik, die diese Klassiker boten. Der minimalistische „Reboot“ des Klassikers hat sich aber bei mir immer erneut mit jedem Spieleabend relativ schnell erschöpft, wo ich mir dann doch das etwas mehr Tiefe wie bei DooM 3 gewünscht hätte.

Links:

DooM (4) (engl. Wikipedia)
Original DooM aus den 1990er Jahren (engl. Wikipedia)
DooM 3 (engl. Wikipedia)