Die Stolpersteine-App von Nordrhein Westfalen

Am 27. November 2011 hatte ich den Blogbeitrag über die sogenannten Stolpersteine hier im Blog veröffentlicht. Diese waren mir damals auf den Bürgersteigen in meinem Stadtteil zum ersten Mal aufgefallen gewesen. Am 22. Januar dieses Jahres hatte heise online eine Meldung veröffentlicht, dass der Westdeutsche Rundfunk eine Mobile App für die Geschichten hinter der in Nordrhein-Westfalen gesetzten, sogenannten Stolpersteine programmieren und veröffentlichen ließ. Mit dem Smartphone können so die Lebens- und Leidenswege der Menschen erlebbar werden, an die auf vielen Straßen mit den Messingtafeln erinnert wird.

Schade bei der Sache ist dabei, dass die Mobile App nur auf die Informationen der Stolpersteine in NRW Zugriff hat. Bei meiner Recherche im iOS App Store bin ich noch auf ein paar andere Apps mit Hintergrundinformationen über Stolpersteine gefunden. Diese beziehen sich aber leider nur auf bestimmte Regionen in Deutschland und in den Niederlanden. Es wäre also wünschenswert, wenn es eine Stolpersteine-App für ganz Hessen oder zumindest für Frankfurt am Main geben würde. Idealerweise wäre es natürlich super, wenn es eine Stolpersteine-App für das ganze Bundesgebiet von Deutschland geben würde.

Bis es aber vielleicht dahin so weit ist, habe ich mit der App vom WDR, sowie die der anderen deutschen Regionen trotzdem mal aus dem App Store auf mein Smartphone installiert, sodass ich mir Hintergrundinformationen der betroffenen Menschen mal abrufen kann, sobald ich deren Gegenden reise.

Links:

Stolpersteine

Als ein notorischer Fussgänger ist man zwar länger unterwegs, aber die langsamkeit erlaubt es, die Umgebung besser wahr zu nehemen. Und das zahlt sich wie in folgendem Beispiel aus.

Vor einigen Wochen kam auf auf dem Fernsehsender arte eine Reportage über das Projekt Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig. Stolpersteine sind Gedenktafeln, die an Menschen erinnern sollen, die während des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getriebn wurden. Es sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von 10 Zentimeter, auf denen sich auf der Oberseite eine individuell beschriftete Messingplatte befindet.

Stolpersteine 1

Vor einigen Tagen bin ich mal einen anderen Weg nach Hause gelaufen als sonst üblich. Dabei stachen mir in der benachbarten Hauptstraße – nur einige Meter vor meiner eigenen Wohnadresse entfernt – vor zwei Haustüren gleich mehrere solcher Steine auf dem Bürgersteig in meine Augen und ich dachte mir: ‚Hoppla, hast du da nicht vor einiger Zeit eine Reportage im Fernsehen darüber geschaut?‘ Ich hätte nicht gedacht, dass es die Steine sogar in meiner näheren Nachbarschaft gibt. Ein schönes Dokument zur Geschichte meiner derzeitigen Wahlheimat und den Menschen, die es hier mal gab.

Stolpersteine 2

Der erste Stolperstein wurde übrigens probeweise 1995 verlegt und zwei Jahre daruf der erste behördlich genemigte. Inzwischen sind bereits über 30.000 Steine in 750 Städten und Gemeinden in weiten Teilen von Europa verlegt. Davon allein über 650 hier in Deutschland.