Aufs Wohl bedacht? Gemeinnützigkeit und ihre Grenzen

Im hr2-Kultur-Radio hatten sie letzte Woche bei Der Tag als Thema die Gemeinnützigkeit von Vereinen in Deutschland. Ein eher trockenes Thema. Und wenn es um Geld geht, so hört bei vielen ja sprichwörtlich die Freundschaft auf und es gleitet sehr oft in Missgunst. Aber zum Glück hat die Redaktion wieder ihren Kollegen Rainer Dachselt zu Wort kommen lassen. Rainer Dachselt, seines Zeichens immer – wenn dieser in der Sendung zu Wort kommt – mit satirischen Beiträgen vertreten, hat sich mal ein paar Gedanken dazu gemacht, sich gegenüber dem Finanzamt als Person gemeinnützig einstufen zu lassen. Mal sehen ob das geklappt hat.:

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Link zur Sendung hr2-Kultur Der Tag: Aufs Wohl bedacht? Gemeinnützigkeit und ihre Grenzen

Die Absurdität der Blitzermeldungen im Radio

Bei meinem jetzigen Job bin ich richtig froh, dass mein Arbeitsfeld zur einen Hälfte in einem kleinen Büro für zwei Mitarbeiter stattfindet, in der es wichtig ist, dass dort nicht nur konzentriert gearbeitet wird, sondern auch Telefongespräche ruhig und sachlich geführt werden können. Das hat für mich die angenehme Seite, dass es kein „Radio“ gibt, bei dem die ganze Zeit irgendeine Pop-Welle den ganzen liebenlangen Tag am Herumdudeln ist. Nicht nur, dass diese UKW-Sender den ewig selben Scheiß aus den 70ern, 80ern und von heute spielen, sondern die Programmdirektoren es nach wie vor als klugen Service halten, als Teil der Verkehrsmeldungen die Standorte mit den Radarmessungen für die Geschwindigkeitsüberschreitungen durch die Lautsprecher zu blasen.
Liebe Kraftfahrzeugführer: Die Geschwindigkeitsmessungen sind nicht dafür da, um euch zu ärgern, oder euch prinzipiell finanziell zu schröpfen. Sie sind dazu da, um euch zu sagen, dass es auch andere, nämlich schwächere Verkehrsteilnehmer gibt. Oder sie sind dazu da, um die Lärmbelästigung von erhöhtem Verkehrsaufkommen und hoch-tourigen Motoren gering zu halten, damit die Lebensqualität von Wohngebieten an diesen Straßen so hoch wie möglich bleibt.
Solange Radiosender dann darüber informieren, an welchen Stellen die Messungen von Verkehrspolizei oder Gemeinden stattfinden, führt dies zu dem Fehlschluss, dass an Stellen, wo eben keine Messungen stattfinden, dennoch von vielen Fahrzeugführern die Geschwindigkeitsbeschränkungen nach oben hin großzügig ausgelegt werden.

Radiomoderator und Podcaster Holger Klein hatte einmal im Realitätsabgleich mit Tobias Baier als reaktionäre Anregung für diese Unterminierung der StVO spitzfindig die Idee angeregt, im Rahmen der Nachrichten im Radio auch darauf hinzuweisen, in welcher Tram-, Stadt- oder U-Bahn-Linie gerade Fahrscheinkontrollen stattfinden. Oder es währe doch interessant, wie in einem Kaufhaus der Dedektiv anhand seiner Bekleidung optisch zu entlarven ist. Zum Beispiel:
„Vermehrte Fahrgastkontrollen finden heite auf den S-Bahn-Linien S2 und S4 vormittags zwischen Hauptbahnhof und Südkreuz statt.“
Oder: „Der Kaufhausdetektiv in der Galeria Kaufhof ist diese Woche an seiner grauen Hose und dem dunkelblauen Blouson, sowie der braun getönten Brille mit großen Gläsern zu erkennen!“

Einfach dies an den Nachrichtenblock hinten mit dranhängen, um auf die Absurdität dieser Blitzermeldungen zu verweisen. Oder vielleicht auch darauf zu bestehen, als nicht Kraftfahrzeugführer auch eine Vorteilsnahme im Alltag zu genießen.

Link:
Realitätsabgleiche mit Tobias Baier

How much wood could a woodchuck chuck?

Derzeit sehe ich mir die dritte Staffel der Animationsserie Rick and Morty an. Da ich die Serie in der originalen englischen Fassung anschaue, höre ich mir zum besseren sprachlischen Verständnis jeder einzelnen Episode die entsprechende Folge des deutschen ‚Rick & Morty‘-Podcasts vorher an. In der Fogle 3 „Pickle-Rick“ (dt.: Gurken-Rick) der dritten Staffel, findet im englischen ein kleiner zweizeiliger Zungenbrecher statt, worauf einer der drei Podcaster während der Besprechung spontan den Slogan „How much wood could a woodchuck chuck?“ einwirft, welcher aus dem zweiten Teil der ‚Monkey Island‘-Spielereihe – „LeChuck’s Revenge“ – stammt. Obwohl ich großer Fan der Point-and-Click-Adventures von Lucasfilm (später LucasArts) bin, konnte ich mich an diesen Satz nicht erinnern. Das liegt daran, dass ich die Adventures alle in der deutschen Fassung kennen gelernt und durchgespielt habe. Ich habe aber mal zu dem Einwurf „How much wood could a woodchuck chuck?“ ein wenig recherchiert und es hat sich heraus gestellt, dass es sich hierbei um einen kleinen Dialog am Anfang des Spiels zwischen Guybrush Threepwood und dem Zimmermann Woodsmith handelt.:

Guybrush: How much wood could a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood?
Woodsmith: A woodchuck could chuck no amount of wood since a woodchuck can’t chuck wood.
Guybrush: But if a woodchuck could chuck and would chuck some amount of wood, what amount of wood would a woodchuck chuck?
Woodsmith: Even if a woodchuck could chuck wood, and even if a woodchuck would chuck wood, should a woodchuck chuck wood?
Guybrush: A woodchuck should chuck if a woodchuck could chuck wood, as long as a woodchuck would chuck wood.
Woodsmith: Oh. Shut up.

Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge (englisch)

Und der sprachliche Cloù dabei ist, dass selbst Guybrush’s ewiger Kontrahent der Geisterpirat ‚LeChuck‘ auch darin Platz gehabt hätte.

In der deutschen Übersetzung die Unterhaltung zwischen Guybrusch und Woody dem Zimmermann. „Wie viele Bäume kann ein Biber fällen?“:

Guybrush: Was ich schon immer mal wissen wollte: Wieviele Bäume fällt ein Biber so im Jahr?
Woody : Da ein Biber kein Holz fällen kann, sondern lediglich Stämme annagt, erübrigt sich die Frage.
… <u.s.w.> …

Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge (Deutsch)

Das Frage-Antwort-Spiel wirkt im Deutschem wie ein Thema, dass versucht wird totdiskutieren zu müssen, aber der Gag des Zungenbrechers im Englischen ist mit der Übersetzung leider verloren gegangen.

Im übrigen ist der Zungenbrcher in der Rick and Morty Folge Ricks Antwort auf Morty’s Frage: Warum er sich in eine Gurke umgewandelt hat.:

The reason anyone would do this is, if they could,
which they can’t, would be because they could,
which they can’t.

Rick and Morty S3E3

Links.:
S3E3: Gurken-Rick (Pickle-Rick) – Rick and Morty Podcast