Erstellen eines S/MIME-Zertifikats unter Mac OS X

Nicht immer lässt sich GnuPG als e-Mail-Verschlüsselungslösung auf allen Geräten benutzen, da dafür Plug-Ins nötig sind, die nicht für alle Plattformen verfügbar sind. Im Gegensatz zu GnuPG ist S/MIME in den Mail-Programmen bereits integriert. Es funktioniert aber genauso mit Schlüsselpaaren.

Damit man auf dem Mac S/MIME benutzen kann, braucht man zuerst einmal ein Zertifikat. Es gibt einige Stellen, die einem auch kostenlos ein solches Zertifikat ausstellen, doch reicht es eigentlich schon, selber ein Zertifikat zu erstellen. Der Unterschied dabei ist, dass ein selbsterstelltes Zertifikat per se als “nicht überprüfbar” ausgewiesen wird. Es geht also in erster Linie um das Vertrauen.

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Um ein Zertifikat auf dem Mac zu erstellen, benutzt man das Programm “Schlüsselbundverwaltung”, welches sich im “Dienstprogramme”-Ordner befindet. Im Menü “Schlüsselbundverwaltung” wählt man unter “Zertifikatassistent” den Eintrag “Zertifikat erstellen”. Im sich nun erscheinenden Fenster müssen Schrittweise Einstellungen vorgenommen werden. Hier die einzelnen Schritte in Bildern:

Schritt 1:

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Hier ist es wichtig, die Option “Standardwerte überschreiben” zu wählen, sofern man mehr als eine e-Mail Adresse im System eingetragen hat. Ansonsten nimmt der Assistent einfach die Adresse, welche als “Hauptadresse” eingestellt ist.

Schritt 2:

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In diesem Schritt wird die Dauer der Gültigkeit festgelegt. Voreingestellt ist 1 Jahr.

Schritt 3:

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Nun folgen allgemeine Angaben zur Person bzw. Firma, für welche das Zertifikat erstellt wurde. Bei e-Mail Adresse muss man nun die e-Mail Adresse wählen, für welche das Zertifikat erstellt werden soll.

Schritt 4:

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Diese Einstellungen können getrost so belassen werden.

Schritt 5:

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In diesem Schritt wird ausgewählt, wofür das Zertifikat verwendet werden soll. Am besten einfach genau so einstellen, wie im Bild.

Schritt 6:

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Für welche Dienste das Zertifikat verwendet wird, wird in diesem Schritt angegeben. Für uns reicht die Option “e-Mail-Schutz”.

Die restlichen Schritte können so belassen werden, wie sie voreingestellt sind. Beim letzten Schritt klickt man auf “Erstellen” und dann hat man sein selbsigniertes Zertifikat erstellt und erscheint in der Liste der Zertifikate in der Schlüsselbundverwaltung.

Da wir unserem Zertifikat ja bestimmt selber vertrauen, sollten wir dies auch angeben. Dazu auf das neu erstellte Zertifikat doppelklicken, um das Informationsfenster dazu zu öffnen. Unter dem Eintrag “Vertrauen” können wir nun diese Einstellung vornehmen:

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Ein weiterer Vorteil von S/MIME gegenüber von GPGMail ist, dass dieses auch unter iOS funktioniert (seit iOS 5). Somit braucht man nicht auf ein eher umständliches Drittanbieter-Programm umzustellen. Um S/MIME unter iOS verwenden zu können, müssen die Zertifikate zuerst auf die iDevices gebracht werden. Am einfachsten geschieht dies, indem man sich selbst eine e-Mail schickt, an welche die Zertifikate angehängt sind. Die Zertifikate können aus der Schlüsselbundverwaltung zu diesem Zweck exportiert werden.

Nun die E-Mail auf dem iPhone bzw. iPad öffnen und auf das angehängte Zertifikat klicken. So wird man nun schrittweise durch die Installation geführt.

wego-Wetterclient für das Terminal

wego ist ein ASCII-Wetterclient für das Terminal, welcher eine go-Bibliothek um einen python-Wrapper schnürt, um via curl Wetterinformationen auf das Unix-Terminal zu holen. Eine schöne nerdige Art, wie man die aktuelle Wettervorhersage auch ohne HTTP-Overhead und Webbrowser hübsch auf den Computer dargestellt bekommt. Ich habe mir diesen mal auf meinem Mac installiert.

Features:

wego-forecast

  • zeigt forecast-Wetterdaten für den Zeitraum von 1 bis 7 Tagen
  • hübsche ASCII-Art Icons
  • angezeigte Informationen (Metrische, imperiale und SI-Einheiten)
    • Temperatur
    • Windrichtung und Geschwindigkeit
    • Vorhersage
    • Niederschlagsmenge und Wahrscheinlichkeit
  • SSL
  • Unterstützung mehrerer Sprachen
  • automatisches Konfigurationsmanagement mit ingo

Abhängigkeiten:

  • eine laufende Go-Umgebung ab Version 1.5
  • UTF-8 Terminal mit 256 Farben
  • eine vernünftige proportionale Schrift
  • einen API-Key für das BackEnd

Installation

Mit MacPorts oder jedem anderen beliebigen Paket-Manager Go installieren:

sudo port install go

Einen separaten Ordner für die Source-Files und Binaries von Go im Heimatverzeichnis anlegen:

mkdir Applications/Go

Umgebungsvariable setzen:

export GOPATH=/Users/franky/Applications/Go

Zum Installieren oder Updaten des wego-Binaries in der gesetzten $GOPATH-Variable ausführen:

go get -u github.com/schachmat/wego

Setup

  1. Einmal wego ausführen. Dies führt zu einem Programmabbruch und einer Fehlermeldung. So wird aber im Heimatverzeichnis die Datei .wegorc erzeugt.
  2. Mit forecast.io einen Account erzeugen
    1. Unter https://developer.forecast.io/register einen Account erzeugen
    2. Folgende Konfigurationsvariablen in der Datei .wegorc anpassen:
      backend=forecast.io
      location=40.748,-73.985
      forecast_api_key=YOUR_FORECAST.IO_API_KEY_HERE
  3. Danach weitere persönliche Einstellungen, wie Verwendete Einheit, Sprache usw. anpassen.
  4. wego erneut ausführen. Und schon wird das Wetter von forecast für die nächsten Tage vorhergesagt.

Mit dem Befehl Applications/Go/bin/wego wird dann die Wetterabfrage gestartet. Alternativ kann man sich aber noch einen passenden Alias in der .profile im Heimverzeichnis anlegen.

Automatisches Öffnen von Apples Fotos-App in OS X unterbinden

Knapp vier Monate nach Veröffentlichung habe ich nun Apple’s aktuelles Computerbetriebssystem OS X 10.11 alias El Capitan auf meinem Laptop installiert. Allerdings wurde in diesem Release eine nervige Funktion seitens Apple hinzugefügt. Sobald der Nutzer mit dem Computer ein iPhone, iPad oder eine SD-Karte verbindet, öffnet sich stets die vorinstallierte Fotos-App. Dies ist sehr störend. Mit folgendem Befehl im Terminal lässt sich dieses Verhalten unterbindet:

defaults -currentHost write com.apple.ImageCapture disableHotPlug -bool YES

Die Änderung lässt sich jederzeit mit folgendem Befehl auch wieder rückgängig machen:

defaults -currentHost write com.apple.ImageCapture disableHotPlug -bool NO

SIGINFO

Durch eine der letzten FreakShow-Podcastfolgen bin ich auf ein tolles Feature hingewiesen worden. Wenn sich im Terminal ein laufender Prozess befindet, so kann man durch Drücken der Tastaturkombination <Ctrl> + <T> eine Abfrage an diesen sich seinen aktuellen Status anzeigen lassen.
Ursprünglich unter DEC’s VMS implementiert, wurde diese Funktion später in den Terminaltreiber von 4.3BSD übernommen.
Wie in dem folgendem Screenshot zu sehen, besitzt das Unix-Programm dd für SIGINFO sogar einen eigenen Handler.

dd mit SIGINFO

dd mit SIGINFO

Leider gibt es die Funktion nur auf allen BSD-Systemen, bzw. deren Derivaten wie OpenBSD und Mac OS X, aber nicht unter Linux.

OS X von einem bootfähigen USB-Stick installieren

Erst vorgestern konnte ich einem gebeutelten Mac-Nutzer, welcher seine Systemplatte im Rechner zerschossen hatte, damit aushelfen, ihm einen bootfähigen USB-Stick so zu formatieren, dass er von diesem wieder ein frisches OS X Mavericks auf seinem Computer installieren kann. Im Internet gibt es inzwischen viele Seiten auf denen diese Vorgehensweise dazu bereits dokumentiert ist, aber der Vollständigkeit halber will ich mir das auch noch einmal notieren. Innerhalb von sechs Monaten ist das inzwischen aber auch schon das zweite Mal, wo ich diese Dienstleistung erfolgreich für andere erbringen konnte. – Ungeachtet um welches Release es sich dabei handelte.

Als erstes muss man sich mit seiner Apple-ID über den Mac App Store die gewünschte OS X Version herunterladen. Es gibt dabei die Empfehlung, dass man dieses Unternehmen eigentlich nicht für andere Nutzer machen sollte, da die eigene Apple-ID im Installer gespeichert wird. Dies war mir bisher allerdings nicht bewusst. Ich traue denen zu – und hoffe auch – dass wenn diejenigen, welchen ich damit ausgeholfen habe, meine ID ihnen über den Weg läuft, sie sie ignorieren und durch eine andere ersetzen.
Ist der Download fertig, bereitet man seinen USB-Stick, welcher über mindesten 8 GB Kapazität verfügen sollte, idealerweise mit dem grafischen Festplattendienstprogramm (Disk-Utility) vor. Im Karteireiter „Partition“ wählt man das Layout „1 Partition“, gibt dem Volume vielleicht noch einen passenderen Namen wie zum Beispiel „Stick“ und legt dieses mit dem Format „Mac OS Extended (Journaled)“ an. Man sollte dabei darauf achten, dass man vorher unter „Optionen“ die GUID-Partitionstabelle vorausgewählt hat. Mit „Anwenden“ wird der USB-Stick dann tatsächlich wie gewünscht formatiert.
Nun scheiden sich die Wege. Man kann den Installer auch mittels dem grafischen Disk-Utility auf den USB-Stick verfrachten. Dies birgt aber bei der späteren Mac OS X Installation auf den Computer einige Nachteile, welche wiederum auch nur erst wieder im Anschluss behoben werden können. So würde FileVault und die Funktion „Find my Mac“ erst einmal nicht verfügbar sein.
Eleganter ist es daher, den Kopierprozess mit einem einzigen Befehl im Terminal abzuarbeiten.:

sudo /Applications/Install\ OS\ X\ Yosemite.app/Contents/Resources/createinstallmedia --volume /Volumes/Stick/ --applicationpath /Applications/Install\ OS\ X\ Yosemite.app/ --nointeraction
  • Mit /Applications/Install\ OS\ X\ Yosemite.app/Contents/Resources/createinstallmedia wird im Installer-Paket das eigentliche Unix-Kommando ausgeführt.
  • Durch –volume /Volumes/Stick wird das Ziel-Volume übergeben. Also unser vorformatierter USB-Stick.
    Mit –applicationpath /Applications/Install\ OS\ X\ Yosemite.app teilt man mit, wo der Mavericks-Installer liegt. Dies Pfadangabe ist bereits bekannt.
  • Die Option –nointeraction sorgt schließlich dafür, dass der Befehl ohne weitere Rückfragen ausgeführt wird. Man muss sich also bewusst sein, dass hier mit Root-Rechten ein Volume ohne Sicherheitsabfragen gelöscht wird.

Jetzt ist der USB-Stick fertig. Bei eingesteckten Stick wird durch das Gedrückt Halten der „alt“-Taste während des Rechnerneustarts dieser als zu bootendes Volume dargestellt und man kann mit seinem Clean-Install beginnen.
Das Verfahren lässt sich natürlich auch auf die anderen Versionen von Mac OS X anwenden. Es ist dabei lediglich darauf zu achten, dass diese andere Namen im Installer tragen.