Inhalt rechtspopulistischer Parteien

Thomas Brandt ist Sozialkundelehrer und erteilt dem Holgi in seinem wrint-Podcast hin und wieder mal Politikunterricht. In der Folge WR714 wird thematisch mal ein Exkurs nach Links gemacht. Dabei gibt Thomas Brandt in einem kleinen Seitenhieb auf die Rechten und den modernen rechtspopulistischen Parteien wie der Alternative für Deutschland folgende Analyse ab.:

Das Problem ist, dass dieses klassische Rechts heutzutage eigentlich nur noch für Konservativ steht. Früher stand das für nationalistisch und kaisertreu. … Der rechte Inhalt der AfD ist primär so eine Volksversteifung, die primär in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und im Jahre 2017 eigentlich nur noch funktioniert, weil es irgendwie eine pseudo-gekränkte Ehre von Menschen gibt, die nicht mehr den Zweiten Weltkrieg erlebt haben.

Auch ich finde: Schön formuliert!

Team QuickSnap

Angeregt von der WRINT-Folge WR681 zu Analogfotografie und Holgis eigenen Blogeintrag will ich es auch mal wieder mit der Analogfotografie versuchen. Wie von Holgi empfohlen, habe ich mir dazu Einwegkameras gekauft. Zwei Fujifilm QuickSnap mit Farbfilm und eine Ilford XP2 mit Schwarzweißfilm. Der Vorteil von den Einwegkameras ist, dass sie mit ihren Pocket-Format deutlich kleiner und leichter als meine zehn Jahre alte Bridge-Kamera sind. – Eine Panasonic DMC FZ-18. – Sie sind auch auf das wesentliche reduziert. Ein Sucher, ein kleines Blitzlicht und ein Rädchen um den Film für das nächste Bild vorzuspannen. Also weg von der ganzen Automatik, dem Autofokus, den unzähligen Programmen für die einzelnen Fotosituationen und der Speichermöglichkeit von hunderten (RAW-) Bildern auf SD-Karte. Ich muss mich mit meinen begrenzten 27 Bildern je Kamera wieder mehr auf das Motiv konzentrieren, da ich schlecht aufgenommene Bilder nicht mehr löschen kann. Der Vorteil für mich im Gegensatz zu den Programmen meiner digitalen Bridge-Kamera ist, dass das Motiv instantan mit Druck auf den Auslöser auf den Film belichtet wird und nicht noch ein bis zwei Sekunden der Autofokus nach justiert, was durch die überbeanspruchte Anspannung in meinen Händen dazu führt, dass mir das Bild am Ende doch etwas verwackelt. – Oder ich habe mich in der Vergangenheit einfach auch nur zu doof dazu angestellt.

Fujifilm Quicksnap und Ilford XP2-Appareil

Zudem will ich mit den Farbfilmen ein Experiment wagen. Nachdem ich sie belichtet habe, will ich sie noch einmal ungefähr zehn bis fünfzehn Jahre nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums liegen lassen, bevor ich sie zu Entwicklung bringe. – Als ich sie letzte Woche kaufte, war zumindest dieses schon einmal um zwei Monate überschritten. Da sich die organischen Stoffe auf dem Film mit der Zeit zersetzen, verändern sich so die Farben auf dem (belichteten) Bild. Mit etwas Glück bekommen die Bilder weiter unbeeinflusst sehr schöne Farbeffekte. – Je nachdem, welcher Farbkanal als erstes und in welcher Zeit kaputt geht. Ich habe den Tipp bekommen, dass dies schneller funktioniert, wenn die Kamera mit dem Film in einer relativ warmen Umgebung gelagert wird.

Bei dem Schwarzweißfilm wird wahrscheinlich das Problem sein, dass bei der Entwicklung in einem Schnell-Labor die Papierabzüge einen Rotstich bekommen werden, da diese für das Entwickeln den C41-Farbentwickler benutzen, der aber für den XP2-Film auch geeignet ist. – Sofern die Drogerien dann überhaupt noch den Service zum Entwickeln von Filmen anbieten. Oder es gibt noch ein Fotogeschäft, dass einen solchen Service explizit für Schwarzweißfotografien vielleicht noch anbietet. Ich bin mal gespannt.

Außerdem vergisst man über die Jahre auch, was man mit der Kamera so alles fotografiert hat. So entsteht am Ende eine tolle Wundertüte an Fotos, wenn ich diese gut zehn Jahre später zum ersten Mal in meinem Händen halte. Und wahrscheinlich werde ich mich über die vermutlich 3 von 27 Fotos, die je Film etwas geworden sind, mehr freuen als über die 75 von den 200 mit meiner Digitalkamera fotografierten.

So denn werde ich nun die Kameras voll knipsen und frühestens wenn der erste Film entwickelt wurde, hier dann an dieser Stelle darüber berichten. …

Thimbleweed Park

Endlich ist es soweit! Nach gut zweieinhalb Jahren Entwicklungszeit ist das auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanzierte Point-&-Click-Adventure Thimbleweed Park am 30. März veröffentlicht worden. Im Herbst 2014 hatte ich mich mit 50,-$ während der Finanzierungskampagne daran beteiligt. Sehr witzig dabei finde ich nach wie vor die Beschreibungen zu den abgestuften Finanzierungsbeiträgen. Diese reichten von einer reinen Spende für die Absolution, weil man die alten LucasArts-Adventure-Spiele in seiner Jugend raubkopierte, bis hin zu 10.000,-$ mit einer Namenspende für einen Charakter im Spiel und jeder menge Goodies.

Thimbleweed Park

Das Spiel ist auch von den LucasArts Adventure-Design-Legenden Ron Gilbert und Gary Winnick entwickelt worden. Und das sieht man dem Spiel an. Es ist grafisch und funktional den LucasArts-Adventure-Spielen der späten 80er und frühen 90er Jahren sehr stark angelehnt. Grobpixilige Grafik mit moderneren Effekten, Verben und Objekte im unteren Bildschirmteil, die zum Lösen der Rätsel miteinander kombiniert werden müssen, und wie einst bei Maniac Mansion und Zak McKracken üblich: Mehrere Charaktere, die abwechselnd gesteuert werden müssen.

Sehr nett: Die Entwickler haben in ihrem Blog und in einem eigenem Podcast während der Entwicklungszeit einen Einblick in den Fortschritt, den Aufbau der Spielmechanik und der Programmierung gegeben. Am Ende musste noch der Veröffentlichungstermin verschoben und Geld nach geschossen werden damit das Spiel fertig wird. Einziges Manko: Die deutsche Übersetzung ist nicht so rund geglückt, wie es bei den alten Klassikern Monkey Island, Maniac Mansion und Zak McKracken der Fall war. Aber es hat sich gelohnt! Ich denke, ich werde es mit großer Begeisterung spielen.

Absolution für die raubkopierten Versionen von Maniac Mansion and Monkey Island in der Jugend.

Auch ein netter Zufall ist es, dass Ron Gilberts Designnachfolger Tim Schafer bei LucasArts mit seiner im Jahr 2000 gegründeten Firma Double Fine Productions nach der überarbeiteten Neuauflage von Day Of The Tantacle im Frühjahr des letzten Jahres, so ziemlich fast Zeitgleich jetzt am 18. April die Neuauflage seines ursprünglich bei LucasArts im Jahr 1995 erschienen Adventures Full Throttle auch eine Neuauflage veröffentlichen wird. Eines von den alten Spielen, welches ich selber tatsächlich noch nicht gespielt habe.

Die kommenden Monate werden also zeitlich für mich dann doch etwas haarig werden, weil ich eigentlich im Moment keine Zeit für komplexere Spiele habe. – Zumindest wird mir aber nicht langweilig werden.

Links:
1. Thimbleweed Park auf Kickstarter
3. Website zu Thimbleweed Park
4. Blog zu Thimbleweed Park
5. Thimbleweed Park Audio Podcast der Entwickler im iTunes Podcast-Verzeichnis
6. Gamasutra-Artikel zu Thimbleweed Park
7. Double Fine Productions, Inc.
8. Veröffentlichung von Full Throttle Remastered im April

macOS 10.12.2 Sierra: Änderungen bei SSH Keys und Passphrase

Mit dem macOS Sierra Update 10.12.2 setzt Apple nun auf die OpenSSH-Version 7.3p1. Im Gegensatz zu früheren Mac-OS Versionen gibt es seit 10.12 Sierra für die Speicherung von SSH-Passphrasen im Schlüsselbund keinen grafischen Abfragedialog mehr. Um Passphrasen und Kennwörter nun im Schlüsselbund ablegen zu können, muss die SSH-Konfigurationsdatei um die Option UseKeychain yes ergänzt werden. Dies lässt sich auch für einzelne Hosts festlegen.

Beispiel:

…

Host Servername
    Hostname 192.168.5.23
    User sommteck
    IdentityFile ~/.ssh/PrivatKeyName
    UseKeychain yes
AddKeysToAgent yes …

OpenSSH lädt die Keys außerdem nicht länger automatisch in den ssh-agent, dies passe das Verhalten von macOS an das OpenSSH-Projekt an.
Falls die Passphrase nicht im Schlüsselbund gespeichert wird, erkundige sich SSH deshalb immer wieder neu nach dem Kennwort. Um den oder die SSH-Schlüssel wieder im Agent verfügbar zu machen, muss die SSH-Konfigurationsdatei um den Zusatz AddKeysToAgent yes ergänzt werden.

Update 18. Oktober 2021 19:04 Uhr:

Mit dem Konsolenbefehl ssh-add -K ~/.ssh/PrivatKeyName lassen sich die privaten Schlüssel auch manuell an den SSH Agent hinzufügen. Ebenso lassen sich auch all jene privaten Schlüssel anzeigen, die im SSH Agent bereits gespeichert sind.:

sommteck@MacBook-Pro ~ % ssh-add -l
2048 SHA256:wBLcJPCf9URvi8Pfk+nvI5nybU8+0nfEwAYCOTA3ix4.ssh/alix_id_rsa (RSA)

Weiterführende Links:
https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/macOS-10-12-2-Sierra-Aenderungen-bei-SSH-Keys-und-Passphrase-3588517.html
https://developer.apple.com/library/content/technotes/tn2449/_index.html

SSH-Audit

Jemand hat sich mal hingesetzt und eine Sammlung an Python-Skripten geschrieben, mit dem sich ein SSH-Server auf die verwendete Version, den Algorithmen und Sicherheitsinformationen abklopfen lässt, sowie die dazu passenden Empfehlungen ausgibt. Das Programm ist auf GitHub verfügbar und mit Python 2.6, Python 3.x und PyPy kompatibel.

ssh-audit

Link: https://github.com/arthepsy/ssh-audit