Netzwerk-Bridge unter Linux mit TUN/TAP

Seit längerem trage ich bereits das Projekt in meinem Kopf herum, einen Mainframe-Computer der VAX-Reihe von Digital Equipment Corporation (kurz DEC) zu emulieren und auf diesem emulierten System wiederum das auch von DEC dazu entwickelte ‚Virtual Memory System‘ (kurz VMS später OpenVMS) als Betriebssystem zu installieren um damit ein wenig herum zu spielen. Ich habe aber bereits NetBSD, das ebenfalls von DEC entwickelte und proprietäre Unix Ultrix, als auch OpenVMS auf die emulierte Maschine kurz installiert. Nur waren diese Unternhmungen eher halbherzig, denn eine wichtige Komponente hatte ich bisher nie mit einbezogen. Nämlich die Netzwerkfähigkeit eines dieser Systeme. Ohne Netzwerk ist so eine emulierte Maschine zwar schön zum anschauen und herum probieren, aber sie verharrt weiterhin als eine Art Insellösung, wie früher, als die Computer in den häuslichen Wohnstuben noch nicht mit einem (Drahtlos-) Netzwerk verbunden waren und selbst das Internet mittels eines Modemzugangs noch teuer und keine Selbstveständlichkeit waren. Erst die Kommunikation von Computern untereinander macht sie flexibel und nochmals interessanter. Mit einer Netzwerkanbindung lassen sich Betriebssystem und Programme updaten oder gar upgraden, Dateien und Nachrichten hin und her übertragen und eigene Dienste anbieten.

Die Möglichkeit der Netzwerkkonnektivität ist aus meiner Sicht zumindest bei der Desktop-Virtualisierung eine recht einfache Sache. Denn die VMWare’s, Parallels und VirtualBox’es dieser Welt richten während ihrer Installation eine Netzwerkbridge in Software für das Wirtssystems automatisch mit ein, da sie die nötigen Treiber bereits mitbringen. So kann für eine virtuelle Maschine der Bridge-Modus zum direkten Zugriff auf ein physikalisches Netz, ein geteiltes Subnet mit NAT für mehrere virtuelle Maschinen untereinander oder eine Peer-To-Peer Verbindung zum Wirtssystem angeboten werden.

Bei der Emulationssoftware simh ist das etwas anders. Das Programm bringt keinen eigenen Treiber für eine Netzwerkbridge mit. Das Programm selber ist zwar netzwerkfähig, aber es ist nötig einen virtuellen Netzwerk-Kernel-Treiber wie TUN/TAP zu installieren, um die Netzwerkgeräte zu simulieren.

TUN simuliert dabei ein Ende-zu-Ende-Netzwerkgerät (ISO OSI-Schicht 3) und kommuniziert mit IP-Paketen mit der Software, während TAP eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung mittels Ethernet-Gerät simuliert (ISO OSI-Schicht 2) und über Ethernet-Frames mit der Software kommuniziert.

In meinem DokuWiki habe ich einen ersten Workaround zur Erstellung einer Netzwerk-Bridge unter Linux mit TUN/TAP erstellt.:
Netzwerk-Bridge mit TUN/TAP für eine Computer-Emulation

Links:
TUN/TAP (engl. Wikipedia)
TUN/TAP (Projektseite auf source forge)
SIMH (dt. Wikipedia)
DEC VAX (engl. Wikipedia)
DEC OpenVMS (engl. Wikipedia)
Ultrix (engl. Wikipedia)
NetBSD (dt. Wikipedia)

Unser kurzes Leben

Wie rennt doch die Uhr ohne sich zu eilen,
mit solcher Sicherheit dass sie Jahre verschlingt.
Die Tage sind kleine vergängliche Trauben,
die Monate abgelöst von der Zeit verblassen.
Niemand vermochte das fliehender Wasser aufzuhalten,
man hielt es nicht mit Liebe, nicht mit Gedanken auf.
Weiter floss es, weiter zwischen Sonne und Menschen.

„Unser kurzes Leben“ – Brigitte Reimann

Am vergangenen Wochenende kam im Mitteldeutschen Rundfunk die DDR-Literaturverfilmung „Unser kurzes Leben“ nach dem gleichnamigen Roman von Brigitte Reimann. Eine schöne, unterhaltsame und angenehme Geschichte. Und aus diesem Film stammt dieses kleine Gedicht über die Zeit.

Links:
Film „Unser kurzes Leben“ (dt. Wikipedia)
Brigitte Reimann (dt. Wikipedia)

Untergang der Titanic

Irgendwann im Spätsommer des letzten Jahres habe ich mit meinem kleinen DVB-T-/DVB-C-USB-Stick gegen Nachmittag das Programm der ARD laufen lassen. Dabei lief die seit mehreren Jahren für die ARD produzierte Dokumentationsserie „Verrückt nach Meer“. Ich bin ehrlich, denn dieses Programmformat ist absolut unterhalb meines Anspruchs an den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, doch ich wollte etwas Geräuschberieselung im Hintergrund, während ich am Computer saß.

Irgendwann habe ich währenddessen akkustich mitbekommen, dass der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes – ich weiß aber leider nicht mehr, wie er hieß und auf welchem Schiff er der oberste Kommandant war – in einem kleinen Interview darüber berichtet hatte, dass er auf einer Kreuzfahrtreise von Europa nach New York mitten auf dem Atlantik südöstlich von Neufundland das Schiff plötzlich zum Stehen gebracht habe. Er erzählte, dass er direkt nach diesem „Manöver“ von einigen Gästen angesprochen wurde, da diese das sofort bemerkten und eher Sorge hatten, dass etwas passiert sei, was die entspannte Überfahrt an die USA-Ostküste behindere. Der Kapitän beruhigte erstmal und sprach, dass er recht bald eine Durchsage auf dem gesamten Schiff über den Grund des unerwarteten Halts auf hoher See an Crew und Passagiere machen werde.
Es stellte sich nämlich heraus, dass es sich um die nautische Position im Nordatlantik handelte, an der die durch ihren Untergang berühmt gewordene Titanic am 14. April 1912 nach einem Zusammenstoß mit einem Eisberg der Arktis auf ihrer Jungfernfahrt sank. Dabei wurde die Titanic als Transatlantik-Liner schon während der Planungs- und Bauphase als das größte und unsinkbare Schiff seiner Zeit betitelt.
Der Kapitän in der Fernseh-Dokumentation beabsichtigte mit dem Stopp mitten auf dem Atlantik, und derselben Schifffahrts-Route auf der Kreuzfahrt, die ausschließlich zum Vergnügen, Erholung und Urlaub gedacht ist, eine kurze Andacht, für die Menschen, die bei dieser Katastrophe ihr Leben verloren und mit der Titanic in den kalten Atlantik versanken.

Es ist wichtig sich klar zu machen, dass das Unglück der Titanic zu einer Zeit stattfand, als es noch keinen Reiseflugverkehr gab. Es fand zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Wettbewerb um das Blaue Band statt, welches der Reederei immer wieder neu zugesprochen wurde, welche einen neuen Rekord für die schnellere Überfahrt zwischen Europa und den USA gelang. Damals dienten die Schiffsreisen zwischen den Kontinenten eher selten als Vergnügen. Für viele Menschen war die Schiffsreise sowohl Hoffnung und die Möglichkeit, aus Europa in die noch neue Welt Nordamerikas zu immigrieren, in der Hoffnung, ein besseres Leben sich dort aufbauen zu können und den prekären Zuständen Europas zu fliehen.
Nach der Andacht nahm der Kapitän des Kreuzfahrtschiffs die Fahrt wieder auf.

Mich hat diese Anekdote berührt, weil ich als Kreuzfahrturlauber mit so einem Manöver auf hoher See auch absolut nicht gerechnet hätte. Dennoch war der Untergang der Titanic als Katastrophe ein wichtiges Ereignis. So wurden im Seerecht Änderungen auf den Weg gebracht, die es verhindern sollen, dass sich Katastrophen wie die des Untergangs der Titanic nicht wiederholen sollen.
Was ich allerdings sehr grenzwertig empfinde, ist, dass im Nachmittagsprogramm der Kreuzfahrttourismus völlig unreflektiert und nur einseitig positiv als Unterhaltung thematisiert wird. Es ist inzwischen klar, diese Form des Tourismus ökonomisch und ökologisch für weitreichende Schäden verantwortlich ist.

Links:
Verrückt nach Meer (Wikipedia)
RMS Titanic (Wikipedia)

Corona-Krise

Aufgrund der weltweit pandemischem Verbreitung des Corona-Virus wurde hierzulande die Bevölkerung zumindest darum gebeten, sich so wenig wie möglich in der Öffentlichkeit aufzuhalten und keine Menschenansammlungen zu bilden. Außerdem wurde der Einzelhandel bis auf Drogerien und den Supermärkten heruntergefahren, von den Dienstleistungen wie Friseure, Nagelpflege, Massage und Fitness-Studios wegen der Körperkontakte mal ganz zu schweigen.
Das Corona-Virus bedeutet für die Zivilgesellschaften nicht nur insofern eine Krise, als dass die Gesundheit oder das Leben von Menschen auf dem Spiel steht, sondern auch das Leben von Personen die nicht von dem Virus selber betroffen sind, auf den Kopf gestellt ist.
Wer kann, soll nun von zu aus Hause arbeiten. Plötzlich werden die Schulen außerhalb der Ferienzeiten für die meisten Schüler geschlossen und diese sollen zu Hause unter zu Hilfenahme des Internets ihren Lernstoff durcharbeiten. Auf einmal steigt die tägliche Dauer der sozialen Interaktion von Familien von wenigen Stunden auf fast den ganzen Tag. Freizeitgestaltung in der Öffentlichkeit in Form von Vereinen, Volksfesten und jeglichen kulturellen Angeboten sind untersagt. Es entsteht für die Menschen ein neuer, unbekannter struktureller Rahmen des Daseins.
Aus diesen psychosozialen Veränderungen können weitere Krisensituationen wie soziale Isolationen entstehen, oder das berufliche und damit finanzielle Existenzen zerstört werden.

Psychosozialer Dienst Frankfurt am Main – Höchst

Aber aufgrund dieser Maßnahmen soll und wird eine Sensibilität geschaffen, in der so viele Menschen wie möglich vor dem Virus geschützt werden sollen. Auch kristallisiert sich aus der Erhöhung der klinisch behandlungsbedürftigen Infektionspatienten die Schwächen unserer arbeitsteiligen Gesellschaften heraus. Blicke auf andere Länder und Kulturen und wie diese mit der derzeitigen Situation und in früheren Zeiten mit infektiösen Erkrankungen umgingen, können den eigenen kulturellen und nationalen Horizont deutlich erweitern.
Zum Beispiel ist es meiner Beobachtung nach zumindest in Japan üblich, dass Menschen die selbst nur mit einer Erkältung, viralen Infekt oder eine Grippeinfektion nur dann sich in die Öffentlichkeit bewegen, wenn sie einen Mundschutz tragen, aus Höflichkeit den Mitmenschen gegenüber, diese nicht durch die Tröpfcheninfektion zusätzlich noch zu infizieren.

Eine andere Sache ist: Wir haben jetzt den Anlass dazu, mal wieder ernsthaft darüber nachzudenken, eben nicht nur Berufsgruppen ausreichend zu entlohnen, die für die Erhöhung der Produktion für wirtschaftliches Wachstum zuständig sind, sondern die Menschen würdigen die sich für die soziale Reproduktion der Mitmenschen einsetzen. Sprich also: Ärzte, Pfleger, Sozialarbeiter oder Lehrer.
Diese Krise bietet also auch das Vorhandensein von Möglichkeiten!

Individuelles ISO-Image unter macOS erstellen

Im Zuge meines Vorhabens dass ich mir nach langer Zeit wieder ein MS-DOS virtualisiert habe, stand ich auch wieder vor dem Problem ein individuelles ISO-CD-Image mit Computerdateien unter macOS zu erstellen. Im graphischen Programm ‚Disk Utility‘ (dt.: Festplattendienstprogramm) ist dies leider nicht direkt möglich. Allerdings muss im ‚Disk Utility‘ über das Menü ‚File‚ -> ‚New Image‚ -> ‚Blank Image …‚ ein leeres Image erstellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass im Dialogfenster unter ‚Partitions‘ ‚CD/DVD‘ und bei ‚Image Format‘ ‚DVD/CD-Master‘ als Optionen ausgewählt sind.

Somit ist erst einmal ein Image mit der Dateierweiterung .cdr erstellt, das mit Dateien gefüllt werden kann. Um daraus nun ein CD-ROM-konformes ISO-Image zu erstellen, ist das Kommandozeilenprogramm hdiutil nötig.

Der Befehl lautet:

hdiutil makehybrid -iso -o CD-ROM.ISO CD-ROM.cdr

Bei der Benennung der Output-Datei ist es aber nicht nötig .ISO als Dateierweiterung an zu hängen, da hdiutil dies automatisch tut.

Links:
Einrichten eines virtualisierten MS-DOS Systems (eigener Blogartikel)
ISO 9660 (dt. Wikipedia)