Eine Geschichte zur Geschichte der Rohrpost

Die Vergangenheit hat mich schon ein paarmal gelehrt, dass ich in gutklingenden Sendungstiteln von Podcasts nicht zu viele Erwartungen reinstecken darf. Es gab schon einige Sendungen mit technischen Themen, die mich sehr interessierten oder interessant klangen, aber das darin geführte Gespräch mich dann doch eher langweilte. Andererseits gab es dann doch schon viele Themen, bei denen die Beschreibungen langweilig klangen oder ich überhaupt keinen Bezug zu dem Thema hegte, aber es zum Glück nur wenig Mut benötigte, sich auf die Sendung einzulassen und am Ende viel Unterhaltung mit Erkenntnisgewinn bei mir hängen blieb. In der Folge 220 des Zeitsprung-Podcasts war das zum Glück nicht so. Diesmal habe ich alles richtig gemacht. Die Geschichte der Rohrpost klang für mich schon immer interessant und nach vorfreudiger Erwartung wurde ich mit neuen Aspekten und Erkenntnissen in der geschichtlichen Erforschung zur Entwicklung der Rohrpost belohnt.

Darin wird nämlich unter anderem darüber gesprochen, dass die Realisierung einer mit Luftdruck angetriebenen U-Bahn unter dem New Yorker Stadtteil Manhatten nach langen Warten auf eine Konzession am Ende aus dem selben Grund scheiterte, wie die Realisierung einer Rohrpost zum Transportieren von Leichen zum Wiener Zentralfriedhof. Oder dass das am längsten betriebene Rohrpostsystem im Zuständigkeitsbereich einer Stadt oder Postbehörde noch bis in die 1980er Jahre betrieben wurde. Doch dies war aber nicht das vollständige Aus der Rohrposttechnologie zum Transportieren von Schriftstücken als Nachrichten, Dokumenten oder kleinen Gütern. In größeren Unternehmen und öffentlichen Einrichtung wird die Rohrpost bis heute genutzt. Ich selber habe zumindestens bis kurz nach der Jahrtausendwende in einem Einkaufsgroßmarkt der Kette real™ in Erfurt miterleben können, wie mittels Rohrpost Zahlungsbelege und Dokumente für kaufmännische Prozesse zwischen den einzelnen Kassen und der Marktverwaltung – beziehungsweise Buchhaltung – in knapp zehn Zentimetern im Durchschnitt messenden Kunststoffbehältern versendet wurden.

Nicht zu vergessen, dass ich zu Beginn der 1990er Jahre die deutsche Puppenspielserie „Hallo Spencer“ regelmäßig und gern mir anschaute. Auch dort diente zur Kommunikation der Figuren untereinander ein Rohrpostsystem.

Links:
Zeitsprung-Folge ZS220: Eine kurze Geschichte der Rohrpost
Rohrpost (dt. Wikipedia-Artikel)
Hallo Spencer (dt. Wikipedia-Artikel)

Besonderer FooBar mit der Post

Bei einer Unterhaltung in meinem Bekanntenkreis haben sich besondere witzige Geschichten zum Thema (Deutsche) Post ergeben. Meine war eine über den von mir ausgelösten Nachsendeauftrag bei meinem Wohnungsumzug vor zwei Jahren.

Ich habe wenige Tage bevor mein Mietvertrag der alten Wohnung endgültig gekündigt war, einen Nachsendeantrag über die minimalen nächsten sechs Monate bei der Deutschen Post in Auftrag gestellt. Dies hat auch funktioniert. Alle Post, die an mich adressiert war und sofern dies meine Wille war, dass die Absender meine neue postalische Adresse auch erfahren und benutzen sollen, hat mich erreicht. Sofern war das für mich die technische Bestätigung, dass der von mir in Auftrag gegebene Nachsendeauftrag ausgeführt wird.
Womit ich aber nicht gerechnet hatte, dass die Post dafür einen Brief im Normalfall an die noch alte postalische Adresse als Bestätigung für diesen Auftrag sendet. Aus irgendwelchen Gründen blieb dieser aber für mehrere Monaten irgendwo auf der Strecke und erreichte mich erst nach Ablauf meiner Nachsendefrist an meiner neuen postalischen Adresse. – Natürlich als Nachsendung.