Hexen II

Mit fünfzehn Jahren begeistert von First-Person-Shootern im allgemeinen und den Veröffentlichungen von id Software im Speziellen, habe ich mir das von Raven Software entwickelte Hexen II von meinem Taschengeld nach einer Klassenfahrt-Rückerstattung im Frühjahr 1998 gekauft. Ein Ego-Shooter technisch basierend auf der ersten Quake-Engine mit leichten Rollenspielelementen hatte es mich gereizt spielen zu wollen. Aber mangels eines eigenen für das Spiel leistungsfähigen Computers, konnte ich es immer nur auf fremden Systemen für nicht länger als zwei Abende anspielen, sodass ich auch nicht über den ersten, – für Rollenspiele typisch – mittelalterlich anmutenden Kontinent Blackmarsh hinauskam. Als ich dann endlich mir einen eigenen Computer zugelegt hatte, auf dem Hexen II auch flüssig spielbar gewesen wäre, verlor ich aufgrund der dann doch stark überholten Spiele-Engine und Grafik das Interesse daran. Mit der Doomsday Engine für Intel-basierende Macs hatte ich mich vor acht, neun Jahren dann doch durch Hexen II vollständig durch geballert.

Da ich aber nun seit geraumer Zeit wieder ein aus Scrapyard-Teilen zusammengeschusterten Pentium II System mit einer Creative Voodoo 2 Grafikbeschleunigerkarte besitze, wollte ich es nun doch einmal vollständig wieder auf einigermaßen authentischer Hardware durchspielen.
Bei Hexen II reist man mit seiner Spielfigur auf vier unterschiedlichen Kontinenten, die unterschiedlichen historischen Zeit- und Kulturräumen nachempfunden sind: das mittelalterliche Europa in Blackmarsh, Mesoamerika in Mazaera, das Alte Ägypten in Thysis und die griechisch-römische Antike in Septimus. Nach dem Sieg über die Generäle trifft der Spieler in Blackmarsh auf Eidolon selbst und muss ihn in seiner Kathedrale besiegen.

Da ich mir schließlich in den letzten Tagen nach längerer Zeit erneut einen Gesamteindruck über alle Missionen im Spiel gemacht habe, hier mein Fazit: Blackmarsh ist für mich optisch die am ansprechendste Welt, in der die integrierten Rollenspielanteile ebenso gefühlt am ausgeprägtesten sind. Es ist aber schließlich auch die Welt, mit der ich mich aus Gründen auch am meisten beschäftigt habe. Am wenigsten hatte mich hingegen Thysis angesprochen, da ich Level-Landschaften im Kontext vom alten Ägypten, sowie Pyramiden im allgemeinen eher langweilig finde. Wie bereits zu Anfangs erwähnt, hat mich Hexen II basierend auf der ersten Quake-Engine als fünfzehner noch fasziniert und begeistert, empfinde ich das Spielprinzip heute als sehr eintönig. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass ich vor zwei Jahren mit The Elder Scrolls: Oblivion zum ersten mal ein richtiges Rollenspiel gespielt habe, wo viel mehr Abwechslung und Spieltiefe vorhanden sind.

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