Syntax-Highlighting in vi abschalten

Ich bin ja eher ein schlichter Typ und mag es deshalb nicht, wenn etwas bei einem möglichst ergonomischen Arbeitsprozess anschreit. Dazu zählt das Syntax-Highlighting auf einem Kommandozeilenterminal. Und der Editor vim macht aber eben genau das standartgemäss unter einem Linux. Mit dem Befehl :syntax off im Kommandomodus lässt sich das Highlighting abschalten und mit :syntax on bei Bedarf wieder einschalten.

Will man dauerhaft auf dieses Feature verzichten, ändert man entsprechend die Zeile Syntax on in den Wert off um. Auf einem System mit root-Zugriff macht man das Idealerweise gleich in der globalen Konfigurationsdatei unter /etc/vim/vimrc. Hat man keinen vollen Administrationszugriff oder befindet sich unter einem Darwin-System, setzt man sich diese Option in seinem Heimverzeichnis in der Datei ~/.vimrc.

Größere Dateien im WordPress-Blog verwenden

Ziel des eigenen WordPress-Blog gegenüber dem Freehost-Angebot von wordpress.org war es für mich doch, dass ich selber bestimmen kann, welche Dateitypen ich den Artikeln anhänge, ohne dabei auf die Größe der Content-Dateien achten zu müssen oder für individuelle Anpassungen von Design- und Featureset jedes mal einen zusätzlichen Obolus zahlen zu müssen. Ich hatte aber erst einmal nicht damit gerechnet, dass eine WordPress-Installation nicht Dateien größer 8 Megabyte zulässt. Entsprechen scheiterte der Upload einer mp3-Datei die eine Größe von 8,3 Megabyte hatte. Die Internetrecherche ergab aber, dass sich das auf unterschiedlichste Weise sehr schnell ändern lässt. Die folgende habe ich gewählt.:
Dabei werden in meinem Fall in der Datei .htaccess im Verzeichnis /var/www/vhosts/’Domain’/httpdocs folgende Zeilen am Anfang hinzugefügt. Existiert die Datei noch nicht, muss sie neu erstellt werden. Entsprechend sind dann den eigenen Wünschen nach die Limits der maximalen Uploadgröße zuändern. Je größer der Upload-Wert ist, desto höher muss auch die Verarbeitungszeit sein.

  1. php_value upload_max_filesize 8M
  2. php_value post_max_size 8M
  3. php_value max_execution_time 300
  4. php_value max_input_time 300

Reparatur einer Induktionsherdplatte

Gerne geht mal was kaputt. Normal würde man unter Umständen, wenn es keine Möglichkeit für Ersatzteile und einer Reparatur oder durch die Anspruchnahme einer Garantie, das kaputte Gerät entsorgen. Aber nicht in einem Hackerspace, wenn am späteren Abend noch gekocht werden soll. Doch was ist passiert?
Durch Ungeschick ist jemanden unser Induktionskochfeld auf den Boden gefallen und die Glasscheibe des Bedienfeld gesplittert. Durch überkleben des gesplitterten Glas mit Tesafilm konnte das Problem erst einmal gefixt werden. Als dann bei einer späteren Kochaktion Feuchtigkeit zwischen den Klebestreifen und dem gesplitterten Glas geriet, verweigerte die Kochplatte komplett ihren Dienst.
Die Lösung: Die Kochplatte auseinander bauen, die zerborstene Glasscheibe des Bedienfeld vollständig herausschlagen und durch eine aufgeklebte transparente Folie einer Dokumentenhülle ersetzen. Dadurch lassen sich die Knöpfe des Bedienfeldes die Kochplatte wieder benutzen. Einziger Wermutstropfen: Es fehlt nun die Beschriftung der einzelnen Funktionen. Aber für einem geübten Koch ist dies kein Problem.

Fasse dich kurz – Telefonieren in der DDR

Von Klingelfeen und Stöpselmiezen, eisernen Jungfrauen und Roten Telefonen, von ungewöhnlichen Telefonaten und gewagten Verbindungen. Das Fernsprechwesen – es entwickelt sich. Nur nicht so, wie Millionen DDR-Bürger es sich erhoffen. Auf ein Telefon warten manche länger als auf einen Trabi. Und viele bekommen nie eines. 1989 zählt man gerade elf Anschlüsse auf 100 Bürger. 95 Prozent der Ortsvermittlungstechnik tut schon seit 60 Jahren Dienst.

Die sonst so medaillenverliebte DDR hat hier eindeutig die rote Laterne. Am Anfang stöpseln noch die legendären Fräuleins vom Amt die raren Verbindungen, flicken wagehalsige Entstörer die blanken Leitungen, stehen Schlangen vor ewig kaputten Münzfernsprechern. Weil die Verbindungen der Post nie ausreichen, entstehen mindestens 23 nichtöffentliche Fernmeldenetze – für die Stasi, das Militär, die Kombinate …

Störungen im öffentlichen Netz stehen an der Tagesordnung und einheitliche Vorwahlnummern gibt es nicht. Doch wer endlich einen privaten Anschluss bekommt ist glücklich und nimmt auch in Kauf, den Anschluss mit bis zu vier „Teilnehmern“ zu teilen. Und mit gigantischem Aufwand hört dann manchmal auch die Stasi mit. Telefonieren in der DDR. Ein langer Weg vom „Fasse dich kurz“ bis zum „Ruf mal an“. Von der Stunde Null im Frühjahr 1945, als die Sieger die letzten Leitungen kappten, bis zu den Piratenstreichen der Wendezeit reicht der Bogen einer Geschichte, über der, wie überall in der DDR, der Satz steht: Not macht erfinderisch.

Leidgeprüfte „Teilnehmer“ oder solche, die es endlich werden wollten, gestandene Postler aus Mühlhausen, Leipzig und Dresden, der letzte Postminister, Günter Schabowski und viele andere berichten über große Probleme und kleine Schritte beim Telefonieren in der DDR.

Film von Jörg Mischke

Direktlink YouTube

Beim herumstöbern durch das Internet bin ich schon vor einigen Jahren auf diesen Radiomitschnitt der rbb-Jugendwelle Radio Fritz und dem Format Chaosradio gestossen. Das Thema der im Frühjahr 1997 ausgestrahlten Hörertalk-Sendung war Ost-Technologie im weitesten Sinne. Also hauptsächlich auch Computer und Telefonie. Hier berichtete ein Hörer über seine aktive Zeit als Telefontechniker in den letzten Jahren der DDR und den damit verbundenen Erfahrungen. Die Aussagen decken sich mit denen des Filmes, es gibt aber noch die eine oder andere lustige Anekdote.

Ausschnitt aus dem Chaosradio 16 – Ost-Technologie (30.04.1997, Radio Fritz)