Reflex zum Foto – Historische Tram-Bahn mit beleuchteten Globen

Zum Ende der Sendung bereden Holgi und Chris Marquardt in WRINT-Folge WR1179 noch, dass es als Fotograf auch dazu gehören darf, einen gewissen Reflex zu entwickeln, wenn man in seinem Alltag an einen Ort, einer Stimmung oder einer bestimmten Situation vorbeikommt, um dann seine Kamera oder das Smartphone aus der Tasche zu holen und ein Foto davon zu machen. Gut dafür ist es, dass man in seinem Weg oder Tun kurz anhält und sich sogar Zeit nimmt, um in Ruhe ein ansehnliches Foto zu erstellen. Sei es, um den Moment abzupassen, wo gerade keine Menschen in das Motiv stören, eine Person in einer bestimmten Pose sogar Teil des Motivs ist, oder sich mit seiner Kamera an den Lichtverhältnissen ausrichtet. Besser ist es sogar, wenn man die Möglichkeit besitzt, zu einem späteren Zeitpunkt an den Ort mit Motiv in Ruhe zurückzukehren, um vielleicht das Foto mit einer besseren Ausrüstung zu machen.

Oft ist es aber nötig, auf diesen Reflex zurückzugreifen zu können, weil klar ist, dass diese eine Situation oder das Motiv sehr selten oder einmalig ist. Und so ist es mir auch am 5. Dezember 2014 passiert.:

Historische Tram mit Globen
Historische Tram mit Globen

Als ich an der Straßenbahnhaltestelle des Frankfurter Hauptbahnhofs auf meine Linie wartete, um zum Universitäts-Campus West zu fahren, fuhr ein historischer Straßenbahn-Triebwagen um kurz nach 19:00 Uhr Richtung Platz der Republik an mir vorbei, der mit großen aufblasbaren Bällen voll gefüllt war, welche das Motiv des Erdglobus hatten und von innen beleuchtet waren. Ich konnte bis heute nicht herausfinden, warum an diesem Freitag eine historische Straßenbahn mit beleuchteten Bällen in ihrem inneren durch die Stadt fuhr, inmitten der anderen Linien, die die Menschen zu ihrem Feierabend nach Hause und ins Wochenende fuhren. Im Nachhinein war ich einfach nur froh, dass ich, nachdem ich die Straßenbahn bemerkt hatte, sofort mein Telefon aus meiner Hosentasche zog und schnell noch ein Foto von dieser besonderen ÖPNV-Fahrt schießen konnte. Die Straßenbahn auf dem Bild selber ist zwar zum größten Teil verschwommen – was natürlich daran lag, dass sie fuhr und dass das von mir verwendete iPhone 5 noch nicht so gute Bilder erstellen konnte, aber ich denke, so schnell wird mir erstmal keine Straßenbahn wieder mit beleuchteten Bällen in ihrem Inneren begegnen.

Links:

Meine eigene Fotogalerie

Eine eigene Online-Bildergalerie ist im Jahr 2019 nun wahrlich keine Wissenschaft mehr. Vor knapp 12 Jahren habe ich angefangen, meine Fotos auf der bereits für Hobbyfotografen etablierten Plattform Flickr hoch zu laden und war über die Jahre hinweg immer sehr angetan von dem Community- und dem sozialen Netzwerk-Aspekt der Nutzer untereinander. Daran wird sich hoffentlich in Zukunft auch erstmal nichts ändern. Auch, und gerade vielleicht deshalb, weil Flickr auf ein für mich – wie für viele andere auch – moderates und annehmbares Finanzierungsmodell bisher setzte.

Als ich vor 8 Jahren davon überging, mein Blog nicht nur als ein Nutzer von vielen bei WordPress.com  direkt zu führen, sondern es stattdessen auch selber zu Hosten, habe ich mich aus mehreren technischen Gründen für eine virtuelle Maschine eines bestimmten – auch in Deutschland nieder gelassenen – Hosters entscheiden. Allerdings ist bei dem für mich ausreichenden Einstiegspaket direkt eine Festspeicherkapazität von 100 Gigabyte im Angebot immer enthalten. Darunter für weniger Geld gibt es leider bei dem Anbieter nichts. Den Anbieter zu wechseln ist für mich aber auch keine Option, da ich mit dem Service, sowie dem Kunden-Support bisher immer recht zufrieden war. So blieben bisher von den pauschal-vertraglichen 100 GB gut über 90 Prozent immer ungenutzt.

Als ich vor zwei Jahren ein 6-monatiges Praktikum bei einem kleinen Datacenter in Frankfurt am Main absolvierte, bestand eine Aufgabe für mich darin, in einem zugewiesenen Web-Space eine Bildergalerie zu erstellen, um einerseits für Neukunden einen optischen Eindruck über das Unternehmen mittels Fotos zu den Unternehmensräumlichkeiten zu präsentieren. Andererseits sollten über diese Bildergalerie mit den bestehenden Kunden die Paketlieferungen der Computerhardware optisch auf Unversehrtheit dokumentiert werden. Im Rahmen der Recherchen für dieses kleine Projekt, habe ich mich für die Piwigo-Bildergalerie entschieden. Als großes Plus für Piwigo steht neben der seit 2002 kontinuierlichen Weiterentwicklung der Software, auch eine stete Weiterentwicklung von Smartphone-Apps sowohl für Android, als auch für Apple iOS.

Leider hat es nicht nur zu viel Zeit bis jetzt gebraucht, bis ich meinen Webserver auf eine neue virtuelle Instanz mit einem aktuelleren Linux migriert habe, sondern ich auch die Chance ergriffen habe, das Thema mit der Piwigo-Fotogalerie selbst auf den bisher ungenutztem Online-Speicherplatz für mich umzusetzen. In den kommenden Wochen werde ich dann alle Fotos, die ich bisher nur auf Flickr veröffentlicht habe, hier in meine eigene Galerie hochladen.

Update 22.12.2019 13:25:

Nun habe ich alle Fotos von meinem Flickr-Account, sowie viele von den inzwischen neuen Fotoalben auf meinem Smartphone in die eigene Piwigo-Galerie hoch geladen.

Links:
Piwigo (Wikipedia)
Piwigo Projektseite
eigenes Flickr-Fotoarchiv
eigene Piwigo-Gallerie
Piwigo-App für Apple iOS
Piwigo-App für Android (Google Play Store)

Team QuickSnap

Angeregt von der WRINT-Folge WR681 zu Analogfotografie und Holgis eigenen Blogeintrag will ich es auch mal wieder mit der Analogfotografie versuchen. Wie von Holgi empfohlen, habe ich mir dazu Einwegkameras gekauft. Zwei Fujifilm QuickSnap mit Farbfilm und eine Ilford XP2 mit Schwarzweißfilm. Der Vorteil von den Einwegkameras ist, dass sie mit ihren Pocket-Format deutlich kleiner und leichter als meine zehn Jahre alte Bridge-Kamera sind. – Eine Panasonic DMC FZ-18. – Sie sind auch auf das wesentliche reduziert. Ein Sucher, ein kleines Blitzlicht und ein Rädchen um den Film für das nächste Bild vorzuspannen. Also weg von der ganzen Automatik, dem Autofokus, den unzähligen Programmen für die einzelnen Fotosituationen und der Speichermöglichkeit von hunderten (RAW-) Bildern auf SD-Karte. Ich muss mich mit meinen begrenzten 27 Bildern je Kamera wieder mehr auf das Motiv konzentrieren, da ich schlecht aufgenommene Bilder nicht mehr löschen kann. Der Vorteil für mich im Gegensatz zu den Programmen meiner digitalen Bridge-Kamera ist, dass das Motiv instantan mit Druck auf den Auslöser auf den Film belichtet wird und nicht noch ein bis zwei Sekunden der Autofokus nach justiert, was durch die überbeanspruchte Anspannung in meinen Händen dazu führt, dass mir das Bild am Ende doch etwas verwackelt. – Oder ich habe mich in der Vergangenheit einfach auch nur zu doof dazu angestellt.

Fujifilm Quicksnap und Ilford XP2-Appareil

Zudem will ich mit den Farbfilmen ein Experiment wagen. Nachdem ich sie belichtet habe, will ich sie noch einmal ungefähr zehn bis fünfzehn Jahre nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums liegen lassen, bevor ich sie zu Entwicklung bringe. – Als ich sie letzte Woche kaufte, war zumindest dieses schon einmal um zwei Monate überschritten. Da sich die organischen Stoffe auf dem Film mit der Zeit zersetzen, verändern sich so die Farben auf dem (belichteten) Bild. Mit etwas Glück bekommen die Bilder weiter unbeeinflusst sehr schöne Farbeffekte. – Je nachdem, welcher Farbkanal als erstes und in welcher Zeit kaputt geht. Ich habe den Tipp bekommen, dass dies schneller funktioniert, wenn die Kamera mit dem Film in einer relativ warmen Umgebung gelagert wird.

Bei dem Schwarzweißfilm wird wahrscheinlich das Problem sein, dass bei der Entwicklung in einem Schnell-Labor die Papierabzüge einen Rotstich bekommen werden, da diese für das Entwickeln den C41-Farbentwickler benutzen, der aber für den XP2-Film auch geeignet ist. – Sofern die Drogerien dann überhaupt noch den Service zum Entwickeln von Filmen anbieten. Oder es gibt noch ein Fotogeschäft, dass einen solchen Service explizit für Schwarzweißfotografien vielleicht noch anbietet. Ich bin mal gespannt.

Außerdem vergisst man über die Jahre auch, was man mit der Kamera so alles fotografiert hat. So entsteht am Ende eine tolle Wundertüte an Fotos, wenn ich diese gut zehn Jahre später zum ersten Mal in meinem Händen halte. Und wahrscheinlich werde ich mich über die vermutlich 3 von 27 Fotos, die je Film etwas geworden sind, mehr freuen als über die 75 von den 200 mit meiner Digitalkamera fotografierten.

So denn werde ich nun die Kameras voll knipsen und frühestens wenn der erste Film entwickelt wurde, hier dann an dieser Stelle darüber berichten. …