Peer-To-Peer ist gut für’s Geschäft

In der letzten Zeit war ich vermehrt mal wieder entweder Zeuge oder habe mich selbst an Diskussionen über die Moral vom illegalen Musikdownload beteiligt. Ich will es direkt mal so raus sagen: Auch wenn es gegenüber Musikern, die mit ihrer Handwerk oder ihrer Kunst keinen so weiteren Bekanntheitsgrad haben und deshalb aus diesem oder auch anderen Gründen keine so große finanzielle Wertschöpfung für sich beanspruchen können, absolut unfair ist. So ist es für mich dennoch sehr wichtig, dass ich durch die Filesharing-Technologien, wie etwa eDonkey oder BitTorrent, sehr schnell, bequem und kostenfrei Zugang zu Urheberrechtlichen Content wie zum Beispiel Musik erhalte.

So hatte ich nämlich schon zweimal den Fall, dass ich mir durch das Downloaden zweier Alben von unterschiedlichen deutschsprachigen Bands, deren Musik in Ruhe anhören und für meinen Geschmack gemäß beurteilen konnte, nachdem ich in beiden dieser Fälle eine Single-Auskpopplung zuvor im Radio gehört hatte und somit zu dem Schluss kam, das auch beide Langspielveröffentlichungen diesen vollkommen Entsprachen.
In einem weiteren Fall war es mir nicht mehr möglich eine CD zu kaufen ohne sie im Vorfeld mal angehört zu haben, da sie bereits nach sieben Jahren aus dem Katalog heraus genommen wurde und es somit auch keine Möglichkeit mehr gibt, sie noch nach zu bestellen. Letztendlich musste ich mir das Album also mit Hilfe von BitTorrent herunterladen, um überhaupt schonmal eine Möglichkeit zu besitzen sie anhören zu können bis ich vielleicht mal irgendwann dennoch das Glück habe, sie über einen Händler nach zu erwerben.
Und dann war noch das mit dem uralten Demotape einer eher regional bekannten Band aus meiner Heimatstadt. Eben diese hatte nämlich mit Beginn ihrer Kariere zu Beginn der 1990er Jahre einige Demotapes über ein örtliches Tonstudio auch nur in einer gewissen Anzahl produzieren lassen. Die Kopie einer dieser Kassette – welche meine Schwester auch wiederum nur als eine überspielte Kassettenkopie einer anderen mal bekam – war nämlich mit der Tonqualität so dermaßen am Ende, dass ich mit meinen begrenzten Mitteln mich nicht mehr in der Lage sah, dort etwas nach zu bearbeiten als dass man sich am Ende ein Resultat auch mit Genuss anhören hätte können. Eine entsprechende e-Mail direkt an die Musiker brachte nur die lapidare Antwort, das ich mich dann schon selber an andere Fans wenden solle, um irgendeine qualitativ bessere Kopie auf zu treiben, da wohl auch die Band selbst nicht mehr über einen Zugang zu entsprechenden Quellen verfüge. Aus Neugier gab ich mal den Namen der Gruppe über eMule als Suchbegriff im eDonkey-Netzwerk ein – und sie da – als Treffer gab es doch tatsächlich einen weiteren User, der über eine brauchbare komprimierte Kopie verfügte und sie auch zum Sharing anbot. Da es aber nur einen gab, ist es wohl ganz klar, das der Download dann doch sich über sehr, sehr viele Tage hinwegstreckte, bis er vollzogene war.

Wenn mir also eine Musik oder Platte gefällt, dann kaufe ich sie mir. Und das hat mehrere Gründe: Erstens will man sich dann ja auch mit dem Gesamtwerk auseinandersetzen können. Zweitens hege ich die Angewohnheit, dass ich jede Audiodatei die als mp3-Datei auf der Computerfestplatte abgespeichert werden soll, erst einmal mit einem Audioeditor nachbearbeitet wird, bevor ich sie in einen entsprechenden Ordner ablege, damit alle Dateien möglichst ein einer einheitlichen Qualität vorhanden sind. So soll des weiteren auch vermieden werden, dass ich bis auf wenige begründete Ausnahmen keine Titel sowohl im Computerlesbaren mp3-Format als auch auf Audio-CD vorhanden habe. Dies zeigt – obwohl ich bereits eine kleine beachtliche Sammlung an mp3-Daten mein eigen nennen kann, dieses komprimierte Format dann doch in meiner Wertschöpfung eher eine unter geordnete Rolle spielt.

Blos warum erzähle ich das alles? Denn irgendwie scheint die Downloaderei auf Dauer in gewissen Punkten doch nicht so gut zu sein. Neulich wollte ich mir mal wieder einen Titel einer amerikanischen Rockband herunterladen. Als sowohl das eDonkey- als auch das Gnutella-Netzwerk keine qualitativ gescheiten Treffer erzielten, entschied ich mich kurzerhand dazu über, mir das Album welchen den Titel beinhaltet, über BitTorrent herunter zu laden. Na ja – wenn man mal schon das ganze Album hat, schadet es ja bestimmt nicht, dieses sich auch mal vollständig anzuhören. Treffer! Und wieder habe ich eine Platte gefunden, bei der einem beim anhören von vorne bis hinten nicht langweilig wird. Das Fazit ist: Bevor ich mich erst einmal wieder für Stunden an den Computer hinsetze, umkodiere und das Verzeichnis neu sortiere – lieber in den nächst gelegenen Plattenladen laufen und kaufen.

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Weniger ist nicht ganz mehr

Ich bin ja echt froh, dass ich erst einmal auf 3 Computer heruntergekommen bin. Dabei dient mein MacBook nicht wie bisher nur als gelegentlicher Mobilechner, sonder auch erst einmal auf nicht absehbare Zeit als Desktopersatz für zu Hause. Das ist zwar einerseits sehr vorteilhaft, da man seinen relevanten Content nicht mehr auf mehrere Rechner so verstreut. Aber andererseits ist es für mich auch irgendwie doch ein ganz schönes herumgefummel an Kabeln auf dem Tisch. Da ich nämlich keinen WLAN-Router habe, muss ich jedes mal wenn ich in das Internet will ein Ethernetkabel stöpseln. Hinzu kommt noch ein USB-Kabel für die Maus, ein Audiokabel für externe Lautsprecher – die internen in einem 13″ MacBook sind nämlich nicht gerade der Kracher – das VGA-Kabel für das zusätzliche 19″ Display und last but not least, wenn der Saft alle wird, der Megsafe-Adapter vom Netzteil. Der Stein des Weisen ist das also auch nicht gerade.
Neben dem Apple-Laptop habe ich zur Zeit ja noch das kleine Alix und den kleinen HP Büro-Desktop stehen, welcher nur mal ab und zu als technologische Brücke oder zu Testzwecken dient.

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TV ist out

Vor knapp einem Jahr habe ich damit aufgehört Fernsehen zu schauen. Dies wahr, wie ich finde, eine absolute Befreiung. Selbst ungefähr drei Monate zuvor hatte ich schon damit begonnen, abgesehen von der des Senders Pro Sieben ausgestrahlten Zeichentrickserie Die Simpsons, nur noch das öffentlich-rechtliche Programm zu schauen, da das werbefinanzierte Fernsehen eh nur noch zum grössten Teil aus Schrott besteht. Zu den letzten Weihnachtsfeiertagen und Silvester hatte ich mich dann aber doch mal wieder dazu durchgerungen meine TV-Karte im PC wieder zu reaktivieren. Es gab nämlich nichts schöneres als zu Hause vor dem Filzlatschenkino herum zu dösen, während es draussen nass, kalt, grau ist und sowieso nichts passiert. Ganz nett, mal wieder so ein paar Filmschinken gesehen zu haben. Egal ob Hollywood-Klassiker aus den 60ern mit Marlon Brando oder ein drittklassischer Horrorfilm von 1979. Ich hätte auch nicht geglaubt, dass die im NDR gezeigten Volksbühnenstücke in Dialekt recht amüsant statt langweilig sein können. Mit Beginn des neuen Jahr habe ich dann doch wieder nur gelegentlich für die Simpsons zur Fernbedienung gegriffen.
Um ehrlich zu sein, ist mir das Fernsehen, wie man es seither kennt und nutzt, doch inzwischen ziemlich unterirdisch. Dass man sich nämlich immernoch dabei einem Zeitdiktat unterwerfen muss und zum Teil mit penetranter Werbung bombardiert wird. Von der Qualität der werbefinanzierten mal ganz abzusehen. Das soll jetzt aber zum Glück nicht heißen, dass das Fernsehen perse schlecht ist. Denn gerade die öffentlich-rechtlichen Anstalten bieten meiner Meinung nach ein sehr qualitativ hochwertiges und informatives Programm. Darunter zählen die Sender arte, 3sat und Phoenix. Aber auch einzelne Sendungen wie der ARD-Weltspiegel oder Quarks & Co sind zu empfehlen. Eine absolute Perle an Reportagen bietet das ZDF mit der Reihe „Vor 30 Jahren“, welche zwar leider immer extrem spät in der Nacht läuft aber wie der Name schon vermuten lässt, Reportagen aus dem Archiv kramt die zum derzeitigen Sendezeitpunkt schon dreissig Jahre alt sind und somit einen Blick der Korrespondenten und Reporter von damals liefert.
Da ich meinen grossen Allround-PC mitsamt der analogen TV-Karte vor zwei Wochen abgegeben habe, steht mir abgesehen von dem Kabelanschluss, technisch somit keine Möglichkeit mehr, Broadcast im klassischen Sinne zu konsumieren. Aber auch hier kann ich dennoch dank der Weiterentwicklungsfähigkeit des öffentlichen Rundfunk von deren Programmangebot partizipieren. Denn durch das Podcasting kann man schliesslich viele Programme mit Hilfe des Internets Zeit- und Ortsunabhängig ansehen. Zudem landen viele Sendungen und Reportagen auf Videoportale wie Youtube oder Google-Video, auf die man dank diverser Blog’s wie dem vom Holgi hingewiesen wird.

MacBook vs. Netbook

Nachdem ich gestern mal in ein weiteres neues Podcast-Project des Herrn Pritlove mit dem Thema Netbooks hinein gehört habe, ist mir folgende Überlegung durch den Kopf gegangen.
Währe nämlich dieser ganze Hype um die Dinger wie er derzeit stattfindet schon vor gut zwei Jahren gewesen, ich hätte ich mir mit höchster Wahrscheinlichkeit so ein Teil gekauft. Mein Favorit währe von den jetzt aktuellen Geräten das von Lenovo gewesen, da es direkt mit einem vorinstalliertem Linux und einer Festplatte vertrieben wird. Gut – ein Suse Linux Enterprise ist jetzt nicht das, was man als ein Linux nennen und benutzen möchte. Aber es zeigt, das man – wie jüngst jemand in meiner Selbsthilfegruppe berichtet hatte – auf dem Teil so ziemlich stressfrei ein Debian-Derivat darauf installieren kann und alles funktioniert.
Doch wie so oft im Leben kommt es ja meistens ja immer anders und bekanntlich selten wie man denkt. Da es schlicht und ergreifend zu dieser Zeit diesen Markt noch nicht gegeben hat, habe ich mich also bei einem mobilen Computer nur für einen Laptop entscheiden können. Das dies eine gute Entscheidung wahr und ist, wird immer erst dann einem klar, wenn man für irgendwelche Desktopanwendungen nichts anderes zur Verfügung hat und auch in Frage kommt. Sei es irgendwelchen Scheisse im Browser eingeben, längere Texte tippen oder irgendwas im Bereich Unterhaltung und Audiobearbeitung. Obwohl ich bei mir zu Hause noch die Möglichkeit habe, einen 19″ Bildschirm an zu schliessen, finde ich das Display des MacBook mit 13,3″ Bilddiagonale schon extrem Grenzwertig. Und obwohl ich schon relativ kleine Hände habe, wäre mir die Tastatur eines 10 Zoll Netbook’s viel zu klein und unergonomisch.
Ausserdem ist so ein Apple-Computer allein schon vom Hardware-Design sowieso viel geiler als andere.

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