Happy Towel Day

Zur Feier des Tages etwas vogonische Dichtkunst:

Oh zerfrettelter Grunzwanzling
dein Harngedränge ist für mich
Wie Schnatterfleck auf Bienenstich.
Grupp, ich beschwöre dich
mein punzig Turteldrom.

Und drängel reifig mich mit krinklen Bindelwördeln
Denn sonst werd ich dich rändern in deine Gobberwarzen
Mit meinem Börgelkranze, wart’s nur ab!

Prostetnik Vogon Jeltz vom Galaktischen Hyperraum-Planungsrat

Plädyer zum Nichtstun

Vor ungefähr zehn Jahren habe ich im Radio bei ‚hr2 – Der Tag‘ zum ersten und bis neulich zum einzigen mal die ‚Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral‘ gehört. Aber obwohl sie mir richtig gut gefiel, hatte ich vergessen, wie sie hieß und von wem sie war. Doch glücklicherweise ist Alexandra Tobor im Rahmen ihres Podcasts ‚In trockenen Büchern‘ in der Ausgabe zu Faulheit auf dieses Werk eingegangen, welches doch nicht so alt ist, wie ich es vermutet hatte, und vom deutschen Schriftsteller Heinrich Böll stammt. Die Anekdote ist sehr kurz und es geht in ihr um ein Gespräch zwischen einem einfachen aber dennoch zufriedenen Fischer und einem Touristen.

Link zur ‚Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral‘

Die Alexandra geht noch auf die Philosophen, Zivilisationskritiker und Verweigerer der Geschäftigtheit Jean-Jacques Rousseau und Diogenes von Sinope ein. Besonderst gut hat mir die Haltung Diogenes gefallen. Es gibt von ihm keine schriftlich gesicherten Überlieferungen, sondern nur Anekdoten. Im wesentlichen ist er dafür bekannt gewesen, dass er in einer Tonne hauste und damit glücklich war. Und die wohl berühmteste Anekdote, die von ihm überliefert ist, ist, dass ausgerechnet Alexander der Große vor ihn getreten sein soll und die Worte sprach: „Fordere was Du wünschst!“ Und das Einzige, was Diogenes einfiel, ist: „Geh mir aus der Sonne!“

Facebook – Soziales Netzwerk?

Was sind Soziale Netzwerke? – Zumindestens bei Netzwerken im Internet kann ich das nicht so genau sagen, was da ein Soziales Netzwerk ist oder nicht. Das liegt wohl wahrscheinlich daran, dass ich von Natur aus kein Mensch bin, der sofort jeden neuen Trend mitmacht. Sei es weil mir das Geld fehlt, oder ich oft einige Zeit benötige bis ich verstanden habe wozu etwas Neues da ist, beziehungsweise auch nicht sofort weiß wie das Neue funktioiniert. Oft liegt es aber schlicht einfach auch nur daran, dass ich während meiner Freizeit mich in Personenkreisen bewege, wo bestimmte Themen des Mainstreams auch nur sehr untergeordnete Rollen spielen. So sind bereits zahlreiche Plattformen des Internets wie Myspace, StudiVZ oder Werkenntwen an mir achtlos vorbei gezogen. Dennoch mache ich im Internet bei vielem – zum Teils auch unsinnigen – Quatsch mit. So besitze ich schließlich einen Twitter-Account, nutze die Plattform Letterboxd als Datenbank zum Dokumentieren bereits von mir gesehenen Filmen, oder die Plattform Discogs zum Verwalten meiner Musik-CD-Sammlung.
Vor vielen Jahren konnterte ein nun bereits ehemaliger Arbeitskollege von mir auf meine Aussage, dass „Twitter kein Soziales Netzwerk ist“, mit: „Twitter ist ein assoziales Netzwerk!“ – Stimmt, denn in gewisser Weise hatte er damit auch Recht gehabt. Denn letztendlich wird ein Kommunikationskanal nur zu dem was der überwiegende Teil der Nutzer bereits ausmacht, und mit der Zeit bildet sich für jedes Individium die eigene sogenannte Echokammer.

Nun ist es so, dass ich mich bei Facebook – dem nach wie vor derzeitg größtem „sozialen Netzwerk“ im Internet – immer noch nicht registriert und somit auch keinen Account erstellt habe. Da ich aber sehr gerne Podcasts höre, bekomme ich durch deren Gespräche über Bande mit, was bei Facebook so mit die vorherrschenden Themen sind, aber auch wie sich Facebook aus deren Sicht entwickelt hat. Denn obwohl ich nicht selber auf Facebook agiere, lebe ich bereits innerhalb einer Filterblase in diesem Facebook. Nämlich der, die es auch gleichzeitig schrecklich und abstoßend finden und es am liebsten für Verboten erklärt haben möchten.
In der Wrintheit-Podcastfolge WR901 finden Holgi und Alexandra aus meiner Sicht betrachtet die schönste Metapher zu Facebook, wie es sich als Außenstehenden darbietet.:

Facebook, das ist so, als wenn du in eine große Papiermülltonne kletterst und da so herum wühlst. Und ja! – Hin und wieder findest du etwas interessantes, wie zum Beispiel einen Brief von Tante Berta oder so. Aber das meiste was du da findest, sind Sachen die jeder normale Mensch wegwirft. Und wenn du wirklich die Motivation hast was interessantes zu lesen zu haben, dann gehst du um die Ecke und gehst in die öffentliche Bibliothek. Und da findest du auch gute Inhalte, ohne stundenlang im Müll herum wühlen zu müssen.

Im übrigen finde ich diese Aussage gleichzeitig als ein gutes Plädoyer sich in der örtlichen und öffentlichen Stadtbibliothek anzumelden.

Soziale Netzwerke – das sind für mich keine Kommunikationskanäle in einem Computernetzwerk, sondern das Knüpfen von Kontakten mit Menschen aus dem realen alltäglichen Umfeld wie: Die Arbeitsstelle mit den Arbeitskollegen. Die Familie. Die Ärzte, egal ob niedergelassen oder ein ganzes Krankenhaus mit Pflegern, Physiotherapeuten und Sozialdienst. Ämter und Behörden wie das Versorgungsamt. Die Kirchengemeinde oder ein Verein. Ein soziales Netz kann sogar das Büdchen um die Ecke sein.

Update 15.04.2019 01:50 Uhr

Als Nachtrag fiel mir noch folgende witzige Situation ein.:

Vor vielen Jahren habe ich die Unterhaltung von ein paar Arbeitskollegen mitverfolgt, wie diese sich darüber austauschten, ob sie sich bei den solzialen Netzwerken werkenntwen und Facebook registriert haben und wer aus der Belegschaft dort noch zu finden ist. Auf die Frage, ob ich den auch bei werkenntwenn, Facebook oder anderen Netzwerken sei, antwortete ich, dass ich lediglich Twitter nutze, und Twitter aber jetzt weniger ein „Soziales Netzwerk“ ist. Darauf bekam ich dann nur die Reaktion: „Stimmt, Twitter ist asozial!“ – Und wie das so ist: Überall steckt ein Körnchen Wahrheit.

Tatsächlich habe ich mich gut ein halbes Jahr nach der Unterhaltung zur Wiedererlangung eines sehr persönlichen Kontaktes bei werkenntwen registriert. Den Vorsatz die Löschung meines Profiles zu beauftragen, musste ich letztendlich nicht mehr umsetzen, da im Juni 2014 der Betrieb von werkenntwen offiziell eingestellt wurde.

Link: Mein Tweet darüber, dass Twitter ein asoziales Netzwerk sei

Christliche Werte

Ausgehend von dem erhöhten Zuzug von Flüchtlingen vor drei Jahren, ist vor allem aus dem konservativen bis eher rechten politischen Spektrum vermehrt zu vernehmen, dass Deutschland seine christlichen Werte verteidigen muss. In der ganzen Debatte um die christlichen Werte ist aber immer dann, wenn ich diese in den Medien verfolgt habe, nie erläutert worden was die Werte denn nun genau sind. Da ich persönlich durch mein Elternhaus aber auch nie Teil irgendeiner Glaubensgemeinschaft gewesen bin, fehlt mir leider das theologische Grundwissen dazu was sie denn nun genau sind. Zum Glück für mich hat Kabarettist Hagen Rether in der aktuellen Ausgabe seines Programms „Liebe“ mal die Frage gestellt und differenziert, wie wir die christlichen Werte verteidigen wollen oder gar müssen. Sind also nun die christlichen Werte für die Flüchtlinge und Einwanderer Deutschlands zu verteidigen, oder müssen die christlichen Werte gegen die Flüchtlinge und Einwanderer verteidigt werden? Es steht aber zu befürchten, dass die, die diese Verteidigung einfordern, sie nur als Vorwand ihrer eigenen Angst vor den Zuwanderern, Flüchtlingen und alles andere Fremde schieben. Nur eines steht fest: Diese Menschen kommen nicht nach Deutschland, um uns unsere Werte weg zu nehmen, sondern sind gerade in diesen Zeiten einmal mehr auf sie angewiesen.

Inhalt rechtspopulistischer Parteien

Thomas Brandt ist Sozialkundelehrer und erteilt dem Holgi in seinem wrint-Podcast hin und wieder mal Politikunterricht. In der Folge WR714 wird thematisch mal ein Exkurs nach Links gemacht. Dabei gibt Thomas Brandt in einem kleinen Seitenhieb auf die Rechten und den modernen rechtspopulistischen Parteien wie der Alternative für Deutschland folgende Analyse ab.:

Das Problem ist, dass dieses klassische Rechts heutzutage eigentlich nur noch für Konservativ steht. Früher stand das für nationalistisch und kaisertreu. … Der rechte Inhalt der AfD ist primär so eine Volksversteifung, die primär in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und im Jahre 2017 eigentlich nur noch funktioniert, weil es irgendwie eine pseudo-gekränkte Ehre von Menschen gibt, die nicht mehr den Zweiten Weltkrieg erlebt haben.

Auch ich finde: Schön formuliert!