Der Flash(en)-Hals

Bis gestern habe ich doch tatsächlich geglaubt, dass ein PC mit einem 2,1 Gigahertz 32 Bit Prozessor und anderthalb Gigabyte Arbeitsspeicher nicht mehr Leistungsfähig genug ist um Flash-Filme – Beispielsweise von YouTube oder Google-Video – im Vollbildmodus flüssig abzuspielen. Nach über zwei Jahren der Abstinenz einer Internetverbindung auf meiner nativen Windows XP Installation und der Benutzung hauptsächlich von Linux für produktive (Internet-) Geschichten habe ich das Windows mal wieder in mein Netzwerk integriert und dabei einfach mal die aktuelle Flash-Playerversion von Adobe mit installiert. Dabei hat sich heraus gestellt, dass die Videos im Vollbild mit dem original Windows-Codec auch absolut flüssig ablaufen. Auf meinem Apple MacBook mit einem Intel Core 2 Duo unter Safari taten sie das perse von Anfang an. Nur dort fing bei der Umstellung auf Vollbild der Prozessorlüfter an zu blasen. Unter Linux kann man statt dessen im Vollbild immer ein – wenn auch leichtes – Ruckeln wahrnehmen. In der Vergangenheit hatte ich ja unter Linux schon ein paar Probleme mit der Wiedergabe von Flash-Inhalten zu kämpfen. Grundsätzlich war und ist es generell so, dass bei der Verarbeitung von animierten Flash-Inhalten sehr viel Rechenzeit benötigt wird und eben bei der Vollbildanzeige von Videos dann sogar die komplette dafür drauf ging. Ganz klar, dass passiert auf allen Betriebssystemplattformen. Unter Debian Lenny kam dann auch noch das Elend hinzu, dass mit dem Update des dafür zuständigen Paket flashplayer-mozilla selbst die Wiedergabe der kleinen Flash-Elemente unter dem „falschen“ Webbrowser absolut nicht mehr performten. Das heißt, dass wenn man wie ich als einen Standartbrowser Galeon benutzt, der zwar nicht mehr aktiv weiter entwickelt wird, aber dennoch für ein modernes Web gerüstet ist, dann für die Nutzung der Flash-Inhalte entsprechend einen populären Browser wie den Firefox zusätzlich verwenden muss. Dieses Elend nahm mit dem Wechsel von Debian zu Ubuntu zum Glück wieder ein Ende. Denn Ubuntu setzt statt dem Paket flashplayer-mozilla flashplayer-nonfree ein. Doch nach der Pest ist wieder vor der Pest. Das Problem mit dem enorm hohen Ressourcenverbrauch besteht immer noch.
Daran lässt sich also erkennen, dass frei Softwareprojekte, die eben keine Lizenzen für Technologien ausgeben möchten weil es eben dem Konzept von freier Software widerspricht und sie den entsprechende Quellcode wieder selber für dritte zugänglich machen aber dennoch diese Technologien anbieten möchten, auf willkürlich vom Lizenzinhaber vorgefertigt eingeschränkte proprietäre Lösungen angewiesen sind. Im Umkehrschluss bedeutet dies.: Dass zum einem die Firma Adobe meiner Wahrnehmung nach nicht gewillt ist, den Player für die Anzahl an freien Betriebssystem und deren Variationen individuell anzupassen und zum anderen die jeweiligen Projekte aufgrund des fehlen der frei zugänglichen Quellen es auch nicht möglich ist, dies selber zu tun um damit die Software zu optimieren.
Letztendlich muss man also doch sagen, dass mein 2 Gigahertz-Bolide – wenn man von einigermaßen aktuellen Spielen mal absieht – trotz seines Alter von ungefähr sechs Jahren längst noch nicht zum alten Eisen gehört. Tagtägliche Aufgaben wie zum Beispiel die Nutzung des Internet, Text- sowie Büroarbeit, Multimediawiedergabe und hin und wieder mal der Bearbeitung von multimedialen Inhalten lassen sich mit der „richtigen“ Wahl der entsprechenden Software problemlos meistern. Aber ein sechs Jahre alter PC ist halt sechs Jahre alt und nicht mehr ’state of the art‘ und das Alter macht sich bei der Konstellation bestimmter Programme und Plattformen bemerkbar, die dieses durch entsprechendes Coding nicht kompensieren können. Aber mal ganz abgesehen, ist dieser Rechner für seine Leistung doch schon ganz schön groß, laut und schwer. Zum Glück nehme ich für Anfang des nächsten Jahres leichte Rauchzeichen am Computerhorizont wahr (Macworld Expo!).

Veröffentlicht unter Linux

DOSBox vs. DOS-EMU

Seit meinem Umstieg auf Ubuntu 8.04 (Hardy Heron) macht das Spielen mit DOSBox auch nicht mehr so recht Spaß. Denn irgendwie lassen sich die Cursortasten nicht richtig ansprechen. Jeder Versuch das Tastenlayout im DOSBox eigenem Keymapper neu zu gestalten bringt keine Besserung. Der Keymapper interpretiert weiterhin die Pfeil-nach-links-Taste mit der Funktion der ‚Alt-Gr‘-Taste und diese wiederum mit der ‚Return‘-Taste. An der dem Tastaturlayout von Ubuntu und dem DOS-Treiber für eine deutsche Tastatur innerhalb von DOSBox liegt es auch nicht. Einzige Abhilfe, damit es nicht langweilig wird, schafft die Installation von DOS-EMU, auch wenn dieser Emulator durch das Fehlen einiger Features bei den Spielen nicht so rockt wie DOSBox. Ein solches Verhalten hat aber bisher auch noch niemand in einem Forum geschildert.
Damit man aber dennoch seine DOS-Programme benutzen kann, hier mal eine kleine Anleitung wie beide Emulatoren auf die selben Daten zugreifen können. In meinem Beispiel habe ich sämtliche Ordner, Programme und Daten, auf die ausschließlich beide Emulatoren zugegriffen werden soll, in ein eigenes Verzeichnis mit dem Namen DOS im ~/.dosbox -Verzeichnis gelegt. Dieses wiederum wird sowohl durch das entsprechende editieren der dosbox.conf unter DOSBox als und durch dem im Beispiel angegebenen Link im ~/.dosemu -Verzeichnis direkt in beiden Emulatoren als DOS-Laufwerk C: gemountet.

~$ cd .dosemu/drive_c
~$ cp autoexec.bat config.sys ~/.dosbox/DOS
~$ cd.. && mv drive_c drive_bak
~$ ln -s ~/.dosbox/DOS/ drive_c

Liferea sucks!

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass Liferea ein richtiges Stück an scheiße Software geworden ist? Einmal gestartet muss man nämlich jede Minute damit rechnen dass das Programm sich die ganzen 100% CPU-Zeit einverleibt. Dann es zu beenden ist unmöglich, denn es frisst sich in dem Arbeitsspeicher fest und man muss den Prozess explizit über dem Prozess-Manager abwürgen. Aber als ob das nicht schon lästig genug ist. Seit Version 1.4.xx ist es nicht mehr möglich einen Artikel wieder als ungelesen zu markieren. Hat man nämlich mal einen Artikel (ausversehen) als gelesen markiert, obwohl man dies warum auch immer nicht tat, will man ihn nicht gleich als wichtig markieren, was bei stetigen hinzukommen neuer Artikel dazu führt dass man ihn schneller aus den Augen verliert. Ungelesene Artikel werden schließlich mit einer dicken Zahl hinter dem Abonnement-Name angezeigt. Und als ob das nicht auch noch schon schlimm genug währe. Das übelste an dem Programm ist, dass es bei einem Wechsel von einer aktuelleren Version auf eine nur etwas ältere nicht in der Lage ist, die Preferences zu übernehmen. Zum Beispiel bei einem Linux-Distributionswechsel. Folglich gehen also alle Abonnements mit allen alten und wichtig markierten Artikel verloren und man muss alles wieder händisch erneut konfigurieren. Dabei fing doch alles so toll an und Liferea war ein so schönes Programm.

Veröffentlicht unter Linux

Angepasster NetBSD-Kernel für das ALIX.1C

Anbei gebe ich mal eine erste Version für eine individuell angepasste Kernelkonfiguration von NetBSD 4.0 für das ALIX.1C Board an. Auch wenn NetBSD als solches als ein Betriebssystem angesehen wird, welches auf möglichst vielen Hardwareplattformen (z.B.: Embedded-Systeme, alte UNIX-Workstations) zum Einsatz kommen soll, macht diese Vorgehensweise auf einer Single-Board-Lösung wie dem ALIX besonders viel Sinn. Zum einem handelt es sich dabei um Hardware, die aufgrund ihrer Konzeption nur sehr geringe Leistung erbringen kann und diese auch nicht ausbaufähig ist, zum anderen basiert diese gleichzeitig auch auf der gewöhnlichen und handelsüblichen i386-Architektur, die aus historischer Sicht und aufgrund ihrer sehr umfangreichen technischen Weiterentwicklung unter den frei verfügbaren Unix-Entwicklungen sehr viel Unterstützung in Form von Treibern vieler zusätzlich erhältlichen Hardware-Komponenten gefunden hat. Konkret heißt das für mich, dass ich durch das Weglassen vieler (alten) verfügbaren Bustechnologien (z.B. MCA, EISA oder Bluetooth) und der dafür verfügbaren Hardwarekomponenten den Kernel um ein wesentlichen Anteil verkleinern konnte. Zusätzlich habe ich noch bewusst auf die Unterstützung einiger Schnittstellen, die das ALIX-Board anbietet, verzichtet. Dies währe zum einem der verbaute Sound-Chip, da er für einen Serverbetrieb nicht benötigt wird. Zum anderen kann man auch auf die Funktionalität einer Parallelen Schnittstelle verzichten, wenn man wie ich das Board in das kleinste verfügbare Gehäuse verbaut, wo es keine Möglichkeit gibt, sie von dem internen Pfostenstecker heraus zu leiten. Auf diese Weise konnte ich also nun wie gesagt die Größe des generischen Standartkernel um mehr als die Hälfte senken. Aber sicherlich ist an der Konfiguration noch einiges an Optimierung möglich.

Alix.1c-Kernelkonfiguration

Das ALIX

Neues Spielzeug hat am Dienstag den Weg in meine Stube gefunden. Es handelt sich um ein Alix.1C Board nebst Zubehör des schweizerischen Unternehmen PC Engines. Neben den anderen des selben Herstellers angebotenen Boards, welche auch für eine Vielzahl von Lösungen geeignet ist, besitzt dieses durch einige zusätzliche Features die Möglichkeit als Thin Client genutzt zu werden. Heraus zu heben sind zwei Eigenschaften, die diese Dinger haben: Erstens – obwohl die CPU nur mit maximal 500 MHz getaktet ist, ist sie so designed, dass sie weder mit einem Kühlkörper bestückt ist, geschweige denn ein Lüfter die ganze Zeit herum surrt um die Abwärme ab zu führen. Und zweitens verbraucht das Alix durch das Single-Board-Design ohne angeschlossener Erweiterungskarte oder einem Datenträger nur 5 Watt Strom. Das macht das gute Stück, egal ob mit Festplatte in einem größerem Gehäuse oder auch nicht, zu einem kleinen Homeserver den man einfach in eine Ecke verfrachten und tun lassen kann ohne das er einem in irgendeiner Form weh tut. Es produziert weder Wärme noch Lärme durch irgendwelche Lüfter und verbraucht sehr sehr wenig Strom.
Ich habe mir das Board mal mit folgendem Zubehör zukommen lassen: einem schwarzen verzinktem Stahlgehäuse, 2 GB CompactFlash-Karte, 12V Netzteil und einem 3 Meter Nullmodemkabel.

ALIX1C-Frontansicht

Im folgendem erst auch noch ein paar technische Daten:

Technische Daten:

– Prozessor: AMD Geode LX800 (500 MHz, 64 + 64 KByte L1 Cache, 128 KByte L2 Cache)
– 256 MByte SD-RAM Speicher (fest installiert)
– 512 KByte Flash-Speicher (Award-BIOS)
– 1 x Batterie für Real Time Clock
– 1 x Summer für einfache akustische Rückmeldungen
– Spannungsversorgung: 12V Gleichstrom über 5,5mm Hohlstecker
– Leistungsaufnahme: ca. 4-5W (ohne Erweiterungskarten und ohne Festplatte)
– Abmessungen: 170 x 170 mm, Mini-ITX

Externe Anschlüsse:

– 1 x 10/100 MBit/s (VIA VT6105M) Netzwerkinterface
– 1 x serielle Schnittstelle (1 x DB9 Stecker)
– 1 x kombinierter PS/2 Tastatur- und Mausanschluss
– 2 x USB 2.0 Ports (2 x USB-A Buchsen)
– 1 x 15-poliger VGA Anschluss
– 1 x AC97 Audio Codec (Line In, Line out, Kopfhörer, Mikrofon)

Interne Anschlüsse:

– 1 x CompactFlash-Anschluss (Master/Slave konfigurierbar, ohne Hot Swap)
– 1 x 44-poliger IDE-Anschluss für 2″ Notebookfestplatten
– 1 x serielle Schnittstelle (1 x 10-poliger Pfostenstecker)
– 1 x Parallelport (26-poliger Pfostenstecker)
– 2 x USB 2.0 Ports (2 x 10-poliger Pfostenstecker)
– 1 x GPIO Anschluss (26-poliger Pfostenstecker)
– 1 x LPC Anschluss (20-poliger Pfostenstecker)
– 1 x I2C Anschluss (4-poliger Pfostenstecker)
– 1 x Front Panel Anschluss (Power Switch, Reset Switch, Hard Disk LED, Power LED)
– 1 x miniPCI (z.B. für Wireless LAN und VPN miniPCI Karten)
– 1 x PCI Steckplatz (3,3 Volt)

ALIX1C-Rückansicht

ALIX1C-Innenansicht

Wie bereits angedeutet, habe ich mich als festen Datenträger gegen eine Notebookfestplatte und stattdessen für eine nur 2 GB große CompactFlash-Karte entschieden. Da ich das System erst einmal nur für ein paar IRC-Instanzen nutzen will und eventuell noch einem Anonymisierungsdienst anbieten möchte, reicht dies als Festplattenplatz erst einmal völlig aus. Ein entscheidender Vorteil dieses Board’s für mich ist, das es als einziges Modell in dem Portfolio sowohl einen VGA-Anschluss als auch einen PS/2 Anschluss für eine Tastatur bietet. Da ich nämlich bereits bisher noch keine Erfahrung mit einer seriellen Konsole über das Nullmodem habe, bietet es mir so erst einmal einen sicheren Anfang in das Aufsetzen eines Servers ohne grafische Benutzeroberfläche. Als Betriebssystem habe ich mich für ein NetBSD 4.0 entschieden, welches ich aufgrund dem Fehlen einer Diskettenschnittstelle oder eines CD-ROM Laufwerkes mittels eines extra mit NetBSD formatierten und bootbaren USB-Stick auf die CompactFlash-Karte installiert habe. Während der Installation des Betriebssystem habe ich bewusst auf folgende Sets verzichtet: Als erstes die Spiele aus reinem Desinteresse. Zweitens dem Compiler, da ein angepasster Kernel aus Zeitgründen auf einem schnelleren 2,8 GHz PC erstellt wird und alle weiteren Programme lediglich direkt als Binärprogramm installiert werden. Und drittens dem kompletten X11 Sets, da dies System nicht als grafische Workstation dienen soll. Folgende weitere Programme wurden also darauf folgend zusätzlich installiert (welche zum Teil noch weitere Pakete in Abhängigkeit mit sich ziehen und auch installieren):

nload-0.7.0 = Netzwerkmonitoring für Traffic und Bandbreitenverbrauch
irssi-0.8.12nb1 = Sicherer und modularer IRC-Client auf Kommandozeilenbasis
screen-4.0.3nb2 = Multi-screen Windowmanager
wget-1.11.4 = Downloaden von Ressourcen über ein Netzwerk über HTTP oder FTP
w3m-0.5.2nb2 = Textbasierter Webbrowser
tor-0.2.0.31 = Netzwerk zur Anonymisierung der Verbindungsdaten über TCP

Mal sehen, was ich mir demnächst noch so für Dinge mit dem ALIX erschließe. Der miniPCI Slot lacht mich schon ein wenig nach einer WLAN-Karte an. Abwarten und mal schauen was die Zukunft bringt.

Veröffentlicht unter Alix