Sanos PDP-11 Simulator mit UNIX V7

Wer seinen PC in eine PDP-11 von DEC mit der UNIX Time-Sharing System Seventh Edition (V7) als Betriebssystem verwandeln möchte, der kann den Sanos-Port von Bob Supnik’s PDP-11 simulator ausprobieren. Denn mit Diesem ist es möglich, UNIX so auszuführen, wie es Dennis Ritchie und Ken Thompson im Jahr 1979 getan haben.
Ein Sanos-Entwickler hat ein ISO-Image mit Sanos, dem PDP-11-Simulator und dem UNIX V7-Kit vom Computer History Simulation Project erstellt. Einfach eine CD-ROM in den PC einlegen und starten. Danach wird für alle nostalgischen UNIX-Geeks der PC zu einer PDP-11 mit dem UNIX V7.

Um die UNIX V7-Demo ausprobieren zu können, zuerst das ISO-Image herunterladen und entpacken. Es ist möglich, das Image mit dem bevorzugten Brennprogramm auf eine CD-ROM zu brennen und dann den Computer von dieser CD-ROM zu starten. Es ist aber inzwischen weitaus sinnvoller, es mit einer Desktop-Virtualisierungslösung wie VirtualBox auszuprobieren, indem die pdp11.iso Datei als ISO-Image für das CD-ROM festgelegt wird. Die Quelle, mit der das Image erstellt wurde, ist unter dem entsprechenden Link zu finden.

Wenn von der CD-ROM gebootet wird, startet Sanos und dieses startet den PDP-11-Simulator. Der Simulator startet dann UNIX V7 vom Image.

  • Bei dem Boot-Prompt b eingeben.
  • Bei dem @-Prompt ist boot<enter> einzugeben.
  • Bei dem : ist folgendes einzugeben: rl(0,0)rl2unix<enter>
  • Bei dem # ist <ctrl-d> zu drücken
  • Bei dem Login root als User mit dem Passwort root
UNIX V7 Emulator Boot
UNIX V7 Emulator Boot

Das Unix V7 ist dann betriebsbereit. Es können die gewohnten Unix-Befehle wie cat, ls, man und andere verwendet werden. Es kann dann auch ein einfaches C-Programm kompiliert und ausgeführt werden.

UNIX V7 Hello World
UNIX V7 Hello World

Mein absolutes Kernfeature ist, dass es als Texteditor nur den Zeilen-orientierten ‚ed‘ gibt. Der ‚vi‘ war seinerseits noch nicht verfügbar.

Links:
Sanos PDP-11 Simulator with UNIX V7
Bob Supnik’s PDP-11 simulator
Geschichte von Unix (engl. Wikipedia)
DEC PDP11 (engl. Wikipedia)
VirtualBox (engl. Wikipedia)
Kurzeinstieg zum ed-Editor (eigenes Blog)

macintosh.js

Ich bin zu den Macintosch-Computern von Apple gewechselt, nachdem diese den CPU-Plattformwechsel von der Power-Architektur auf die Intel x86 Architektur bereits vollzogen hatten. Zu der Zeit war Mac OS X 10.4 alias Tiger das aktuelle Mac-Betriebssystem. Also habe ich im wesentlichen nur noch die Betriebssysteme von Apple kennen gelernt, die auf der Basis von dem Apple-eigenen BSD Unix-Derivat Darwin beruhen. Im Umkehrschluss heißt das natürlich, dass ich mit dem Mac OS Classic nicht mehr in Berührung gekommen war, da dessen letztes Major Release im Jahr 2001 veröffentlicht wurde.

Screenshot: macintosh.js

Der Entwickler Felix Rieseberg hat nun eine auf Electron basierende Anwendung namens „macintosh.js“ programmiert und stellt diese kostenlos auf GitHub zur Verfügung. Dabei wird für die Anwendung ein Macintosh Quadra 900 aus dem Jahr 1991 emuliert. Der Macintosh Quadra 900 war seinerzeit mit einem 25 Megahertz getakteten Motorola 68040 Prozessor bestückt und besaß in der Grundausstattung lediglich 4 Megabyte RAM, der aber auf bis zu 256 Megabyte erweitert werden konnte.
Als Betriebssystem ist in der fertigen Emulation ein Mac OS 8.1 integriert, dessen Release im Januar 1998 war. Als Softwarepaket sind unter anderem einige Demo- oder Vollversionen von Spielen, sowie einigen Programmen von Adobe enthalten.
Der Emulator ist aber leider nicht netzwerkfähig.

Das emulierte Mac OS 8.1 System ist ziemlich schnell gestartet und lässt sich relativ Latenz-frei bedienen.
Mein derzeitig persönlicher Eindruck ist auch, dass inzwischen die Desktopcomputer so schnell geworden sind, dass bei einigen Emulatoren die abgebildeten Systeme performanter geworden sind, als auf ihrer originalen, physischen Hardware.

Die in JavaScript programmierte Anwendung gibt es aber auch für Linux und Windows.

Links:
macintosh.js (GitHub – Felix Rieseberg)
Macintosh Quadra 900 (engl. Wikipedia)
Mac OS 8.1 (engl. Wikipedia)

DOSBox vs. DOS-EMU

Seit meinem Umstieg auf Ubuntu 8.04 (Hardy Heron) macht das Spielen mit DOSBox auch nicht mehr so recht Spaß. Denn irgendwie lassen sich die Cursortasten nicht richtig ansprechen. Jeder Versuch das Tastenlayout im DOSBox eigenem Keymapper neu zu gestalten bringt keine Besserung. Der Keymapper interpretiert weiterhin die Pfeil-nach-links-Taste mit der Funktion der ‚Alt-Gr‘-Taste und diese wiederum mit der ‚Return‘-Taste. An der dem Tastaturlayout von Ubuntu und dem DOS-Treiber für eine deutsche Tastatur innerhalb von DOSBox liegt es auch nicht. Einzige Abhilfe, damit es nicht langweilig wird, schafft die Installation von DOS-EMU, auch wenn dieser Emulator durch das Fehlen einiger Features bei den Spielen nicht so rockt wie DOSBox. Ein solches Verhalten hat aber bisher auch noch niemand in einem Forum geschildert.
Damit man aber dennoch seine DOS-Programme benutzen kann, hier mal eine kleine Anleitung wie beide Emulatoren auf die selben Daten zugreifen können. In meinem Beispiel habe ich sämtliche Ordner, Programme und Daten, auf die ausschließlich beide Emulatoren zugegriffen werden soll, in ein eigenes Verzeichnis mit dem Namen DOS im ~/.dosbox -Verzeichnis gelegt. Dieses wiederum wird sowohl durch das entsprechende editieren der dosbox.conf unter DOSBox als und durch dem im Beispiel angegebenen Link im ~/.dosemu -Verzeichnis direkt in beiden Emulatoren als DOS-Laufwerk C: gemountet.

~$ cd .dosemu/drive_c
~$ cp autoexec.bat config.sys ~/.dosbox/DOS
~$ cd.. && mv drive_c drive_bak
~$ ln -s ~/.dosbox/DOS/ drive_c