Team QuickSnap – erste Ergebnisse

Im Frühling 2017 hatte ich ja das Projekt ‚Team QuickSnap‘ ins Leben gerufen und die 2er-Packung mit Einweg-Kamera QuickSnap von Fujifilm gekauft. Hintergrund war das Erstellen von Schnappschüssen im Alltag, den belichteten Film lange nach dem empfohlenem Datum entwickeln zu lassen, um dann zu sehen, welche Farben entstehen, weil sich die Chemie des alternden Films verändert. In meinem Blogbeitrag von Mai 2017 hatte ich bereits über diese Intention geschrieben.

Im vergangenen Juni war nun die erste Einwegkamera der 2er-Packung voll geknipst und ich habe den Film dieser neulich über ein professionelles Fotolabor entwickeln, sowie auch Abzüge erstellen lassen.
Mit dem Ergebnis bin ich jetzt allerdings nicht zufrieden, weil die Bilder und deren Farben von den Abzügen nicht so unerwartet anders ausgefallen sind als erhofft.
Von den auf der Kamera versprochenen 27 Bildern wurden nur 21 tatsächlich entwickelt und auch Abzüge erstellt. Hat hier das beauftragte Fotolabor etwa bereits eine Vorauswahl erstellt, und die Bilder, die so schlecht oder erst gar nicht belichtet wurden, bereits in der weiteren Bearbeitung weggelassen? Die Körnigkeit der Bilder im 35 Millimeter Kleinbildformat ist deutlich zu sehen. Auf einigen Abzügen sind auch Lichtschäden erkennbar. Dennoch sind die Farben im Wesentlichen noch im realistischen Bereich, sodass die Motive auf den Abzügen immer noch natürlich wirken.
Eine bekannte Person von mir meinte, nachdem ich ihr meine Intension mit der analogen Kleinbildfotografie geschildert habe, dass ein belichteter Film vor dem Entwickeln deutlich mehr als zehn Jahre nach dem Ablaufen des Verfallsdatums erst liegen muss, bis sich auch an den Farben durch die veränderte Chemie etwas sichtbar verändert. Das erste Foto auf der ersten QuickSnap entstand vor acht Jahren direkt nach dem Kauf der Einwegkamera, wenige Wochen oder Monate vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums.
Die zweite QuickSnap werde ich wohl am besten, nachdem das letzte Bild belichtet wurde, nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums wenigstens zwölf bis fünfzehn Jahre – besser noch länger – vor dem Entwickeln liegen lassen.

Womit ich mich aber mit den Ergebnissen der ersten QuickSnap deutlich schwergetan habe, ist die Frage, mit welchen Einstellungen ich die Abzüge wieder digitalisiere? Mein Flachbettscanner bietet nativ eine maximale Auflösung von 600 x 600 dpi, sowie 1200 x 1200 dpi interpoliert. Bei den Abzügen im Kleinbildformat mit sichtbarer Körnung wären die 600 x 600 dpi mehr als ausreichend gewesen, aber ich war dann der Meinumg: Viel hilft viel! So waren dann auch mit jedem gescannten Abzug eine circa 60 Megabyte großes TIFF entstanden, weil ich kann mir ja dann erst einmal in aller Ruhe überlegen, in welche finale Auflösung, sowie Pixeldichte ich die Scans für das Archiv herunterskaliere. Und so lagen dann auch die unkomprimierten TIFF-Dateien ein dreiviertel Jahr auf meinem Computer. Schließlich hatte ich mir diese Woche dann doch den Ruck gegeben, weil im CCC-Ffm das Thema Analogfotografie aufkam, die Bilder auf etwas Erträgliches herunterzuskalieren. Da man glaube ich, bei der Körnung sowieso nicht in ein Bild so weit hineinzoomen möchte und ich persönlich nicht sehr auf große Monitore stehe, gebe ich mich nun mit einer Auflösung im Full-HD Bereich bei 300 dpi zufrieden. Die JPEGs haben nun eine Größe zwischen 600 Kilobyte und einem Megabyte. Sollten diese für genauere Betrachtungen zu grob-pixelig sein, können die Abzüge ja auch erneut eingescannt werden.

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Team QuickSnap

Angeregt von der WRINT-Folge WR681 zu Analogfotografie und Holgis eigenen Blogeintrag will ich es auch mal wieder mit der Analogfotografie versuchen. Wie von Holgi empfohlen, habe ich mir dazu Einwegkameras gekauft. Zwei Fujifilm QuickSnap mit Farbfilm und eine Ilford XP2 mit Schwarzweißfilm. Der Vorteil von den Einwegkameras ist, dass sie mit ihren Pocket-Format deutlich kleiner und leichter als meine zehn Jahre alte Bridge-Kamera sind. – Eine Panasonic DMC FZ-18. – Sie sind auch auf das wesentliche reduziert. Ein Sucher, ein kleines Blitzlicht und ein Rädchen um den Film für das nächste Bild vorzuspannen. Also weg von der ganzen Automatik, dem Autofokus, den unzähligen Programmen für die einzelnen Fotosituationen und der Speichermöglichkeit von hunderten (RAW-) Bildern auf SD-Karte. Ich muss mich mit meinen begrenzten 27 Bildern je Kamera wieder mehr auf das Motiv konzentrieren, da ich schlecht aufgenommene Bilder nicht mehr löschen kann. Der Vorteil für mich im Gegensatz zu den Programmen meiner digitalen Bridge-Kamera ist, dass das Motiv instantan mit Druck auf den Auslöser auf den Film belichtet wird und nicht noch ein bis zwei Sekunden der Autofokus nach justiert, was durch die überbeanspruchte Anspannung in meinen Händen dazu führt, dass mir das Bild am Ende doch etwas verwackelt. – Oder ich habe mich in der Vergangenheit einfach auch nur zu doof dazu angestellt.

Fujifilm Quicksnap und Ilford XP2-Appareil

Zudem will ich mit den Farbfilmen ein Experiment wagen. Nachdem ich sie belichtet habe, will ich sie noch einmal ungefähr zehn bis fünfzehn Jahre nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums liegen lassen, bevor ich sie zu Entwicklung bringe. – Als ich sie letzte Woche kaufte, war zumindest dieses schon einmal um zwei Monate überschritten. Da sich die organischen Stoffe auf dem Film mit der Zeit zersetzen, verändern sich so die Farben auf dem (belichteten) Bild. Mit etwas Glück bekommen die Bilder weiter unbeeinflusst sehr schöne Farbeffekte. – Je nachdem, welcher Farbkanal als erstes und in welcher Zeit kaputt geht. Ich habe den Tipp bekommen, dass dies schneller funktioniert, wenn die Kamera mit dem Film in einer relativ warmen Umgebung gelagert wird.

Bei dem Schwarzweißfilm wird wahrscheinlich das Problem sein, dass bei der Entwicklung in einem Schnell-Labor die Papierabzüge einen Rotstich bekommen werden, da diese für das Entwickeln den C41-Farbentwickler benutzen, der aber für den XP2-Film auch geeignet ist. – Sofern die Drogerien dann überhaupt noch den Service zum Entwickeln von Filmen anbieten. Oder es gibt noch ein Fotogeschäft, dass einen solchen Service explizit für Schwarzweißfotografien vielleicht noch anbietet. Ich bin mal gespannt.

Außerdem vergisst man über die Jahre auch, was man mit der Kamera so alles fotografiert hat. So entsteht am Ende eine tolle Wundertüte an Fotos, wenn ich diese gut zehn Jahre später zum ersten Mal in meinem Händen halte. Und wahrscheinlich werde ich mich über die vermutlich 3 von 27 Fotos, die je Film etwas geworden sind, mehr freuen als über die 75 von den 200 mit meiner Digitalkamera fotografierten.

So denn werde ich nun die Kameras voll knipsen und frühestens wenn der erste Film entwickelt wurde, hier dann an dieser Stelle darüber berichten. …